Eine ganze Spezies in "Star Trek" wurde nach einem Schauspieler gestaltet. Der primäre Grund dafür ist dabei das Aussehen seines Halses.
In vielen Sci-Fi-Serien ist es oft das Zusammenspiel aus schauspielerischer Leistung und unverkennbarem Look, das bestimmte Figuren unvergesslich macht. Besonders bei "Star Trek" spielt das Design – von Kostümen bis Make-up – eine zentrale Rolle für die Wiedererkennbarkeit und den Erfolg der Serienableger.
Manchmal genügt dabei schon ein einzelner Schauspieler, um das Aussehen einer ganzen außerirdischen Spezies zu prägen. Ein Beispiel dafür ist laut SlashFilm Marc Alaimo, der in "Star Trek: Deep Space Nine" den Cardassianer Gul Dukat verkörperte. Seine körperlichen Merkmale beeinflussten nachhaltig das visuelle Design der gesamten Cardassianer-Rasse.
Gul Dukat war in insgesamt 33 Episoden von "Deep Space Nine" zu sehen und war der erste Cardassianer, der im Serienuniversum vorgestellt wurde. Die Figur entwickelte sich rasch zum Fanliebling – nicht zuletzt wegen der ambivalenten Beziehung zu Captain Benjamin Sisko (Avery Brooks). Mal als Feind, mal als Verbündeter, zeigte Dukat, dass außerirdische Spezies in "Star Trek" oft eigene komplexe Beweggründe haben, die über einfache Gegensätze wie Gut und Böse hinausgehen. Einen erheblichen Anteil an der Wirkung der Figur hatte neben Marc Alaimos Schauspiel vor allem sein Aussehen.
"Star Trek" hat sich über die letzten 60 Jahre stark verändert. In unserem Video könnt ihr jeden Wandel kurz und knapp nachverfolgen:
Wie Marc Alaimo die Cardassianer prägte
Besonders auffällig war Alaimos langer und breiter Hals, der Makeup-Designer Michael Westmore dazu inspirierte, die charakteristischen Halsstrukturen der Cardassianer auf dieser Grundlage zu entwerfen. Dieses zufällige Merkmal führte dazu, dass auch alle späteren Darstellungen von Cardassianern diesem Look nachempfunden wurden – Alaimos Hals wurde quasi zum Standard in der Gestaltung dieser Spezies.
In der Rückschau wirkt es fast wie ein Glücksfall, dass ein Schauspieler mit so markanter Physis gleichzeitig auch so überzeugend in der Rolle aufging. Der visuelle Wiedererkennungswert der Cardassianer trug unter anderem dazu bei, dass sie heute beliebte Figuren in der "Star Trek"-Fanwelt sind, etwa bei Conventions oder im Cosplay.
Marc Alaimo selbst sieht seinen Charakter dabei nicht als eindeutig böse. Gegenüber StarTrek.com sagte er: "Dukat ist nicht böse. Und er ist kein Schurke." Er ist der Meinung, dass die Beweggründe der Figur nachvollziehbar seien, wenn man genau hinschaut. Wörtlich erklärte er:
"Das, was ich an Dukat liebe, ist, dass man nie weiß, was er als Nächstes tut. Er macht nie etwas wirklich Unverzeihliches oder absolut Finsteres. Dukat isst keine Kinder, verstehen Sie, was ich meine? [...] Cardassianer haben eine ziemlich dominante Ausstrahlung. Sie sind großartig und übrigens die bestaussehendsten Außerirdischen."
"Star Trek" zeigt damit einmal mehr, wie stark sich Details – selbst körperliche Merkmale eines einzelnen Darstellers – auf das große Ganze auswirken können. Es ist genau diese Liebe zur Ausarbeitung und Tiefe, die das Franchise über Jahrzehnte hinweg lebendig hält. Wenn ihr euch die Performance von Marc Alaimo ansehen möchtet, könnt ihr "Star Trek: Deep Space Nine" auf Paramount+ streamen.


