Beinahe hätte eine "The Walking Dead"-Figur frühzeitig ihr Leben lassen müssen, die schlussendlich fast bis zum Ende der Reihe dabei war.
In "The Walking Dead" ist kein Charakter vor dem Tode gefeit. Das gilt sowohl für die Comicbuchvorlage als auch für die Serien-Adaption. Mit einer kurzfristigen Entscheidung hat Autor Robert Kirkman eine Figur vor dem Tode bewahrt – ihr dafür aber die wichtigste Bezugsperson entrissen. Ursprünglich hätte es genau andersherum sein sollen.
Achtung: Es folgen Spoiler zu Serie und Comics!
"Irgendwie verrückt": "The Walking Dead"-Erfinder wirft Pläne über Bord
Zwar orientiert sich die "The Walking Dead"-Serie am Geschehen der Comics, eine Vielzahl von Charakteren hat jedoch ein anderes Schicksal erlitten. Am auffälligsten dürfte dieser Unterschied bei Andrea (Laurie Holden) ausfallen. Während sie in der Serie relativ frühzeitig das Zeitliche segnete, war sie in der Vorlage neben Rick Grimes diejenige, die uns am längsten begleitete.
Wie Robert Kirkman in der fünften Deluxe-Ausgabe von "The Walking Dead" verraten hat, wäre es dazu fast gar nicht gekommen (via ScreenRant):
"Als ich beschloss, dass jemand an dieser Stelle [des Comics] sterben muss, dachte ich an Andrea. Aber verdammt, wenn man bedenkt, was in der Geschichte aus Andrea geworden ist... nun ja, es ist irgendwie verrückt, dass sie in Ausgabe 5 fast gestorben wäre."
Wer die Comics kennt, weiß: In Ausgabe 5 kommt Andreas Schwester Amy zu Tode. Kirkman hat also in letzter Sekunde die Geschichte beider Frauen vertauscht.
Das erklärt, warum Andrea in den ersten Comic-Ausgaben verhältnismäßig wenig Text hat, während Amy eine sichtbare Entwicklung durchläuft – und warum Andrea nach Amys Tod aussieht wie ihre Schwester; denn Sommersprossen und Pferdeschwanz waren eigentlich Amy vorbehalten.
Wie ihr dem Tod in der Zombie-Apokalypse entfliehen könnt, verraten euch die Stars der Serie im Video:
"The Walking Dead": So prägte Andrea Serie und Comic
Sowohl den Verlauf der Vorlage als auch den der Serie hat Kirkman damit stark beeinflusst. In den Comics pflegt Andrea zunächst eine Beziehung zu Dale, der an ihrem Tod vermutlich emotional zerbrochen und dadurch ebenfalls deutlich früher verstorben wäre.
Darüber hinaus entwickelt sich Andrea in der Vorlage zu einer innigen Vertrauten und späteren Partnerin von Rick Grimes. Ohne Andrea an seiner Seite wäre der einstige Deputy Sheriff deutlich isolierter gewesen. Zudem hätte er vermutlich eine ganz andere – radikalere – Charakterentwicklung durchlebt, denn Andrea ist eine der wenigen Personen, deren Meinung er akzeptiert und durchdenkt.
Ähnliches gilt für die Adaption: In der Serie zeigt sie ähnliche Ansichten wie Shane (Jon Bernthal) und stärkt damit seine Position. Amy – deutlich jünger als in den Comics – wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Des Weiteren fungiert sie in der dritten Staffel als Vermittlerin zwischen Rick (Andrew Lincoln) und dem Gouverneur (David Morrissey) von Woodbury, mit dem sie eine Beziehung eingeht. Auch hier wäre Amys zurückhaltende, ruhige Personage nicht angemessen gewesen.


