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Der Verleger (2 Teile)

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Der Verleger (2 Teile): TV-Zweiteiler, der die Lebensgeschichte Axel Springers erzählt, angelehnt an die Biografie von Michael Jürgs.

„Der Verleger (2 Teile)“ im Stream

Poster

Der Verleger (2 Teile)

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bernd Böhlich
Produzent
  • Prof. Regina Ziegler
Darsteller
  • Heiner Lauterbach,
  • Anica Dobra,
  • Lisa Martinek,
  • Susanna Simon,
  • Sylvester Groth,
  • Michael Greiling,
  • Arndt Schwering-Sohnrey,
  • Jürgen Hentsch,
  • Claude-Oliver Rudolph,
  • Eva Maria Hagen,
  • Tatjana Blacher
Drehbuch
  • Bernd Böhlich
Musik
  • Tamás Kahane
Kamera
  • Eberhard Geick
Schnitt
  • Karola Mittelstädt

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der Verleger (2 Teile): TV-Zweiteiler, der die Lebensgeschichte Axel Springers erzählt, angelehnt an die Biografie von Michael Jürgs.

    Ganz im Gegensatz zu sonstigen Gepflogenheiten hat die ARD im Vorfeld des Axel-Springer-Films „Der Verleger“ an die Presse keine Kassetten verschickt. Angeblich fürchtete man juristische Schritte seitens der Verlegererben. Mag sein; vielleicht hat man aber auch gehofft, kritische Stimmen unterdrücken zu können. Denn damit musste zu rechnen sein: Das zweiteilige Porträt von Axel Caesar Springer, des zeitweise größten Verlegers Europas, wirkt seltsam lustlos; Regisseur Bernd Böhlich vermittelt kaum eine rechte Zuneigung zu seinen Figuren.

    Der Film konzentriert sich auf die Jahre 1945 bis 1980, beschreibt also Aufstieg und Fall des Zeitungsimperators und endet fünf Jahre vor seinem Tod. Schon die ersten Szenen geben die Atmosphäre vor. Als Springer beim Antrag auf eine Zeitungslizenz gefragt wird, wer ihn denn während der Nazi-Zeit verfolgt habe, antwortet er mit entwaffnendem Charme „Eigentlich nur die Frauen“.

    Heiner Lauterbach, der mit der Verkörperung Axel Springers eine der größten Herausforderungen seiner Karriere meistert, behält diesen Tonfall bei; Böhlich gelingt das nicht. Oftmals beschreibt der Film den Aufbau des Verlagsimperiums reichlich naiv, und einige Szenen sind geradezu peinlich geraten. Das gilt vor allem für die Momente, in denen Springer nach Titeln für ein neues Projekt sucht; hier scheitert selbst Lauterbach an der Einfallslosigkeit des Drehbuchs. Tiefpunkt in dieser Hinsicht ist eine Stippvisite in London, in deren Verlauf Springer aus dem „Daily Mirror“ mit Hilfe von Schere und Lippenstift eine erste Ausgabe der „Bild“-Zeitung bastelt. Bombastisch ertönt dazu Richard Wagners „Also sprach Zarathustra“. Das wirkt natürlich lächerlich; unglücklicherweise ist dieses behauptete Pathos typisch für den Film.

    Doch „Der Verleger“ scheitert aus einem anderen Grund: Böhlich hat die Widersprüchlichkeit seiner Hauptfigur nicht in den Griff bekommen. Er betont zwar immer wieder Springers Philanthropie, doch die diversen Aktionen („Seid nett zueinander“) muten eher weltfremd an. Springer selbst muss permanent sämtliche politischen Ambitionen weit von sich weisen, doch das Leiden an Deutschland frisst ihn schließlich auf. Ohne Bezug zueinander stehen auch Springers zunehmende Religiosität, die unvermittelte Abhängigkeit von der Astrologie, sein Verständnis von Männlichkeit (die Ehen werden en passant geschlossen und wieder gelöst) sowie die Hilflosigkeit gegenüber Sohn Sven Simon, der sich schließlich im Schatten des überlebensgroßen Vaters das Leben nimmt.

    Während Lauterbach diesen Facettenreichtum sichtlich genießt, scheitert der Film genau daran, weil es Böhlich nicht gelingt, die Widersprüche unter einen Hut zu bekommen. Er rettet sich statt dessen gern in Zeitkolorit oder lässt seinen „Verleger“ aus dem Stegreif in Gesang ausbrechen. Wenn Lauterbach mit seinem Schirm durch den Londoner Regen tanzt und dazu „Singin‘ in the Rain“ trällert, kommt man sich vor wie im Musical. Und selbst wenn sich Springer gern mit Aphorismen schmückte: Die Dialoge klingen stellenweise kräftig nach Poesiealbum („Ein bisschen Liebe von Mensch zu Mensch ist besser als die Liebe zur ganzen Menschheit“). Wie immer man zu Axel Springer steht: Er hätte einen besseren Film verdient gehabt. tpg.
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