„Citadel“ lautet der Titel der neuen Amazon-Serie von Anthony und Joe Russo. Doch trotz des extrem hohen Produktionsbudgets kann die Serie wohl nicht liefern – zumindest, wenn man auf die Stimmen der Fachpresse hört.
Die Brüder Joe und Anthony Russo sind vor allem für Fans des Marvel Cinematic Universe (MCU) ein Begriff. Als Regie-Duo inszenierten sie mit „The Return of the First Avenger“, „The First Avenger: Civil War“, „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ vier der beeindruckendsten Einträge des Franchise. Mit „The Gray Man“ wagten sie sich dann an einen Actionfilm mit Ryan Gosling als ehemaligen Agenten und nun liefern uns die beiden Herren mit „Citadel“ eine weitere Produktion, die dem Genre der Agent*innen zugeordnet werden kann.
Bei „Citadel“ handelt es sich um eine Spionage-Drama-Serie, die uns die Geschichte der beiden Agent*innen Mason Kane (Richard Madden) und Nadia Sinh (Chopra Jonas) erzählt: Die globale Spionageagentur Citadel ist gefallen und die Agent*innen haben einen verheerenden Erinnerungsverlust erlitten. Kane versucht dabei herauszufinden, wer er vor dem Vorfall war und trifft auf Sinh – denn sie ist die einzige Person, an die sich der Agent erinnern kann. Während der Suche nach Antworten werden die zwei zudem mit der Mission beauftragt, einen gefährlichen Verräter zur Strecke zu bringen, um die Zukunft zu retten.
Während sich das Publikum bei Rotten Tomatoes mit einer Wertung von 88 % bislang recht begeistert von der Spionage-Serie zeigt, wird „Citadel“ von der Fachpresse mit schlechten Kritiken abgestraft. Bei Rotten Tomatoes vergaben Kritiker*innen schwache 56 % und auch bei Metacritic reichte es nur zu 51 von 100 Punkte. In der International Movie Database (IMDb) beträgt die Durchschnittswertung der Zuschauer*innen momentan 6,9 von 10 Sternen bei knapp 500 Einträgen. Anbei findet ihr ein paar Auszüge aus den Rezensionen der US-amerikanischen Fachpresse:
„[‚Citadel‘] ist fade, generisch und sieht beinahe schockierend billig aus, wenn man sich den Preis vor Augen führt.“ – Alan Sepinwall von The Rolling Stone
„Können die Russo-Brüder, die als ausführende Produzenten für die Serie verantwortlich sind, wirklich ein Spektakel liefern? Ehrlich gesagt, nicht wirklich.“ – Daniel Fienberg von The Hollywood Reporter
„‚Citadel‘ verlässt sich so sehr auf eine schnelle Exposition und schnelle Dialoge, dass wir statt der erwarteten Abfolge von schmackhaften Gängen das gesamte Menü auf einmal serviert bekommen.“ – Karama Horne von The Wrap
Doch bei Amazon Prime Video finden sich auch zahlreiche Serien, die sowohl vom Publikum als auch der Fachpresse geschätzt werden. Welche Highlights unbedingt auf eure Watchlist gehören, erfahrt ihr in unserem Video:
Darum war „Citadel“ so teuer
Ganze 300 Millionen US-Dollar soll „Citadel“ laut CBR.com verschlungen haben, was die Produktion nach „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ zur zweitteuersten Produktion in der Seriengeschichte macht. Der Grund für die enorm hohen Kosten sind auf die kreativen Differenzen hinter den Kulissen zurückzuführen. Ursprünglich sollte „Citadel“ eine Koproduktion des Studios AGBO der Russo-Brüder und dem Drehbuchautorenkollektiv Midnight Radio, bestehend aus Josh Applebaum („Mission Impossible – Phantom Protokoll“) und Andre Nemec („Teenage Mutant Ninja Turtles“), werden. Das letztgenannte Duo verließ das Projekt im Jahr 2021 jedoch aufgrund von kreativen Uneinigkeiten mit den Russos, wodurch David Weil („Hunters“) als neuer Showrunner einsprang. Die entsprechenden Nachdrehs haben das Budget dabei auf 300 Millionen US-Dollar gehievt.
„Citadel“ Staffel 2 wurde zwar noch nicht offiziell bestätigt, doch berichtete The Hollywood Reporter bereits im März, dass eine Fortsetzung der Serie nahezu sicher sei. Wenn ihr euch selbst ein Bild von der Serie machen möchtet, findet ihr die ersten zwei Folgen der ersten Staffel bei Amazon Prime Video. Bis zum 26. Mai 2023 erwartet euch dann jeden Freitag eine neue Episode.
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