„Bridgerton“ überzeugt mit einer großen Authentizität – doch gelegentlich lässt sich auch bei dem Netflix-Hit ein Filmfehler finden.
Die Netflix-Serie „Bridgerton“, bekannt für ihren opulenten Stil, romantische Erzählweise und historische Kulissen, spielt im frühen 19. Jahrhundert und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Obwohl sie bewusst mit historischen Konventionen spielt, etwa bei Mode, Musik oder Diversität, fiel manchen aufmerksamen Zuschauer*innen ein Fehler auf, der nicht bloß künstlerische Freiheit sein dürfte.
In Staffel 2, Episode 3 ist Edmund Bridgerton – Vater der Hauptfigur Anthony – mit einem Ehering am Finger zu sehen. Historisch betrachtet ist das ein klarer Anachronismus. Laut dem North West Wedding Magazine trugen Männer in England üblicherweise keine Eheringe – zumindest nicht vor dem 20. Jahrhundert.
Erst durch den Einfluss der Weltkriege wurde es gängiger, dass auch Männer einen Ring als Zeichen der Ehe trugen, um während der langen Trennungen ein symbolisches Band zu ihrer Ehefrau aufrechtzuerhalten. Vorher galt der Ehering in Europa hauptsächlich als weibliches Schmuckstück, das Besitzverhältnisse oder Status signalisierte, weniger als Zeichen gegenseitiger Bindung.
Netflix hat bereits eine Sneak Peek für „Bridgerton“ Staffel 4 veröffentlicht. Anbei könnt ihr euch einen Eindruck davon verschaffen, was euch in den neuen Folgen erwartet:
Ein ungewöhnlicher „Bridgerton“-Fehler
Der Fehler wirkt besonders deutlich, weil „Bridgerton“ in seiner visuellen Gestaltung zwar modern interpretiert ist, aber historische Details wie höfische Etikette, Architektur oder politische Konstellationen durchaus mit einem gewissen Anspruch zeigt. Dass dem Produktionsteam ein solches Detail entgangen ist oder sie sich bewusst für jene Darstellung entschieden, dürfte dabei viele Fans überraschen, die gerade das Zusammenspiel von Fiktion und Zeitkolorit an der Serie schätzen.
Ob der Ring ein Versehen beim Kostümdesign war oder ein persönliches Schmuckstück des Schauspielers Rupert Evans, der Edmund spielt, ist nicht bekannt. Netflix selbst hat sich zu diesem speziellen Fehler bislang nicht geäußert. Doch er reiht sich ein in eine Reihe kleiner historischer Unstimmigkeiten, die – wie der Fall von Coffee-To-Go-Bechern in anderen Serien – immer wieder für Diskussionen unter detailverliebten Zuschauer*innen sorgen.
Wenn ihr euch „Bridgerton“ ansehen möchtet, könnt ihr euch die drei Staffeln aktuell auf Netflix ansehen. Die vierte Staffel wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 auf der Streamingplattform erscheinen.