Thriller stehen beim Netflix-Publikum derzeit hoch im Kurs. Mit „Zelle 211“ sorgt der Streamingdienst für Nachschub, der sogar auf realen Ereignissen beruht.
Nach „The Night Agent“ und „The Recruit“ wendet sich Netflix vom Agenten-Genre ab und verfrachtet die nächste Thriller-Serie mit Hit-Potenzial in ein mexikanisches Gefängnis. Dass „Zelle 211“ den gleichen Titel trägt wie ein Film aus dem Jahr 2009, kommt dabei nicht von ungefähr – beide Produktionen basieren auf dem gleichnamigen Roman von Francisco Pérez Gandul. Während das Werk des spanischen Autors fiktiv ist, hat sich die Handlung der Netflix-Serie zusätzlich von einer wahren Geschichte inspirieren lassen.
Ob ihr aus dem Gefängnis entkommen könntet, lässt sich mit diesem Exit-Game herausfinden:
„Zelle 211“: So unterscheidet sich die Netflix-Serie vom Buch
Für sein Werk „Celda 211“ ließ sich Gandul von der Frage leiten, was mit einem Gefängniswärter geschehen würde, der inmitten eines Aufstandes unter den Insassen gefangen wäre. Anders als im Buch ist es in der Netflix-Serie allerdings kein Wärter, der um sein Leben bangen muss, sondern der Menschenrechtsanwalt Juan Oliver (Diego Calva). Zudem verlagert sich die Handlung vom Spanien nach Mexiko. Da Gandul sein Werk 2003 veröffentlichte, ist die Geschichte zeitlich vermutlich um die 2000er-Jahre anzusiedeln. Die Netflix-Serie spielt hingegen um 2022/2023, was mit der zugrundeliegenden wahren Begebenheit zu begründen ist.
Welche Highlights euch dieses Jahr abseits von „Zelle 211“ auf Netflix erwarten, seht ihr im Video:
„Zelle 211“: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Serie
Netflix‘ Version von „Zelle 211“ adaptiert neben dem Buchinhalt jene Ereignisse, die sich im Gefängnis CRESCO 3 in Ciudad Juárez, Chihuahua, zugetragen haben (via GQ). Wie das Nachrichtenportal El Paso Matters berichtete, griff am 1. Januar 2023 eine bewaffnete Gruppe am frühen Morgen die Haftanstalt an und eröffnete das Feuer auf die Wachleute. Obwohl sich zu diesem Zeitpunkt Besucher*innen im Gebäude befanden, entbrannte im Gefängnis aufgrund der schlechten Haftbedingungen ein Aufstand. Insgesamt mussten dabei 17 Menschen ihr Leben lassen – sieben Häftlinge und zehn Wärter.
Durch den Aufstand gelang 25 Gefängnisinsassen die Flucht, unter ihnen Ernesto Alfredo Piñón de la Cruz, Anführer einer kriminellen Organisation. Infolgedessen wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen am 3. Januar 2023 zwei Polizeibeamte sowie fünf Verdächtige getötet. Zwei Tage später spürten die Behörden Piñón auf, wobei er ums Leben kam. Man gehe davon aus, dass die Befreiung Piñóns das Ziel des Gefängnisangriffes gewesen sei. Bereits am 11. August 2022 sei er für einen Aufstand verantwortlich gewesen, bei dem drei Häftlinge ums Leben kamen.
Wenn ihr „Zelle 211“ auf Netflix gesehen habt, dürften euch gewisse Details bekannt vorkommen. Aber: Ein Menschenrechtsanwalt namens Juan Oliver war nicht in diese Vorfälle verwickelt.
Darum ist „Zelle 211“ perfekt für Fans von „Prison Break“
Sowohl „Zelle 211“ als auch der Thriller-Drama-Serie „Prison Break“ ist es ein Anliegen, das Leben innerhalb von Haftanstalten möglichst realistisch darstellen. Die Netflix-Serie dürfte dabei insbesondere an die dritte „Prison Break“-Staffel erinnern, in der Michael Scofield (Wentworth Miller) im Gefängnis Sona in Panama landet, um dort den Insassen James Whistler (Chris Vance) zu befreien. Während Michael einen neuen Ausbruchsplan schmiedet, muss er die menschenunwürdigen Haftbedingungen am eigenen Leib erfahren.
Beide Titel geben dem Publikum einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche, die in der Umgebung der Haftanstalten von Verzweiflung und Angst geprägt ist. Sowohl „Zelle 211“ als auch „Prison Break“ zeigen demnach, was Menschen im Angesicht des Todes bereit sind zu tun, um zu überleben.
Ihr habt alle Thriller-Titel im Kopf wie Michael seine Fluchtpläne? Dann dürfte dieses Quiz für euch ein Leichtes sein: