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Zwischen Himmel und Erde


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Zwischen Himmel und Erde

Darsteller und Crew

Regisseur
  • York-Fabian Raabe
Darsteller
  • Ibrahima Sanogo,
  • Yaja Koné
Drehbuch
  • York-Fabian Raabe
Musik
  • Lars Löhn
Kamera
  • Nikos Welter
Schnitt
  • Döndü Kiliç,
  • Helena Ekre

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      An das Fahrgestell eines Flugzeugs geklammert wollen die Brüder Koroballa und Tiemogo ihrem Leben in den Township-Slums der Elfenbeinküste entfliehen. Von Deutschland versprechen sie sich die Erfüllung ihrer Hoffnungen und Träume. Virtuos mischt Regisseur York-Fabian Raabe diese Momente der klaustrophobischen Enge im unterkühlten Flugzeuginneren mit dokumentarischem Material von afrikanischen Unruhen und den Rückblenden in die warme, farbenfrohe, aber auch sehr ambivalent erlebte Heimat. So entsteht ein kontrastreiches, vielschichtiges und persönliches Bild eines verzweifelten Überlebenskampfes zwischen Familie, Partnerschaft, Drogen, Gewalt, Perspektivlosigkeit und überzogenen Hoffnungen. All das macht der Jungregisseur mit einem guten dramaturgischen Bogen für die Zuschauer erschreckend greif- und erlebbar, bis hin zum tragischen Ende. Ein ambitioniertes und tief greifendes Kurzfilmprojekt, das mehr aussagt als so mancher Film in 90 Minuten zu vermitteln vermag.

      Gutachten:

      Dieser Film macht in 15 Minuten eindrucksvoll deutlich, was afrikanische Menschen auf sich nehmen, um in reichere, westliche Länder zu gelangen. Nach einem Prolog mit Dokumentaraufnahmen von politischen Unruhen in der Elfenbeinküste spaltet der Kurzfilm sich zu einer durchgängigen großen Parallelmontage auf. In warmen, hellen Farben wird einerseits vom alltäglichen Leben der beiden Brüder Koroballa und Tiemogo erzählt. Sie leben in Armut und ohne Perspektive. Kalt und dunkel ist dagegen das enge Versteck, in dem die beiden versuchen, in das für sie gelobte Land Deutschland zu kommen. Beide verkriechen sich in das Fahrwerk eines Flugzeugs. Während Koroballa gut vorbereitet ist, folgte sein Bruder ihm ohne Schutz vor der Kälte und ohne Atemgerät. Sein Bruder teilt seinen Sauerstoff mit ihm, wärmt ihn und lindert seine Schmerzen schließlich mit einer Betäubungsspritze, aber ihre Ankunft in Europa kann nur tragisch enden.

      Besonders in diesen Szenen eines klaustrophobischen Kammerspiels, entfaltet der Film seine bestürzende emotionale Wirkung. Regisseur York-Fabian Raabe zeigt ihr Leid so realistisch wie möglich. Er filmte in einem realen Fahrwerk und bei einer Temperatur von minus 20 Grad Celsius, sodass die beiden Darsteller wirklich froren und sich ihr Atem in Eis verwandelte, das an ihren Gesichtern haftete. In diesen Sequenzen entwickelt sich der Film zu einer Tragödie und die beiden Darsteller wirken absolut glaubhaft in ihrer Wut, Angst und zunehmender Mattigkeit. Für ihr Ende hat Raabe mit der sich plötzlich öffnenden Landeklappe, der sich unter ihnen ausbreitenden europäischen Stadt und der Blende ins Weiß eine Sequenz von furchtbarer Schönheit komponiert.

      Dies ist ein sowohl gesellschaftspolitisch bedeutender wie auch ästhetisch überzeugender Film, dem zu wünschen ist, dass viele Menschen die Gelegenheit bekommen, ihn zu sehen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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