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Zeit der trunkenen Pferde

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Zamani baraye masti asbha: Mehrfach ausgezeichnetes Drama über den Überlebenskampf kurdischer Kinder im iranisch-irakischen Grenzgebiet.

Poster

Zeit der trunkenen Pferde

  • Kinostart: 25.10.2001
  • Dauer: 80 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 6
  • Produktionsland: Iran

Handlung und Hintergrund

Als ihr Vater durch eine Mine stirbt, müssen sich fünf Geschwister im iranischen Kurdistan auf eigene Faust durchschlagen. Um ihrem Bruder eine lebensnotwendige Operation zu ermöglichen, heiratet Rojine einen Iraker, der für die Operation bezahlen will. Doch er überlegt es sich anders. Und so versucht es Bruder Ayoub mit dem Schmuggel von Autoreifen über die verminte Grenze im unwirtlichen Gebirge.

Als ihr Vater durch eine Mine stirbt, müssen sich fünf Geschwister im iranischen Kurdistan auf eigene Faust durchschlagen. Um ihrem Bruder eine lebensnotwendige Operation zu ermöglichen, heiratet Rojine einen Iraker, der für die Operation bezahlen will. Doch er überlegt es sich anders. Und so versucht es Bruder Ayoub mit dem Schmuggel von Autoreifen über die verminte Grenze im unwirtlichen Gebirge.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bahman Ghobadi
Darsteller
  • Rojin Younessi,
  • Mehdi Ekhtiar-Dini,
  • Ayub Ahmadi,
  • Ameneh Ekhtiar-Dini,
  • Kolsum Ekhtiar-Dini,
  • Karim Ekhtiar-Dini,
  • Rahman Salehi,
  • Nezhad Ekhtiar-Dini
Drehbuch
  • Bahman Ghobadi
Musik
  • Hossein Alizadeh
Kamera
  • Saed Nikzat
Schnitt
  • Samad Tavazoie

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Zeit der trunkenen Pferde: Mehrfach ausgezeichnetes Drama über den Überlebenskampf kurdischer Kinder im iranisch-irakischen Grenzgebiet.

    Mit seinem ersten Langspielfilm hat der iranische Kurde Bahman Ghobadi kein rührseliges Stück Realismus, sondern ein packendes Jugenddrama realisiert. Ausschließlich mit Laiendarstellern aus dem Kurdendorf Baneh arbeitend, sprengt der ehemalige Assistent Abbas Kiarostamis in „Zeit der trunkenen Pferde“ die Scheidewand zwischen Dokumentation und Fiktion. Die Erlebnisse seiner Helden aus dem Schmugglermilieu des iranisch-irakischen Grenzgebiets, fünf bitterarme Kinder, von denen eines schwerstbehindert ist, erzeugen beim Zuschauer kein Mitleid, sondern eher freudiges Erstaunen ob ihres trotz aller Entbehrungen an den Tag gelegten Lebenswillens.

    Nur 79 Minuten dauert dieser Film, und das ist vielleicht ganz gut so. Denn der kurdisch-iranische Regisseur Bahman Ghobadi hat in seinen ersten Langspielfilm so viel Emotion, Bildmächtigkeit und Lebenswut hinein gepackt, dass der Betrachter zunächst erschlagen ist. Die Figuren aus „Zeit der trunkenen Pferde“ sind allesamt Laiendarsteller aus und um das kurdische Dorf Baneh. Fünf Kinder spielen die Hauptrollen, die im Film als Waisen auftreten. „Oberhaupt“ der Kinder ist der 12-jährige Ayub, doch alles dreht sich um den schwerstbehinderten Madi, dessen Lebenserwartung nur noch in Monaten geschätzt wird. Um dem Bruder die lebensrettende Operation zu sichern, beschließt die älteste Schwester Rojin, zu heiraten und das Dorf zu verlassen. Doch bei der Brautübergabe muss der Behinderte zurückbleiben, die Familie erhält lediglich ein Maultier. So ist Ayub gezwungen, auf den gefährlichen Spuren des toten Vaters arbeiten, in dem er sich als Schmuggler verdingt.

    Bahman Ghobadi, einst bei „Der Wind wird uns tragen“ Assistent von Abbas Kiarostami, wollte bewusst keinen Film „à la Kiarostami“ machen. Auch vom Neorealismus eines Fellini oder de Sica nur sporadisch beeinflusst, hat er sich vielmehr an die Aufarbeitung der eigenen entbehrungsreichen Kindheit gemacht, denn er ist 1969 im selben armseligen Dorf geboren, in dem nun große Teile der Filmhandlung spielen. 1998 hatte er dort die Kurzdokumentation „Leben im Nebel“ gedreht. In „Zeit der trunkenen Pferde“ gelingt daher die Verbindung von Dokumentation und Fiktion, nicht bloß in der Ablichtung schrecklich alt ausschauender Kindergesichter, sondern auch in ungeschönten Aufnahmen einer lebensfeindlichen Biosphäre, in der Mensch und Tier an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangen. Und noch etwas macht diesen Film zu einem Ereignis: „Zeit der trunkenen Pferde“, einer der ersten iranischen Filme in hautsächlich kurdischer Sprache, konnte sich durch die Filmkontrolle lavieren und wurde in türkischen Kinos gezeigt - eine Rarität in einem Land, wo der Gebrauch der kurdischen Sprache verboten ist. aw.
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