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Yes I Am!

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Yes I Am!: Musikdoku über die Brothers Keepers.

Poster

Yes I Am!

Handlung und Hintergrund

Adé Odukoya, Daniel Kretschmer alias D-Flame und Mamadee Wappler sind Musiker. Und vor allem: Sie sind schwarz - in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber wegen ihrer Hautfarbe für immer Fremde im eigenen Land. In Hip-Hop-Reimen suchen sie nach Identität und erheben ihre Stimme zugleich gegen den Rassismus. Zusammen mit anderen deutsch-afrikanischen Musikern, darunter auch Xavier Naidoo, gründeten sie 2001 den Verein „Brothers Keepers“ - um gegen Ausgrenzung, Angst und bisweilen tödliche Angriffe vorzugehen.

Sven Halfars

Adé, D-Flame und Mamadee entstammen gemischtrassigen Familien, haben Eltern aus Afrika und Deutschland. Sie leben in Deutschland, sind Musiker, fühlen sich aber nicht richtig zu Hause. Sie begegnen sich zum ersten Mal, nachdem der Schwarze Alberto Adriano in einem Dessauer Park von Jugendlichen erschlagen wird. Zusammen mit anderen Musikern gründen sie das Bandprojekt „Brothers Keepers“ und kämpfen mit ihren Songs gegen Rassismus.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sven Halfar
Produzent
  • Thomas Tielsch
Darsteller
  • Brothers Keepers,
  • Xavier Naidoo,
  • D-Flame,
  • Ade Odukoya,
  • Mamadee
Drehbuch
  • Sven Halfar
Musik
  • Nils Kacirek
Kamera
  • Dirk Heuer
Schnitt
  • Götz Schuberth

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Adé Bantu, Mamadee und D-Flame haben außer ihrer Hautfarbe nur eines gemeinsam: Sie mussten ohne Vater in Deutschland erwachsen werden, einem Land, das sie oft stiefmütterlich behandelt. Filmemacher Sven Halfar lässt ostdeutsche Heimatlieder aus DDR-Zeiten erklingen, um im Kontrast mit den Erzählungen der drei Afrodeutschen die Heuchelei im deutschen Liedgut nur um so krasser zu entlarven. Vor allem, wenn das liebliche Chorgeträller später mit den Bildern der Neonazi-Angriffe auf Asylbewerberheime in Konflikt gerät.


      „Yes I Am!” ist ein subjektiver Dokumentarfilm, der Partei ergreift, der sich das Anliegen von Brothers Keepers e.V. zu eigen macht und es filmisch unterstützt. Sven Halfar gibt freimütig zu, dass er zu Beginn des Drehs keine Ahnung vom Dokumentarfilmen hatte, und ein bisschen davon spiegelt sein Produkt auch wieder. Langsam, ganz langsam, stockend, ohne roten Faden, nähert sich die Kamera den drei Protagonisten anhand ihrer Erinnerungen, lässt auch die drei deutschen Mütter zu Wort kommen, doch weiß man nicht so recht, worauf das Ganze hinaus soll.


      Später zieht der Film dann kräftig an, um anhand der Gründung von Brothers Keepers als Reaktion auf den Mord an Alberto Adriano seine Linie zu finden. Die stärksten, authentischsten Momente hat der Film, wenn er die vier Musiker Adé Bantu, Mamadee, D-Flame und Xavier Naidoo in eine ostdeutsche Schulklasse begleitet. Hier wird die grassierende Voreingenommenheit gegen andere Hautfarben, gepaart mit aufgeschnappten Vorurteilen, zum Greifen spürbar, ebenso wie die Kraft und der Idealismus, die es die Musiker kosten muss, sich so persönlich zur Diskussion zu stellen.


      Adé Bantu ist in Nigeria aufgewachsen, wo er im Alter von 15 Jahren den Mord an seinem Vater erleben musste. Seine weiße Mutter kehrte mit den Kindern nach Deutschland zurück, doch Adé fühlte sich hier nie wirklich zu Hause. Mit seinem kleinen Sohn kehrte er, von der Kamera begleitet, nach Nigeria zurück, um auszuloten, ob er lieber dort wohnen möchte. Erst die Gründung und die Solidarität von Brothers Keepers lässt ihn ein Zugehörigkeitsgefühl in Deutschland erleben.


      Die junge Sängerin Mamadee erinnert sich an die fremdenfeindlichen Attacken in ihrer ostdeutschen Heimat nach der Wende. Dass sie ihrer weißen Mutter, um sie zu schützen, nicht alles erzählte, was ihr passierte. D-Flame erzählt davon, wie er im Heim lebte und im Gefängnis landete, zu seiner weißen Mutter ein gestörtes Verhältnis hatte und von seinem Vater träumte, dem fernen, unbekannten Verbündeten. Heute ist er selbst Vater. Alle drei lassen sie in ihren Geschichten erkennen, dass sie mit Fragen zur anderen Hälfte ihrer Identität, zur fernen Kultur der Väter, allein blieben. Es stimmt zuversichtlich, dass die jungen Musiker zum deutschen Heimatbegriff ihre eigenen, neuen Töne beitragen wollen.

      Fazit: Anfangs schleppende, später zunehmend spannende Dokumentation über drei afrodeutsche Musiker und ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit.
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    2. Yes I Am!: Musikdoku über die Brothers Keepers.

      Sven Halfar überzeugt mit einem bewegenden Porträt dreier dunkelhäutiger Musiker und ihres Kampfes gegen Ausländerfeindlichkeit.

      Über Rassismus wird in Deutschland vor allem dann gesprochen, wenn es zu spät ist. Doch wie sieht hier eigentlich der Alltag der Ausländer aus? Diese Frage beantwortet eine Dokumentation, die mit einer einzigartigen Mischung aus Interviewausschnitten, Archivmaterial und Musikclips eine Welt offenbart, die vielen Deutschen fremd ist. Im Zentrum von Sven Halfars bewegendem Film „Yes I am!“ stehen drei Menschen, die etwas miteinander teilen: die dunkle Hautfarbe, die Liebe zur Musik und das Schicksal, in Deutschland ihr Leben meistern zu müssen. Da ist der Rapper D-Flame alias Danny Kretschmar. Er wurde als Jugendlicher straffällig, die Mutter schob ihn in ein Erziehungsheim ab. Heute ist er Vater von vier Kindern. Mamadee wuchs im Osten auf, ihren Vater hat sie nie kennen gelernt. Zuletzt tourte sie als Backgroundsängerin mit Reggae-Star Gentleman und steht kurz vor einer Solokarriere. Und schließlich ist da noch Adé Odukoya, aufgewachsen in Lagos und Köln. 1986 wurde sein Vater Adeleke in Nigeria brutal ermordet. Daraufhin beschloss Adés Mutter Barbara, in ihre Heimat nach Deutschland zurückzukehren. Heute ist Adé ein renommierter Musiker, der als Initiator des Projekts Brothers Keepers gilt.

      Sven Halfar lässt seinen drei Protagonisten viel Raum und Zeit, sich zu erklären. Nach und nach beginnt man zu verstehen, warum Adé, der sich selbst als „AfroPäer“ bezeichnet, sich mit Nigeria weitaus mehr verbunden fühlt als mit Deutschland. Man fühlt und leidet mit, wenn Mamadee erzählt, wie sie eines Tages erstmals mit rassistischen Übergriffen konfrontiert wurde. Aber auch die Mütter kommen ausführlich zu Wort, sind dem Weinen nahe, wenn sie über ihre Isolation sprechen, aber auch fasziniert, wenn es um die Liebe zu ihren dunkelhäutigen Partnern geht.

      Schließlich geht der Filmemacher auch noch auf das einzigartige Musikprojekt Brothers Keepers ein. Die Keepers diskutieren mit Schülern, machen Demonstrationen und engagieren sich mit ihrer Musik für mehr Toleranz. Weil „Yes I am!“ in erster Linie ein Film über die Suche nach Identität und einem Zuhause ist, geht er uns alle an. lasso.
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