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Poster

Wir sehen voneinander

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Lilo Mangelsdorff
Kamera
  • Lilo Mangelsdorff,
  • Sophie Maintigneux,
  • Andreas Frowein
Schnitt
  • Lilo Mangelsdorff

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      Ein vierjähriges Mädchen mit der Diagnose „gehörlos“ steht im Mittelpunkt dieses feinfühligen Dokumentarfilms, der mit der Vielfalt seiner Informationen einer Schatztruhe gleicht. Regisseurin Lilo Mangelsdorff und ihr sensibles Kamerateam öffnen uns die Tür zu einer weithin unbekannten Welt, und sie machen uns mit einer universellen Sprache bekannt. Geradezu eine Enzyklopädie der Gebärdensprache, schärft der Film auch die Sinne für die Schönheit und Notwendigkeit der Kommunikationsformen, beobachtet den Alltag von Betroffenen genau und erhebt sich immer wieder in geradezu poetische Höhen. Strittig in der FBW-Jury war einzig die Länge.

      Gutachten:

      Wie lebt man mit der Diagnose „gehörlos“, wenn es das eigene Kind betrifft? Dies ist die Ausgangsfrage und die Klammer für diesen sehr sensiblen Dokumentarfilm. Die Stärken des Films liegen neben der behutsamen Beobachtung und der Offenheit des Blicks für all die Facetten des Themas in der einfühlsamen Kameraführung. Die sensible Kamera ermöglicht es dem Betrachter, am Alltag von Betroffenen und Familienmitgliedern teilzuhaben, ohne dabei unnötig einen „Behindertenbonus“ ausspielen zu müssen, um sich für diese Schicksale zu interessieren.

      Welche Fragen stellt man sich als Eltern? Welche Vor- und Nachteile gilt es abzuwägen, bevor man den für sich und das Kind „richtigen“ Weg auswählt? Dabei macht der Film anschaulich klar, dass es nur ein individuelles und kein allgemeines „Richtig“ geben kann.

      Beinahe beiläufig erfährt man viel über die Geschichte der Gebärdensprache, das medizinische und kulturelle Für und Wider. Dabei kommen Gehörlose ebenso zu Wort wie Vermittler und Außenstehende. Geschickt macht der Film uns auch zu Zeugen der Reaktionen Hörender, die auf Nichthörende treffen. Alltägliche Schwierigkeiten und unbewusste Vorurteile werden hier anschaulich dargestellt.

      Großartig ist es, wie der Film dem O-Ton vertraut. Die Tonebene des Films ist ebenso zu rühmen wie die Bildführung. Lilo Mangelsdorffs faszinierende Dokumentation eröffnet den Zugang zu einer weithin unbekannten Welt, wirkt wie ein Reisebericht in ein unbekanntes Land. Schön auch, wie der Film das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kommunikation, Sprache und Austausch unter den Menschen schärft.

      Das einzige große Manko dieser ansonsten durchweg auch handwerklich überzeugenden Dokumentation ist eine gewisse Redundanz, die sich im Laufe des Films einstellt. Hier wäre eine Verknappung hilfreich gewesen und hätte den Film vor Längen bewahrt, mit der die Aufmerksamkeit der Zuschauer leider ab und an auf die Probe gestellt wird.

      Jenseits dessen zeigt dieser Dokumentarfilm zweifelsohne, dass es jenseits von Michael Moore und Pinguinen wesentlich näher liegende Themen gibt, die eine derart sensible Aufbereitung für die Öffentlichkeit verdient haben.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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