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When a Man Falls in the Forest

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When a Man Falls in the Forest: Independentdrama über eine Gruppe von Menschen im Mittleren Westen der USA, die ihre Probleme auf ganz eigene Weise zu lösen versuchen.

Poster

When a Man Falls in the Forest

Handlung und Hintergrund

Karen ist eine Hausfrau im Mittleren Westen der USA, die ihr Leben ohne besondere Höhepunkt verbringt. Würze und Aufregung verschaffen ihr nur ihre kleinen Ladendiebstähle. Nicht viel besser geht es drei Männern in ihrem Umfeld, die ihre Probleme, jeder für sich, auf denkbar selbstzerstörerische Weise zu lösen versuchen.

Gary hockt jeden Tag bis tief in die Nacht am Schreibtisch, um so weit als möglich dem täglichen Ehekrieg mit der frustrierten Ehefrau Karen aus dem Weg zu gehen. Dabei trifft er eines Abends unvermittelt auf seinen alten Schulkameraden Bill. Der schwingt nach Feierabend in Garys Firma den Putzlumpen, will von der Menschheit eigentlich gar nichts mehr wissen und hat sich in einer Traumwelt eingerichtet. Die Begegnung mit Bill bringt Gary dazu, nach seinem besten Schulfreund Travis Ausschau zu halten. Eine Entscheidung mit Folgen für alle.

Drei einander von der Schule bekannte Herren treffen sich als Fortysomethings wieder und bestaunen ihre Niederlagen an allen Fronten. Pessimistisches Low-Budget-Herrenselbstfindungsdrama mit achtbarer Besetzung.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ryan Eslinger
Produzent
  • Ira Besserman,
  • Soly Haim,
  • Tim McGrath,
  • Maxwell Sinovoi,
  • Mary L. Aloe,
  • Christian Arnold-Beutel,
  • Kirk Shaw,
  • Alain de la Mata
Darsteller
  • Timothy Hutton,
  • Dylan Baker,
  • Michael Eklund,
  • Sharon Stone,
  • Pruitt Taylor Vince,
  • Link Baker,
  • Stacie Bono,
  • Monique Ganderton
Drehbuch
  • Ryan Eslinger
Kamera
  • Lawrence Sher
Schnitt
  • Ryan Eslinger
Casting
  • Eyde Belasco

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner hört es, macht es dann ein Geräusch? Das ist eine der Grundfragen der Popularphilosophie, und der Film von Ryan Eslinger Nimmt sich dieses Themas ausgiebigst an – angewandt auf den Menschen. Das lässt sich zunächst gut an: Ein Hausmeister, der im Büro staubsaugt und dabei laut klassische Musik hört, und dein Mann, der in diesem Büro schläft, unbemerkt, abgeschieden – keiner weiß vom anderen, zunächst, weil jeder in sich selbst eingeschlossen ist. Wenn einer in der Toilette weint, und nur der Putzmann hört es – ist er dann traurig?

      Doch je mehr der Film dieses Thema fortschreibt, desto lahmer wird er; und das geht ganz schnell. Gary, der Mann im Büro, und seine Frau Karen (Sharon Stone, die den Film auch mitproduziert hat) leben wie Fremde aneinander vorbei, Bill, der Hausmeister, alter Schulkamerad von Gary, lebt allein und zurückgezogen, weiß nicht, wie mit Menschen umzugehen ist, pflegt seine Präzisionsneurosen und wird allenfalls angerufen, wenn sich jemand verwählt hat. Und Travis, ebenfalls ein alter Freund von Gary, geht schuldbeladen durchs Leben, weil er sieben Jahre zuvor eine Frau überfahren hat. Das ist die Sitation, das bleibt die Situation, und in immer neuen Variationen spielt der Film sein Thema von alltäglicher Einsamkeit und Entfremdung durch, ohne je weiterzukommen. Auch die Ankunft von Gary und Karens Sohn kann der Handlung, dem Film keinen Impuls geben.

      Der Film verfällt dabei stark in die typischen Klischees des Independentkinos, die sich in den letzten Jahren herausgebildet haben: Der Zwang zur Originalität führt zur Abstumpfung, letztlich zur Konventionalität, der unbedingte Wille zum Anderssein wird zum Normalen, zum Banalen. Immer dieselben Metaphern, immer dieselben typischen Drehbuchhandbuchmethoden werden angewandt, ohne je wirklich ins Innere der Figuren, geschweige denn zu irgendeinen Kern des Films zu gelangen – die Filmsprache, die Eslinger anwendet und für originell hält, ist mittlerweile anderthalb Filmemachergenerationen alt.

      So treffen sich Gary und Karen zufällig im Supermarkt, wie Fremde, und sie blockt all seine Versuche, sich ihr in unernstem Rollenspiel zu nähern, ab. Oder: Bill verfällt auf die Methode des luziden Träumens, eine der amerikanischen Selbstfindungs- und Selbstveränderungsstrategien: Wenn man im Traum weiß, dass man träumt, kann man den Traum verändern und damit auch dem eigenen Leben einen Stoß geben. Doch auch hier versagt der Film: Als der schüchterne, zurückhaltende Bill sich einmal im Traum nicht in der Opferrolle sieht, sondern sich für eine befreiende Gewaltfantasie entscheidet, zeigt Eslinger dieses Zerstückeln eines Feindes per Schwert inkonsequenterweise nicht, er zieht den Schwanz ein – so sehr misstraut er seinen Figuren, dass er nicht einmal ganz in ihr inneres Fühlen blicken kann.

      Wenn also ein oberflächlicher Film über die Leinwand flimmert und es interessiert keinen, existiert er dann?

      Fazit: Ein äußerst lahmer, uninteressanter Film über Einsamkeit und Entfremdung, der sich weder auf seine Figuren noch auf seine Handlung einlässt.
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    2. When a Man Falls in the Forest: Independentdrama über eine Gruppe von Menschen im Mittleren Westen der USA, die ihre Probleme auf ganz eigene Weise zu lösen versuchen.

      Drei Männer, eine Frau und eine einfache Geschichte. Ryan Eslinger holt in seinem realistischen Drama den Grauen des (US-)Alltags ins Kino.

      Rote Tulpen, gelbe Rosen, blauer Samt. Weiß gestrichene Gartenzäune, penibel gemähte Rasenflächen und träge rotierende Rasensprinkler vor schmucken Einfamilienhäusern. Spätestens seit David Lynchs „Blue Velvet“ wissen wir, dass in Suburbia das Grauen zu Hause ist. Und so haben auch die Mittvierziger aus Ryan Eslingers Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „When a Man Falls in the Forest“ mit dem Leben längst abgeschlossen. Wie Zombies bewegen sie sich. Bill (Dylan Baker), der seitenscheiteltragende Nachthausmeister mit der übergroßen Hornbrille, der nach Sonnenuntergang Großraumbüros putzt und über Kopfhörer „Tosca“-Arien hört. Dabei trifft er eines Nachts auf den Baseball-Kappe bewehrten Gary (Timothy Hutton), der am Schreibtisch eingeschlafen ist. Alles, nur nicht nach Hause ins eigene Bett, wo Gattin Karen (Sharon Stone) mit Leichenbittermiene Jugend und Schönheit hinterher trauert. Und dann ist da noch Travis (Pruitt Taylor Vince), ein melancholisches Riesenbaby, den eine schreckliche Tragödie in der Vergangenheit gefangen hält.

      Drei Männer, eine Frau und eine einfache Geschichte, die aus der Feder des Regisseurs stammt. Ein realistisches Drama um Entfremdung und Sprachlosigkeit. Die Welt ist nicht mehr heil und ihre Bewohner haben sich nichts mehr zu sagen. Kommunikation findet in leeren Worthülsen statt, was bisweilen auch in absurde Komik gipfelt: „Was ist mit dir los?“ - „Wie?“ - „Was ist mit dir los?“ - „Ich weiß es nicht. Was ist mit dir los?“ - „Nichts. Mit mir ist alles okay.“ Schulfreunde wie die Gattin wünschen sich Veränderung, nehmen ihr Schicksal aber nicht in die Hand. Flucht ist angesagt, in den Traum etwa, wo Bill als Samurai-Kämpfer den seine Familie terrorisierenden Nachbarn niederstreckt. Oder man geht auf Ladendiebstahl-Tour, wie die souveräne Sharon Stone, die ungeschminkt mit zerzaustem Haar gegen ihr Beauty-Image anspielt. Heimlich liebkost sie Lederhandschuhe, vergeblich versucht sie Spitzenunterwäsche zu stehlen. Überleben, den nächsten Tag erleben, darum geht’s nur noch, erklärt Gary seinem Kumpel Travis. Und so bleibt er, der hoch hinaus wollte, unsichtbar und klein. Bis er bei einem Supermarkt-Überfall Stellung bezieht, dagegen hält. Aber da ist ohnehin alles längst zu spät.

      Nüchtern, funktional, gradlinig gestaltet Eslinger seine streng durchstrukturierte, kühl kalkulierte zweite Kino-Arbeit, bei der Stone als ausführende Produzentin firmiert. Kalt und blau präsentieren sich die Bilder des vorzüglichen Kameramanns Lawrence Sher („Garden State“), die in ihren Kompositionen an die Gemälde Edward Hoppers erinnern. Entsprechend melancholisch die Musik von „Smashing Pumpkins“-Sänger Billy Corgan, Paul Michael Thomas und John Sereda. Hollywood-Glamour war gestern, heute regiert der Independent-Alltag. Bonjour tristesse! geh.
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