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Vom Westen unberührt

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Un homme sans l'occident: Faszinierend bebilderte Geschichte eines Waisenjungen, der als einer der letzten freien Bewohner zu Beginn des letzten Jahrhunderts in der Sahara lebt.

Poster

Vom Westen unberührt

Handlung und Hintergrund

In der Sahara zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wird der Waisenjunge Alifa von nomadisierenden Jägern aufgenommen und in deren Sippe integriert. Schon bald erwirbt sich der Knabe einen Ruf als Spürnase von Format. Sein Talent ist höchst willkommen nicht bloß auf der Jagd, sondern auch und besonders im Kampf um die Freiheit der letzten unabhängigen Wüstenbewohner gegen die französische Kolonialdiktatur.

Frei nach Diego Brossets Roman „Sahara, un homme sans l’occident“ inszenierte der für seine Photoarbeiten weltberühmte Regisseur Raymond Depardon diesen schwarzweiß-Bilderrausch von bestechender Klarheit.

Der junge Alife ist als Waise in der Wüste aufgewachsen. Als Spurensucher und Wüstenführer wird er allerortens hoch geachtet - und schließlich von Jägern adoptiert, die von seinen Fähigkeiten profitieren wollen. Alifa selbst ist bereit, das Äußerste zu tun, um der verhassten Kolonisation zu entkommen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Raymond Depardon
Produzent
  • Claudine Nougaret
Darsteller
  • Ali Hamit,
  • Wodji Ouardougou,
  • Hassan Yoskoï,
  • Brahim Jiddi,
  • Issa Mauli,
  • Hamat Adoum
Drehbuch
  • Raymond Depardon,
  • Louis Gardel
Musik
  • Valentin Silvestrov
Kamera
  • Raymond Depardon
Schnitt
  • Roger Ikhlef
Ausstattung
  • Raymond Depardon

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Vom Westen unberührt: Faszinierend bebilderte Geschichte eines Waisenjungen, der als einer der letzten freien Bewohner zu Beginn des letzten Jahrhunderts in der Sahara lebt.

    Raymond Depardon, einer der bekanntesten Fotografen Frankreichs - 1991 ausgezeichnet mit dem Prix National de la Photographie -, sieht auch als Filmemacher die Welt mit fotografischem Blick. In „Vom Westen unberührt“ kehrt er zu dem ihn faszinierenden Kontinent Afrika zurück. Seine schwarz-weißen Wüsten-Bilder erinnern auf der Leinwand an neo-realistische Impressionen mit einer Weite, in der sich der Mensch und seine Sorgen wie Punkte am Horizont verlieren.

    Nach der Romanvorlage des französischen Kolonialoffiziers Diego Brosset aus dem Jahre 1922 erzählt Raymond Depardon in semi-dokumentarischem Stil von Alifa, einem Jungen, der von den Jägern, die seine Eltern in der Wüste sterben ließen, aufgenommen wird und in ihrer Gemeinschaft aufwächst, als Jäger ihre Achtung gewinnt. Als er auch noch den Fremden, den Weißen, in die Flucht schlägt, steigt er zum Helden auf, eine Sturzverletzung macht ihn später jedoch zum Krüppel und besiegelt seinen Niedergang.

    Die Tableaus von Nomaden, die sich auf der Flucht vor den Kolonialmächten in die Wüste zurückziehen, beeindrucken durch ästhetische Reduktion. In radikaler Kargheit konzentriert sich Depardon mal auf die Gesichter, spähende Augen oder auf trabende Kamelbeine, um dann wieder in die fabelgleiche Natur hinauszugleiten - Traum und Albtraum zugleich. Natur und Mensch sind gleichwertige Protagonisten in diesem Bilderbogen vom Überleben der letzten freien Bewohner der Sahara zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Wüste, so die Einheimischen damals, „braucht den Westen nicht“. Noch stand der Mensch „vom Westen unberührt“ im Einklang mit den Elementen, auch wenn der Untergang der Kultur intuitiv zu ahnen ist. Fast wirken die Kameravisionen wie ein Märchen, wären da nicht immer wieder gewalttätige Überfälle, die die kontemplativ scheinende Ruhe stören. Wind, Sand, endlose Dünen, die sich sanft im Nichts verlieren - ein kalter Hauch von Ewigkeit.

    Der Künstler verzichtet bewusst auf starke Real-Farben, für ihn unterstreicht die Schwarzweiß-Fotografie die Einfachheit der Geschichte und dient als Hebel, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu gewinnen. Die wird jedoch trotz aller Poesie durch die Länge des Films (103 Minuten) arg gefordert, auch wenn das furiose Spiel mit Licht und Schatten im Gedächtnis bleibt. mk.
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