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Verloren im Irak

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Avazhayé sarzaminé madariyam: Poetisches, tragikomisches Roadmovie um die Suche dreier Musiker nach ihrer Sängerin im Irak.

Poster

Verloren im Irak

  • Kinostart: 29.05.2003
  • Dauer: 97 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 6
  • Produktionsland: Iran

Handlung und Hintergrund

Mirza (Shahab Ebrahimi), Barat (Fa’eq Mohammadi) und Audeh Alahmorad Rashtiani), allesamt kurdische Klampfenvirtuosen, haben vor einigen Jahren ihre außergewöhnlich talentierte Sängerin Hanareh (Iran Ghobadi) an einen charmanten Soldaten verloren. Jetzt dringen schlechte Nachrichten aus der Heimat, und die Männer machen sich auf, mitten in den Kriegswirren des Iran/Irak-Krieges nach der angeblich verschollenen Schönheit zu suchen. Besonders Mirza riskiert dabei Kopf und Kragen, denn Hanareh ist seine Ex-Frau.

Die dritte Produktion des iranischen Regisseurs Bahman Ghobadi („Zeit der trunkenen Pferde„, „Schwarze Tafeln„) kommt zur rechten Zeit in die westlichen Kinos und eröffnet neue Perspektiven auf einen lange noch nicht befriedeten Konfliktherd.

Angesiedelt in den letzten Tages des iranisch-irakischen Kriegs erzählt der Film die Geschichte eines kurdischen Musikers, der sich mit seinen zwei Söhnen, ebenfalls Musiker, auf feindliches Territorium begibt - auf der Suche nach seiner Frau, einer Sängerin, die möglicherweise in größter Gefahr schwebt, seit sie mit dem besten Freund ihres Mannes durchgebrannt ist.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bahman Ghobadi
Darsteller
  • Alahmorad Rashtiani,
  • Fa'eq Mohammadi,
  • Iran Ghobadi,
  • Shahab Ebrahimi
Drehbuch
  • Bahman Ghobadi
Musik
  • Arsalan Kamkar
Kamera
  • Saed Nikzat
Schnitt
  • Hayedeh Safiyari

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Verloren im Irak: Poetisches, tragikomisches Roadmovie um die Suche dreier Musiker nach ihrer Sängerin im Irak.

    Mit seinem zweiten Spielfilm nach „Die Zeit der trunkenen Pferde“ hat der aus dem iranischen Kurdistan stammende Bahman Ghobadi ein Werk geschaffen, das angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten an Brisanz derzeit kaum zu übertreffen ist. „Verloren im Irak“, ein tragikomisches Roadmovie, spielt kurz nach dem iranisch-irakischen Krieg und handelt von einem iranisch-kurdischen Musiker und dessen zwei Söhnen, die sich im von Saddam Hussein zerbombten Norden Iraks auf die Suche nach der Exfrau des Vaters machen. Das mal absurde, mal erschütternde, aber immer liebevolle Porträt des kurdischen Volkes wurde auf unzähligen internationalen Festivals von Cannes bis Montreal gezeigt und auch mehrfach ausgezeichnet. Trotz der Aktualität wird Ghobadis Film dennoch wohl nur ein ausgewähltes Programmkino-Publikum mobilisieren können.

    Nach Filmgrößen wie Abbas Kiarostami oder Mohsen Makhmalbaf ist es nun der erst 33-jährige Bahman Ghobadi, der für eine anhaltende Renaissance des iranischen Kinos sorgt. Mit „Verloren im Irak“ beweist er nun, wie man mit einfachen Mitteln eine sehr eindringliche, kompromisslose und dennoch humorvolle Geschichte auf Zelluloid bannen kann. Ghobadi erzählt von einem alten Musiker, der sich zusammen mit seinen beiden ebenfalls musizierenden Söhnen auf die Suche nach der legendären Sängerin Hanareh, mit der er einst verheiratet war, begibt. Die beschwerliche Reise führt das Trio vom Norden des Iran in den irakischen Teil Kurdistans. Während die Sänger auf ihren Stationen die dort lebenden Menschen mit ihren Weisen beglücken, werden sie auf der anderen Seite auch mit Not und Elend der kurdischen Bevölkerung konfrontiert. Schließlich werden sie selbst Opfer eines Überfalls, bei dem sie ihr ganzes Hab und Gut - ihr kurioses Fortbewegungsmittel, ein Motorrad mit Soziussitz, inklusive - verlieren. Als die Musiker ihr Ziel - ein riesiges Flüchtlingslager in den Bergen - endlich erreichen, müssen sie erfahren, dass viele Männer in Massengräbern verscharrt und die meisten Frauen von chemischen Waffen fürchterlich entstellt wurden. Darunter auch Hanareh, die sich den Besuchern zwar nicht zeigt, aber für ihren Exmann dennoch eine Überraschung bereithält.

    Ghobadi vermeidet es, die Grausamkeiten des Krieges explizit zu zeigen. So hört man nur die Motorengeräusche der Flugzeuge, die auf Husseins Befehl Kurdistan bombardieren. Und man spricht zwar über entstellte Körper und Gräber mit mehr als 5000 Toten, gezeigt werden sie jedoch nicht. Ghobadi lässt das Grauen vielmehr im Kopf des Zuschauers geschehen, was schlimm genug, vielleicht sogar noch schlimmer ist. Um das Furchtbare überhaupt erträglich zu machen, driftet der Filmemacher immer wieder ins Absurd-Komische ab, zeigt Bilder von ausgeraubten Polizisten, die nur mit Unterwäsche bekleidet und aneinander gekettet durch die Wüste irren, einen bis zum Hals eingegrabenen Mann, der sein Geheimnis nicht preisgeben will oder eine lustige Dorfhochzeit, auf der bis zur Ekstase musiziert wird.

    Auch wenn das Gezeigte unsere westlichen Seh- und Hörgewohnheiten ein ums andere Mal auf eine harte Probe stellt, zählt „Verloren im Irak“ zu einem Meilenstein der iranischen Filmkunst, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass Ghobadi Autodidakt ist, lediglich ein Minimalbudget zur Verfügung hatte und mit Laiendarstellern gearbeitet hat. lasso.
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