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Verhängnisvolle Nähe

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Verhängnisvolle Nähe: Reizvoller Thriller mit Anja Kling als Kommissarin, die den eigenen Mann für einen Serienmörder hält.

Poster

Verhängnisvolle Nähe

Handlung und Hintergrund

Als eine Hamburger Kriminalkommissarin den Mord an einer jungen Prostituierten aufklären soll, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen: Erst stellt sie fest, dass die Umstände der Tat frappierend an eine frühere Mordserie erinnern. Der Killer von damals hat sich nach seinem Geständnis aufgehängt. Dann fällt ihr nach der flapsigen Bemerkungen eines Kollegen auf, dass ihr Mann, ein Lehrer, perfekt ins Täterprofil passt; und prompt findet sie immer mehr Hinweise, die den Verdacht erhärten.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thorsten Näter
Produzent
  • Dr. Eberhard Jost
Darsteller
  • Anja Kling,
  • Thomas Sarbacher,
  • Dirk Borchardt,
  • Katrin Pollitt,
  • Peter Simonischek,
  • Peter Lerchbaumer,
  • Picco von Groote,
  • Elisa Thiemann
Drehbuch
  • Thorsten Näter
Musik
  • Axel Donner
Kamera
  • Achim Hasse
Schnitt
  • Julia von Frihling

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Kritikerrezensionen

  • Verhängnisvolle Nähe: Reizvoller Thriller mit Anja Kling als Kommissarin, die den eigenen Mann für einen Serienmörder hält.

    Reizvoller Thriller mit Anja Kling als Kommissarin, die den eigenen Mann für einen Serienmörder hält.

    Die Vorstellung scheint absurd. Die Hamburger Polizei sucht einen Mann, der junge Prostituierte umbringt. Man müsse sich den Mörder als harmlosen, eher langweiligen Zeitgenossen vorstellen, sagt ein Fallanalytiker bei der Besprechung. „So wie dein Mann“, ruft ein Kollege scherzhaft Kommissarin Karin Meister (Anja Kling) zu. Auch wenn die Idee völlig abwegig erscheint: Die Saat ist gesät. Fortan betrachtet die Polizistin den Gatten mit anderen Augen und stellt tatsächlich fest: Paul benimmt sich in letzter Zeit höchst verdächtig. Der Lehrer schnüffelt in ihren Ermittlungsakten, sucht im Internet nach Fotos von blutigen Tatorten, treibt sich nachts auf den Straßen herum; auch in den Mordnächten. Dass die Leichen augenscheinlich auf dem Wasser zum jeweiligen Fundort transportiert worden sind, passt auch ins Bild: Paul besitzt ein Boot.

    Die Idee vom Feind im eigenen Bett ist nicht neu, aber Thorsten Näter (Buch und Regie) hat sie ausgesprochen clever umgesetzt. Tatsächlich tut er sogar fast des Guten zuviel, denn parallel zu den Ermittlungen des LKA zeigt er Paul immer wieder bei Tätigkeiten, die den Verdacht auch aus Zuschauersicht erhärten; dass ihn seine Schülerinnen in ultrakurzen Hosen und offenherzigem Dekollete tagtäglich mit Reizen bombardieren, kommt erschwerend hinzu. Auch die Besetzung mit Thomas Sarbacher passt gut ins Bild. Mit dem Prädikat „langweilig“ würde man ihm zwar Unrecht tun, aber sein Rollenschema lässt beide Möglichkeiten zu: dass sich seine Frau in eine fixe Idee verrannt hat; oder dass Paul, der sein Lehrerdasein gern gegen eine Karriere als Schriftsteller tauschen würde, in der Tat ein mehrfacher Mörder ist.

    Handwerklich orientiert sich der Film am hohen Niveau der ZDF-Montags-Thriller. Näter, ohnehin einer der fleißigsten deutschen Regisseure, ist dank Dutzender Krimis ein ausgewiesener Meister seines Fachs. Joachim Hasses ruhige Bildgestaltung zeichnet sich vor allem durch eine reizvolle Lichtsetzung aus, zumal sich große Teile der Handlung nachts zutragen. Für den Nervenkitzel sorgt vor allem die Akustik: Die Musik drängt sich zwar nicht in den Vordergrund, ist aber immer unheilverkündend; selbst wenn die Klänge mitunter eher an Geräusche als an komponierte Harmonien erinnern. Besonders perfide sind die im Kreischen der Möwen versteckten Schreie der Opfer.

    Der Reiz der Geschichte resultiert in erster Linie aus der Frage, ob Lehrer Paul tatsächlich ein mehrfacher Mörder ist. Die filmische Spannung aber ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Figuren. Das gilt einerseits naturgemäß für das Ehepaar, denn Karin beginnt, ihren Mann zu observieren. Andererseits tragen auch die Spannungen innerhalb der Sonderkommission enorm zum Gelingen des Films bei. Besonders interessant ist die Beziehung zwischen Karin und ihrem großen Vorbild Hans Denning. Peter Simonischek passt als Darsteller perfekt zu diesem durchaus eitlen Dozenten, dessen Ruhm als „erster deutscher Profiler“ etwas verblasst ist. Nun verhilft ihm der aktuelle Fall zu einem Comeback, denn gerade die scheinbar rituelle Zurschaustellung der Opfer weist verblüffende Ähnlichkeit zu einer mehrere Jahre zurückliegenden Mordserie auf. Ein Mann hatte die Taten damals gestanden und sich anschließend umgebracht. Denning musste dennoch den aktiven Dienst verlassen, weil er überzeugt war, das Geständnis sei falsch gewesen. Die neuen Morde scheinen ihn nun zu bestätigen. Karin, die ihn rückhaltlos bewundert, ist ohnehin auf seiner Seite, ganz im Gegensatz zu ihrem Chef (Peter Lerchbaumer); bis dessen Tochter bei einem unerlaubten verdeckten Einsatz zum dritten Opfer des Mörders wird. Ein raffinierter Thriller, bei dem einzig das ansonsten ziemlich clever eingefädelte Finale ein wenig aus dem Qualitätsrahmen fällt, weil der Täter so lange labert, bis endlich Rettung naht. tpg.
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