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Venezianische Freundschaft

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Io sono Li: Drama um die ungewöhnliche Beziehung eines Fischers und einer chinesischen Barbesitzerin in der Lagune Venedigs.

Poster

Venezianische Freundschaft

Handlung und Hintergrund

Akkordarbeiterin Shun Li muss für die chinesische Mafia ihre Schulden abstottern, sonst darf ihr 8-jähriger Sohn nicht nach Italien nachkommen. Als sie in ein Café in der Lagune von Venedig versetzt wird, bedient die zarte Frau, die nur wenig italienisch versteht, die einheimischen Fischer. Darunter ist auch der vor 30 Jahren aus Jugoslawien eingewanderte Bepi. Der hat nicht nur Verständnis für Lis Sorgen und Sehnsüchte, sondern teilt mit ihr auch eine Vorliebe für Poesie. Beide freunden sich an - sehr zum Missfallen der reservierten Einwohner und Lis mafiöser Arbeitgeber.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andrea Segre
Produzent
  • Francesco Bonsembiante
Darsteller
  • Rade Serbedzija,
  • Giuseppe Battiston,
  • Zhao Tao,
  • Marco Paolini,
  • Roberto Citran,
  • Wang Yuan,
  • Giordano Bacci,
  • Spartaco Mainardi,
  • Amleto Voltolina
Drehbuch
  • Andrea Segre,
  • Marco Pettenello
Musik
  • François Couturier
Kamera
  • Luca Bigazzi
Schnitt
  • Sara Zavarise
Casting
  • Jorgelina Depetris

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Eine traurige Ballade von Bepi (Rade Vor-dem-Regen Serbedzija) einem alten Fischer, den allen den Poeten nennen und Li (Zhao Tao) einer chinesischen Arbeiterin, die von der chinesischen Mafia gesteuert wird.
      Darauf kann man so reagieren wie das soziale Umfeld der beiden. Hier stellt sich sogleich die Frage ‘Hat er sie schon oder nicht?‘ Die Mafia will so etwas nicht. Man tuschelt darüber. Sie haben Li, die auf die Summe spart, um ihren kleinen Sohn nachkommen zulassen, finanziell in der Hand. Und diese Herren nehmen oder geben, gewähren oder verbieten: Job oder Sohn, Umgang mit Einheimischen nicht erwünscht.
      Was sich da zwischen Bepi und Li vor der alpinen Kulisse von Venedig ganz leise entwickelt, ist eine Beziehung, die sich nur aus menschlicher Wärme speist. Selbstlose Freundschaft ohne Forderungen: ein Streicheln, eine stille Umarmung. Und Li sagt ihm ganz ehrlich, dass sie ihn nicht heiraten will. All das können sich die meisten einfach nicht vorstellen. Das macht aber gerade den Reiz und den Charme des Films aus. Dabei müsste jedem klar sein, dass sie überhaupt nicht zu einander passen. Sie sind nur beide einsam. Vom Alter und dem kulturellen und familiären Hintergrund her gesehen sind sie wie der Kreis und das Quadrat. Die Mafia und einige von Bepis Bekannten setzten ihm zu. Es wird dramatisch. Den Endpunkt setzt Li, indem sie quasi wie eine Feuerbestattung Bepis Stelzenhütte in der Lagune verbrennt. Schön traurig, sanft ergreifend, macht der Film nicht depressiv.
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    2. Venezianische Freundschaft: Drama um die ungewöhnliche Beziehung eines Fischers und einer chinesischen Barbesitzerin in der Lagune Venedigs.

      Subtiles, von Poesie bewegtes Freundschaftsmelodram über das kurze Glück zweier Immigranten an Venedigs Küste.

      Die Venedigs Lagune vorgelagerte Hafenstadt Chioggia, auch „kleines Venedig“ genannt, bildet einen idealen Begegnungsort fernab touristischer Postkartenansichten, eine bei Naturlicht eingefangene Stimmungskulisse für ein zartes Melodram mit herzergreifender Wirkung. Der Sozialforscher Andrea Segre erhielt für seine zurückgenommen-dokumentarische, melancholisch-romantische Geschichte den LUX-Filmpreis, hätte aber einige weitere verdient. Vor nobel-abgeschiedenem Hafenhintergrund harmonieren der Kroate Rade Serbedzija („Vor dem Regen“) als Bepi der Poet und vor allem Glücksgriff Zhao Tao („Still Life“) als chinesische Wirtin Shun Li perfekt. Eine weitere Hauptrolle spielt die Lyrik Qu Yuans, dem bedeutendsten Dichter der chinesischen Antike.

      Ihre ganz gemächlich sich wie zwischen Vater und Tochter entfaltende Annäherung gründet auf Außenseitertum, enger Seelenverwandtschaft und einer Ader für die Dichtkunst. Dagegen stehen die Vorbehalte der Einheimischen gegenüber Migranten und auch die mitleidlose China-Mafia, in deren Schuldknechtschaft Li steht. Sie muss als Arbeitssklavin ihre Außenstände abstottern, sonst darf sie ihren 8-jährigen Sohn nicht wiedersehen. Ihrer Sehnsucht spürt Segre behutsam nach, stellt ihr den aufgrund seiner eigenen Migrationsvergangenheit dafür sensiblen Fischer Bepi zur Seite. Segre zeichnet ein realistisches Bild der Verhältnisse von durchorganisierten Betrieben chinesischer Geschäftsmacher, die Freundschaften unerbittlich verbieten, aber auch fremdenfeindlicher Italiener, die gegen störende Neuankömmlinge hetzen. Die Welt mag kalt und intolerant sein, aber dennoch gibt es Wärme darin, weshalb Segres Ansatz weniger Problemstellungen, denn der herben Schönheit von Fischerhütten im Meer verpflichtet ist. Nüchtern und leise schildert er Zustände, inszeniert fast schwerelos Schwermut, erlaubt aber auch kleine, tief berührende Wunder und anonyme Wohltaten. Wie die besten Arbeiten Giuseppe Piccionis („Nicht von dieser Welt“) weiß er, wie man unsentimental Herzen erwärmt und dabei Poesie traumhaft entfaltet. tk.
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