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Uzak

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Uzak: Charakterstudie eines Stadtmenschen und seines aus einem Dorf immigrierten Verwandten in der Metropole Istanbul.

Poster

Uzak

  • Kinostart: 03.02.2005
  • Dauer: 110 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Türkei

Handlung und Hintergrund

Das Leben könnte besser laufen für den Fotografen Mahmut (Muzaffer Özdemir) aus Istanbul. Anstatt mit wahrer Kunst muss er sich mit Collagen für einen Fliesenkatalog über Wasser halten. Er hat keine Freunde, und seine Ex-Frau, der er heimlich nachtrauert, entschwindet nach Kanada. Jetzt steht auch noch Cousin Yusuf (Mehmet Emin Toprak) aus der anatolischen Provinz auf der Matte, keine Moppen in der Tasche, aber hochfliegende Pläne im jugendlichen Sausekopf. Mahmut ist nicht sonderlich begeistert, doch man muss sich arrangieren.

Ein Hauch von Tragikomik weht durchs ungeschönte Großstadtportrait von Nuri Bilge Ceylan, der für diesen Achtungserfolg aus Cannes wohl auch auf eigene Erfahrungen zurück griff: Der Cousin im Film ist der echte Cousin des Regisseurs.

Ein Fotograf in der Metropole Istanbul nimmt einen Verwandten aus einem kleinen Dorf auf, der in die Stadt zieht, um auf einem Schiff anzuheuern. Der Fotograf - selbst auf dem Land aufgewachsen - hat sich längst dem Stadtleben angepasst, kümmert sich um den Besucher und zeigt sich tolerant. Doch als der Gast keinen Job findet, scheint er dem Verwandten zur Last zu werden.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Nuri Bilge Ceylan
Darsteller
  • Muzaffer Özdemir,
  • Mehmet Emin Toprak,
  • Zuhal Gencer Erkaya,
  • Nazan Kirilmis,
  • Feridun Koc,
  • Fatma Ceylan,
  • Ebru Ceylan,
  • Ebru Yapici
Drehbuch
  • Nuri Bilge Ceylan
Kamera
  • Nuri Bilge Ceylan
Schnitt
  • Nuri Bilge Ceylan,
  • Ayhan Ergürsel

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Uzak: Charakterstudie eines Stadtmenschen und seines aus einem Dorf immigrierten Verwandten in der Metropole Istanbul.

    In Cannes 2003 wurde Nuri Bilge Ceylans Etüde über die Einsamkeit als minimalistisches Meisterwerk gepriesen und mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet, wie auch Muzaffer Özdemir und der nach den Dreharbeiten verstorbene Mehmet Emin Toprak als Beste Darsteller. Ein Film über das Schweigen als Verweigerung von Vergangenheit und Gegenwart und die Distanz zu anderen Menschen, die sich mit zunehmendem Alter vergrößert.

    „Alles sieht nach einer Weile gleich aus, wenn man reist“: für den einstmals engagierten Fotografen Mahmut bietet das Leben kaum noch eine Überraschung, der Eigenbrötler vermeidet seit der Scheidung soziale Kontakte, igelt sich in seiner komfortablen Wohnung ein und hängt stundenlang vor dem Fernseher herum. Diese Ruhe stört ein Cousin vom Land, der sich bei ihm einquartiert, um in Istanbul etwas halbherzig einen Job zu suchen, und ihm total auf die Nerven geht. Der Mittvierziger lässt den unwillkommenen Gast seine Missachtung spüren, zwischen den beiden Männern kommt es wegen Nichtigkeiten zum Streit, da reichen schon mal ein Paar stinkende Socken oder die vergessene Klospülung für Riesenzoff. Als Mahmuts Ex-Frau mit ihrem neuen Partner nach Kanada zieht, erreicht die Entfremdung und Isolation ihren Höhepunkt.

    Der Worte gibt es hier nicht viele, beim Drehen verzichtete Nuri Bilge Ceylan auf einen Großteil der im Skript vorhandenen Dialoge, er setzt auf sehr ruhige Bilder und weite Einstellungen, um die Diskrepanz zwischen familiärer Landidylle und Großstadtanonymität darzustellen. So mangelt es auch an Verständnis zwischen dem etwas einfach gestrickten Verwandten und dem emotional verkümmerten Intellektuellen, der selbst gegenüber seiner einstigen Frau, mit der er noch Sex hat, seine Gefühle nicht artikulieren kann. Fast schamhaft versteckt er sich am Flughafen und beobachtet, wie sie eincheckt und wohl für immer verschwindet. Diese Sprachlosigkeit schmerzt, diese Unfähigkeit zur Kommunikation, verbunden mit einem von einer diffusen Ehre geprägten Männerbild. In der angespannten Stille gewinnen Gesten, Blicke und Mimik an Bedeutung, sie erzählen von der vergeblichen Mühe, nach dem Leben zu greifen, den Angstfrost der Seele abzuwerfen. Nicht umsonst wiederholen sich Einstellungen auf Schnee- und Eislandschaften in der die Personen winzig wirken. Der Vergleich mit Andrej Tarkowskij scheint zwar etwas weit hergeholt, da es an ähnlich interessanter Metaphorik fehlt, aber in der Bildsprache nähert sich der türkische Regisseur seinem russischen Vorbild an. „Uzak - Weit“ ist ein Versuch, das Individuum auf das Wesentliche zu reduzieren. Für Cinéasten Pflichtprogramm. mk.
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