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Uneasy Rider

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Nationale 7: Auf Tatsachen beruhende Komödie über einen behinderten Miesepeter, dessen größter Wunsch erfüllt wird.

Poster

Uneasy Rider

Handlung und Hintergrund

An der Route Nationale 7 liegt ein Behindertenheim, in dem der von allen gehasste René lebt. Als der 50-Jährige, unter Muskelschwund leidende Mann, der bislang nur durch seine Boshaftigkeit auffiel, plötzlich über Gebühr nett wird, forscht man nach dem Grund. Die neue Betreuerin, die naive Julie, hatte ihm seinen größten Wunsch erfüllt und ihn zu einer Autobahn-Prostituierten gebracht.

Der boshafte René wird von allen anderen Bewohnern des Behindertenheims gehasst. Als der 50-Jährige plötzlich überaus freundlich ist, forscht man nach den Ursachen für seine Verwandlung. Lockere Komödie mit ungewöhnlichem Thema.

Darsteller und Crew

  • Olivier Gourmet
    Olivier Gourmet
  • Saïd Taghmaoui
    Saïd Taghmaoui
  • Nadia Kaci
  • Lionel Abelanski
  • Chantal Neuwirth
  • Julien Boisselier
  • Nadine Marcovici
  • Isabelle Mazin
  • Gérald Thomassin
  • François Sinapi
  • Jean-Claude Frissung
  • Jacques Bondoux
  • Franck Desmaroux
  • Stéphane Sinquin
  • Jean-Pierre Sinapi
  • Anne-Marie Catois
  • Jacques Fansten
  • Jean-Paul Meurisse
  • Dominique Schmit
  • Catherine Schwartz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Uneasy Rider: Auf Tatsachen beruhende Komödie über einen behinderten Miesepeter, dessen größter Wunsch erfüllt wird.

    Wer bisher beim Thema Behinderte nur an Sozialpädagogik oder Lose der „Aktion Mensch“ gedacht hat, wird sich hier verwundert die Augen reiben. Da wollen „Rollies“ Sex. Eigentlich die natürlichste Sache der Welt. Für die Insassen eines Pflegeheims aber eine fröhlich-komplizierte Angelegenheit. Nicht umsonst sammelte „Uneasy Rider“ Publikumspreise auf der Berlinale 2000 und beim Filmfest in San Sebastian.

    Entstanden ist dieser unkonventionelle Film im Rahmen der siebenteiligen Arte-Filmreihe „Digitale Blicke“, bei der die Filmemacher ihr Sujet frei wählen können, einzig der Einsatz von digitalen Video-Kameras ist das verbindende Element. Jean-Pierre Sinapi, der sich bisher als Drehbuchautor von Fernseh-Serien und -filmen einen Namen machte, legt mit dieser hintergründigen Komödie nach „Un arbre dans la tete“ sein zweites Regiewerk vor. Die Idee ist grotesk: Da nervt der 50jährige René im Heim für körperlich Behinderte nicht nur seine Leidensgenossen, sondern verschreckt auch sämtliche Pfleger mit seinem Zynismus und seinen unkontrollierten Wutausbrüchen. An der jungen Pflegerin Julie beißt sich der Kotzbrocken jedoch die Zähne aus, mit stoischer Ruhe reagiert sie auf sein flegelhaftes Verhalten. Wenn’s sein muss, besorgt sie ihm auch Pornos. Aber die reichen dem Rollstuhlfahrer nicht, er möchte Sex mit einer richtigen Frau. Die Heimleitung stellt sich erst einmal quer, doch Julie lässt nicht locker. Und nach einigen Besuchen bei der Prostituierten Florèle strahlt der Mann vor Zufriedenheit. Lust statt Frust fordern jetzt auch die anderen Heimbewohner, und bald herrscht bei Florèle und ihren Kolleginnen im Wohnwagen neben der stark befahrenen „Nationale 7“ (so lautet auch der Originaltitel) starker Verkehr, Gemeinschaftspicknick inklusive. Fast heimelig könnte es einem werden bei diesem Goodwill-Märchen. Aber Sinapi heuchelt keine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung vor, er ließ sich von seiner Schwester inspirieren, die als Pflegerin arbeitet und von Erinnerungen an einen Freund, der an Myopathie, einer fortschreitenden Muskelerkrankung starb. So streut er immer wieder bissig bittere Wahrheiten in diese Farce leicht wie ein Soufflé. Warum schweigt man sexuelle Bedürfnisse von Behinderten tot? Warum kaschiert man subtile Zurückweisung und ungleiche Behandlung als Mitleid? Manche Szenen platzen vor Heiterkeit, wenn Julie mit einem Zentimentermaß bewaffnet die rollenden Bordelle abmisst, weil sie wissen will ob der Rollstuhl durch die Tür passt, wenn ein schwuler Araber ausgerechnet zum Christentum konvertieren und die Nutte mit Herz als Taufpatin haben will oder wenn das wilde Trüppchen fröhlich feiert. Mögen auch politisch korrekte Miesepeter maulen, „Uneasy Rider“ ist pralles und lebendiges Kino. Freunde skurrilen Humors sollten sich herrlich amüsieren. Man lacht nicht über, sondern mit Behinderten. mk.
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