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Und alle haben geschwiegen

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Und alle haben geschwiegen: Fiktionale TV-Verfilmung des Sachbuchs "Schläge im Namen des Herrn" von Peter Wensierski über die Schicksale deutscher Heimkinder in den Jahren zwischen 1945 und 1970.

Poster

Und alle haben geschwiegen

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dror Zahavi
Produzent
  • Doris Zander
Darsteller
  • Senta Berger,
  • Matthias Habich,
  • Alicia von Rittberg,
  • Leonard Carow,
  • Birge Schade,
  • Anke Sevenich,
  • Jasmin Schwiers,
  • Antje Schmidt,
  • Lucie Hollmann,
  • Thomas Arnold,
  • Stephan Grossmann,
  • Marie Anne Fliegel,
  • Tamara Rohloff,
  • Eva Mannschott,
  • Lili Zahavi,
  • Jean Maesér,
  • Rüdiger Kuhlbrodt
Drehbuch
  • Dr. Andrea Stoll
Musik
  • Ingo Ludwig Frenzel
Kamera
  • Gero Steffen
Schnitt
  • Fritz Busse

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Und alle haben geschwiegen: Fiktionale TV-Verfilmung des Sachbuchs "Schläge im Namen des Herrn" von Peter Wensierski über die Schicksale deutscher Heimkinder in den Jahren zwischen 1945 und 1970.

    Dror Zahavis Drama ist ein bedrückender, aber nie plakativer Film über die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik.

    Der Film beginnt wie ein Alptraum. Die Bilder könnten aus einem Horrorthriller stammen. Tatsächlich hat die Hauptfigur nur geträumt, doch wenn die Szene später in einer Rückblende wieder auftaucht, wird deutlich: Sie ist kein nächtliches Hirngespinst, sondern Erinnerung an einen Heimaufenthalt in den Sechzigern, jenem Jahrzehnt, in dem sich die Gesellschaft durch die Einführung der Anti-Baby-Pille und die sexuelle Revolution von Grund auf veränderte. In diesen turbulenten Zeiten bewahrten gerade die kirchlichen Heimleiter ihre Zöglinge mit strenger Hand vor „sittlicher Verwahrlosung“. Die 16jährige Luisa scheint besonders gefährdet, schließlich kommt sie aus Berlin, und es ist den Schwestern keineswegs entgangen, dass sie dem gleichaltrigen Paul ein schüchternes Lächeln zugeworfen hat. Zur Nachtruhe werden ihre Hände deshalb links und rechts ans Bett gefesselt. Die Freiheitsberaubung ist allerdings völlig harmlos im Vergleich zu dem Schicksal, das Luisa blüht, als sie beim Wischen des Flurs von einer Schwester (Birge Schade) schikaniert und geschlagen wird; und dann zurückschlägt.

    Es sind unerhörte Missstände, die Autorin Andrea Stoll anhand der erfundenen Hauptfigur schildert; aber die Ereignisse sind authentisch. Auch dank der jungen Alicia von Rittberg, die Luisa mit einer Mischung aus backfischhaftem Trotz und aufrichtiger Empörung verkörpert, geht einem die Geschichte nahe. Trotzdem hat Dror Zahavi auf plakative Szenen verzichtet. Gewalt spielt in seinen Filmen zwar immer wieder eine maßgebliche Rolle, aber er kommt dabei stets ohne spekulative Bilder aus. Das gilt auch für Luisas Bestrafung: Das Grauen spielt sich vor allem im Kopf ab. Gemeinsam mit Kameramann Gero Steffen ist es Zahavi gelungen, die bedrückende Atmosphäre des Heims vor allem mit Mitteln der Bildgestaltung einzufangen. Die Innenaufnahmen sind konsequent in Grau gehalten, viele Szenen spielen im Halbdunkel. Wenn Luisa und Paul (Leonard Carow) gemeinsam die Flucht gelingt, lacht die Sonne. Das klingt nicht sonderlich originell, ist in seiner Wirkung aber ausgesprochen effizient. Gleiches gilt für die Verknüpfung der Sechziger mit der Gegenwart. Es ist ein ausgesprochener Glücksfall, dass Senta Berger und Matthias Habich bereit waren, die vergleichsweise kleinen Rollen des Paars in der Rahmenhandlung zu übernehmen: Weil es beiden gelingt, die Entwicklung von Luisa und Paul während der vergangenen vier Jahrzehnte glaubhaft und ohne viele Worte allein durch ihr Auftreten zu verdeutlichen. tpg.
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