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UFO In Her Eyes

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UFO in Her Eyes: Drama, Satire und Märchen kreuzen sich in der Geschichte um ein chinesisches Dorf, in dem eine angebliche UFO-Landung eine Kettenreaktion auslöst.

Poster Ein Ufo, dachte sie

UFO In Her Eyes

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Handlung und Hintergrund

Im südchinesischen Dorf des „Dreiköpfigen Vogels“ scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Doch als die einfache Landarbeiterin Kwok Yun, die ein Verhältnis mit dem verheirateten Dorflehrer pflegt, eine unheimliche Begegnung der dritten Art hat und einem mysteriösen Amerikaner das Leben rettet, ist es mit dem Idyll vorbei. Die noch von Maos Ungeist geprägte Dorfvorsteherin katapultiert das regnerische Fleckchen mit fanatischem Eifer in die Moderne und baut den traditionellen Ort rasant zur Touristenfalle um. Die unbedarfte Yun spannt sie für ihre Zwecke ein.

Darsteller und Crew

  • Shi Ke
    Shi Ke
  • Udo Kier
    Udo Kier
  • Klaus Maeck
    Klaus Maeck
  • Fatih Akin
    Fatih Akin
  • Mandy Zhang
  • Y. Peng Liu
  • Z. Lan
  • Massela Wei
  • Dou Li
  • Xiaolu Guo
  • Michal Tywoniuk
  • Nikolai Hartmann
  • Mocky
    Mocky

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Die chinesische Regisseurin Xiaolu Guo verwendet für ihren satirisch gefärbten zweiten Spielfilm "UFO in Her Eyes" ihren gleichnamigen Roman. Die deutsche Produktion wurde zwar in China gedreht, jedoch nicht als chinesische Koproduktion und wird daher in den Kinos des Landes nicht gezeigt werden dürfen. Die in London lebende Regisseurin nimmt die politische Unfreiheit und den rasanten wirtschaftlichen Wandel in ihrer Heimat auf die Schippe und zeigt, wie beides das dörfliche Leben beeinflusst. Prall gefüllt mit Fantasie, ist der unterhaltsame Film ein künstlerisches und zugleich informatives Porträt über eine Gesellschaft im Umbruch.

      Die 35-jährige Kwok Yun (Shi Ke) ist in ihrem Dorf eine Außenseiterin, weil sie unverheiratet ist. Darüber ist sie selbst unglücklich, aber der Großvater, bei dem sie wohnt, setzt sie auch unter Druck. Der Schulrektor möchte sich zwar von seiner mürrischen Frau scheiden lassen, doch das geht nicht, weil sie nicht will. Aber Kwok Yun steigt zur Musterbäuerin auf, schminkt sich die Lippen und entdeckt die Liebe in Gestalt des Wanderarbeiters, der als suspekter Fremder am Rande des Dorfes Fahrräder repariert. Ihre Entwicklung beginnt mit dem Scheck, den ihr der dankbare Amerikaner (Udo Kier) geschickt hat, weil sie ihn nach einem Schlangenbiss rettete. Die geschäftstüchtige Ortsvorsteherin Chang erklärt, dass das Geld für die Bildung verwendet werden soll. Die Dorfbewohner erhalten Unterricht in westlicher Kultur und Wirtschaft. Es gibt einen Wettbewerb für Bikinischönheiten und ein Millionär predigt über die goldenen Regeln des Reichwerdens.

      Die Ortsvorsteherin, die gerne Mao zitiert, erstellt einen Fünfjahresplan für den Bau touristischer Attraktionen. Auf allen Flächen wird gebaggert, der Fischer und der Reisbauer stehen im Weg. Die ideologischen Widersprüche irritieren die Ortsvorsteherin nicht, und der Film treibt ihr Interesse am Wirtschaftswachstum genüsslich in absurde Höhen.

      In der verzweigten Struktur der Geschichte wechseln die Perspektiven, dazwischen sind die in Schwarz-Weiß gefilmten Befragungen des stets unsichtbaren Regierungsagenten eingestreut. Nach und nach offenbaren die unterschiedlichen Charaktere die Rollenverteilungen, Konflikte und Intrigen im Dorf. Der satirische Ton der Geschichte ist in eine angenehm leichte Atmosphäre eingebettet, in der man neugierig bleibt auf den zwischen kritischem Realismus und skurriler bis surrealer Fantasie schwankenden Verlauf.

      In der grünen bergigen Landschaft mit ihrem Reichtum an Wasser erscheinen unvermittelt Tiere im Bild oder leihen der Kamera gar ihren Blick. Kwok Yuns Emanzipation mischt sich mit Tupfern einer naturverbundenen Utopie. Die surrealen Elemente aber können auch als Spiegelungen der realen Absurditäten des Alltags aufgefasst werden, weil letztere Kwok Yun und die anderen für das Wunderliche sensibilisiert haben.

      Fazit: Regisseurin Xiaolu Guo legt mit "UFO in Her Eyes" ein satirisch-fantasievolles Werk über den rasanten Wandel der chinesischen Gesellschaft vor.
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    2. UFO In Her Eyes: Drama, Satire und Märchen kreuzen sich in der Geschichte um ein chinesisches Dorf, in dem eine angebliche UFO-Landung eine Kettenreaktion auslöst.

      Satirisches Drama um eine UFO-Sichtung, die ein südchinesisches Bauerndorf in die Moderne katapultiert - zum Nachteil von Umwelt und Einwohnern.

      Der mit deutschen Geldern finanzierte, ostentativ gesellschaftskritische Beitrag zur zwanghaften Modernisierung Chinas zeigt die Umwälzungen eines kleinen, anfangs unberührten Dorfes im entlegenen Süden des Reiches anhand einer unfreiwillig zur Galionsfigur der rasanten Globalisierung ernannten Landarbeiterin. Nach ihrem eigenen, autobiografisch gefärbten Roman orientiert sich die Chinesin Xiaolu Guo an ihrem Spielfilmerstling „She, a Chinese“, für den sie den Goldenen Leoparden gewann, und ihrer Dokumentation „Once Upon a Time Proletarian“. Sie liefert einen experimentell angehauchten Mix verschiedener Stile, bringt darin Landschaftsen, Märchenelemente, Udo Kier als seltsamen Amerikaner, grobe Satire und dramatische Entwicklungen unter.

      Arthauskinogänger finden eine ästhetisch reizvolle Ode an das Land und die Tradition vor, die sich am lyrischen Meisterwerk „Ich bin Kuba“ von Michail Kalatosow orientiert, dem erklärten Vorbild dieses Werks. Im Wechsel zwischen Schwarzweiß (der subjektiven Perspektive eines herrischen Ermittlers aus Peking) und Farbe entspinnt sich die Begegnung der einfachen Arbeiterin Kwok Yun (Shi Ke) mit einem bizarren Raumschiff und einem verletzten Amerikaner (Kier). Beide verschwinden wieder, aber die umtriebige Dorfvorsteherin Chang (Fischkopf: Mandy Zhang) nutzt das Ereignis, um aus ihrer zurückgebliebenen Bergprovinz eine Touristenfalle zu errichten. Dafür benutzt der lokale Parteikader Analphabetin Yun, um im realitätsfernen Größenrausch Luxushotels aus dem Sumpfboden zu stampfen, die idyllische Umwelt zu verschandeln und Bewohner zu ruinieren.

      Das dramaturgisch etwas unstrukturierte nachdenkliche Klagelied nebst Polit-Satire stellt das Leid der Protagonistin und ihre vergebliche Zuneigung zu einem vertriebenen Wanderarbeiter ins Zentrum. Zunächst schildert Guo das althergebrachte Leben, als wäre man in Rotchina unter Mao: Einen mitleidlosen Obrigkeitsstaat, bei dem jeder, der etwas Macht hat, andere schikaniert. Anschließend zeigt sie die Globalisierung mit einem Almauftrieb, der die Gier aller weckt, schnell reich zu werden. Nur die Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen bleibt als Konstante in einer Farce, in der alle den Preis für radikalen Wandel bezahlen.

      tk.
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