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Total Eclipse

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Total Eclipse: Ergreifendes Bio-Pic über die Beziehung der beiden Dichter Verlaine und Rimbaud.

Poster

Total Eclipse

Handlung und Hintergrund

Der frühreife Dichter Rimbaud will unbedingt sein großes Idol Paul Verlaine kennenlernen. Vom Lande kommend dringt er in das nahezu bürgerlich geordnete Leben des zehn Jahre älteren Verlaines und seiner Frau Mathilde. Die beiden werden schon Bald ein Liebespaar, wobei der agressive Jungdichter den Älteren nicht selten demütigt. Die Liebe der beiden driftet jedoch bald in eine destruktive und häufig selbstzerstörerische Abhängigkeit.

Im Jahre 1871 gehen dem renommierten Dichter Paul Verlaine per Post einige wunderbare Gedichte eines unbekannten Kollegen aus der Provinz zu. Verlaine ist derart begeistert, daß er den jungen Poeten namens Arthur Rimbaud zu sich nach Paris einlädt. Die beiden werden - sehr zum Unwillen von Pauls Frau Mathilde - schon bald ein Liebespaar. Obwohl der aggressive Jungdichter seinen zehn Jahre älteren Partner ein ums andere Mal demütigt, bleibt die Beziehung bestehen. Doch schon bald wird klar, daß diese „amour fou“ tragisch enden muß.

Der jugendliche, heißblütige Dichter Rimbaud und der ältere, bürgerlich-arrivierte Dichter Paul Verlaine sind einander in einer zerstörerischen Haßliebe verbunden. Künstlerisch ambitioniertes Dichter-Porträt von Agnieszka Holland nach einem Drehbuch von Christopher Hampton („Carrington“).

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Agnieszka Holland
Produzent
  • Jean-Yves Asselin,
  • Staffan Ahrenberg,
  • Pascale Faubert,
  • Ramsay Levi
Darsteller
  • Leonardo DiCaprio,
  • David Thewlis,
  • Dominique Blanc,
  • Romane Bohringer,
  • Nita Klein,
  • James Thiérrée,
  • Denise Chalem,
  • Andrzej Seweryn,
  • Christopher Thompson
Drehbuch
  • Christopher Hampton
Musik
  • Jan A.P. Kaczmarek
Kamera
  • Yorgos Arvanitis

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
5 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Total Eclipse: Ergreifendes Bio-Pic über die Beziehung der beiden Dichter Verlaine und Rimbaud.

    Ein Biopic über die französischen Dichter des 19. Jahrhunderts, Paul Verlaine und Arthur Rimbaud, ist dieser etwas sperrige, aber auf seine krude obsessive Art faszinierende Film nicht eine einzige Sekunde. Das gibt er auch nie vor zu sein. Wer sich also eine Poeten-Biographie im klassischen Sinne erwartet, dürfte ziemlich ratlos vor der Leinwand sitzen, vielleicht sogar verärgert sein. Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland („Hitlerjunge Salomon“) hat Christopher Hamptons Theaterstück verfilmt, das dieser 1967 im rebellischen Alter von 18 Jahren geschrieben hat. Hampton war damals etwa genauso jung wie der berühmte Rimbaud, der sein gesamtes Îuvre vor seinem 20. Lebensjahr schrieb und dann nur noch in der Welt unterwegs war auf der Suche nach Abenteuern. Der frühvollendete Dichter, von Leonardo DiCaprio mit verblüffend kindlicher Wildheit gespielt, begibt sich in das Abenteuer, den zehn Jahre älteren Kollegen Paul Verlaine kennenzulernen. Als junger Wilder vom Lande dringt er in das nahezu bürgerlich geordnete Pariser Leben Verlaines und dessen schwangerer Frau Mathilde (lustvoll voluminös: Romane Bohringer) ein. Verlaine, von dem nervös-sensiblen David Thewlis bemerkenswert gespielt, ist von dem unverschämt jungen, idealistischen und sich selbst als Genie bezeichnenden Rimbaud auf Anhieb fasziniert. Die beiden werden schon bald ein Liebespaar, wobei der exzentrische, aggressive Jüngere den Älteren nicht selten demütigt. Eine immer bösartiger werdende leidenschaftliche „Amour fou“ bringt die beiden Männer in eine destruktive und auch heftig selbstzerstörerische gegenseitige Abhängigkeit. Agnieszka Holland inszeniert Hamptons Stück und Drehbuch wie eine Reminiszenz an die 60er und 68er Jahre, aus deren Geist heraus es ganz offensichtlich ja auch geschrieben wurde. Sie räumt der sexuellen Beziehung - in Verlaines Ehe, zwischen den beiden Dichtern und schließlich auch im Dreier mit Mathilde - viele im erotischen Flair nicht immer ganz geglückte Szenen ein. Diese Sex-Betonung mag heute merkwürdig vorkommen, aber sie erklärt sich aus der 68er Zeit. Und Hamptons subjektive Sicht auf dieses Dichterverhältnis hat etwas erfrischend Junges und gleichzeitig etwas so abgrundtief Böses, Zynisches, daß es wiederum haargenau in unsere Zeit paßt. Holland spart die Entstehung poetischer Werkbeispiele der legendären Scribenten gänzlich aus. „Total Eclipse“ funktioniert einfach nicht wie ein populärwissenschaftliches TV-Programm oder eine Hollywood-Soap-Opera. Und das ist auch gut so. Denn Agnieszka Holland schafft es immerhin, zwei Figuren auf die Leinwand zu bringen, deren ungewöhnlich wilde und existentiell bedrohliche Beziehung neugierig macht, die Werke der beiden gerade jetzt (noch einmal) zu Lesen und vielleicht auf Spuren dieses Lebens zu überprüfen. Man muß sich einlassen auf diesen Film und von ihm nicht nur die Befriedigung vorgefaßter Erwartungen verlangen - dann hat man 110 Minuten ungewöhnliches Kino. fh.
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