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The Way We Are

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The Way We Are: Ein an Schnitzlers "Reigen" angelehntes frisches Porträt einer Generation zwischen Sein und durch den von Medien diktierten Schein.

Poster

The Way We Are

Handlung und Hintergrund

Ein Straßenmädchen träumt in Los Angeles von der großen Liebe und gerät an einen Autodieb, der mit seiner kellnernden Freundin nach Mexiko auswandern will. Diese wiederum läßt sich mit einem Yuppie-Anwalt ein, der jedoch nichts von ihr wissen will und aus Rache mit der Frau seines Chefs ins Bett geht. Der Boss seinerseits verguckt sich im Fitness-Studio in den schwulen Patrick. Der aber ist unglücklich, weil sein Freund, ein Filmstar, sich nicht zu ihm bekennt. Da wiederum begegnet der unglückliche Patrick dem einsamen Straßenmädchen…

In seiner Struktur an Schnitzlers „Reigen“ angelehntes, frisches Porträt der jungen Generation in Hollywood zwischen Sein und von den Medien diktiertem Schein: Yuppies und ihr verkorkstes Liebesleben, verkörpert von Verwandten von Hollywoodgrößen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Josef Rusnak
Produzent
  • Jörg Bundschuh,
  • Klaus Thora
Darsteller
  • Hilary Swank,
  • Meta Golding,
  • Chad Lowe,
  • Bill Cusack,
  • Natasha Gregson Wagner,
  • Peter Dobson,
  • Stephen Mailer,
  • Daryl Mitchell
Drehbuch
  • Josef Rusnak,
  • Robert G. Brown
Musik
  • Harald Kloser
Kamera
  • Dietrich Lohmann
Schnitt
  • Christopher Koefoed
Casting
  • Ellie Kanner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • The Way We Are: Ein an Schnitzlers "Reigen" angelehntes frisches Porträt einer Generation zwischen Sein und durch den von Medien diktierten Schein.

    Ein melancholischer und auch ein bißchen bewundernder Blick auf junge Leute in Hollywood mit den Augen eines Deutschen, der aus Tadschikistan stammt und seit etwa einem Jahrzehnt in der Bannmeile der Traumfabrik-Studios lebt: Josef Rusnak zeigt die Generation X als sperrig zwischen Idolen, Konventionen und Karrieren driftende Wesen, für die Individualität ein Fremdwort zu sein scheint. Ein besonderer Reiz seines nach dem Reigen-Prinzip frisch und temperamentvoll erzählten Films liegt in der Besetzung: Verwandte von Schauspieler- und Literaten-Prominenz.

    Josef Rusnak ist weder Wolfgang Petersen noch Roland Emmerich, und auch für diese beiden war die Eroberung von Hollywood keine leichte Übung. Der 39-jährige Filmemacher, der an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen studierte und 1984 für sein bemerkenswertes Debüt „Kaltes Fieber“ den Bundesfilmpreis gewonnen hat, setzt griffigem Genrekino lieber bohrende Fragen nach existentiellen Werten und moralischem Bewußtsein entgegen. Daß er dabei trotzdem die Regeln des locker präsentierten Entertainments im schillernden Ambiente rund um Hollywood- und Sunset-Boulevard beherrscht, gibt seinem Film eine schöne, spielerische Qualität.

    Das Drehbuch schrieb Rusnak selbst, basierend offensichtlich auf Erfahrungen mit Teenies, Kids und Yuppies aus nächster Nähe. Wer in Los Angeles lebt, einem Ort, in dem die Medien längst das Zepter über Lebensgefühl und -gestaltung der Menschen übernommen haben, kann nicht mehr frei von zumindest unterbewußter Beeinflussung durch die Welt der Illusionen und dem Geschäft mit ihnen leben. So träumt das Straßenmädchen von „Pretty Woman“, doch der Märchenprinz kommt nicht. Statt dessen läuft sie in einen zwar teuer gekleideten Stutzer, der sich jedoch als Autodieb entpuppt. Seine Freundin kellnert in einem Nobelrestaurant und hat eine kulinarisch-sexuelle Begegnung der zynischen Art mit einem Yuppie-Anwalt (Chad Lowe, Robs jüngerer Bruder). Der wiederum schläft mit der attraktiven Frau (Natasha Gregson Wagner, Natalie Woods Tochter) seines Chefs, auf den er eine gigantische Wut hat. Dieser Chef (Bill Cusack, Joan und Johns Bruder) ist selbst kein Kostverächter, wenn auch eher auf der Quickie-Ebene, weil ihm die Kariere und deshalb auch die Ehe am wichtigsten sind. Im Fitness-Center allerdings verguckt sich der schwule Patrick (Stephen Mailer, Normans Sohn) in ihn - erfolglos. Patrick ist todunglücklich, weil sein Lebensgefährte, ein gefeierter Filmstar, sich nicht öffentlich zu ihm bekennt.

    Tod in Hollywood. Der Kreis scheint sich zu schließen, nur um sich im nächsten Augenblick wieder zu öffnen zu einem möglichen neuen Reigen des kommunikativen Miteinanders, das eigentlich nur ein endloses Nebeneinander ist. Kameramann Dietrich Lohmann findet atmosphärisch intensive Bilder, die allerdings den Personen allzu oft mit dem manieristischen Zoom auf den Leib rücken. Diese visuellen Attacken finden in Rusnaks eher genau beobachtender Erzählweise nicht immer eine Entsprechung. Trotzdem dürfte dieser Film vor allem für die jungen Zuschauer interessant und unterhaltsam sein, weil sie sich sicher ganz gut in den Leinwandfiguren wiedererkennen können, auch weit weg von Hollywood. Rusnaks Film macht auf hintergründige Weise deutlich, wie sehr wir in Verhalten und Lebensstil eine folgsame US-Kolonie sind. fh.
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