Trotz überragender Kritiken bleibt „The Suicide Squad“ an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurück. Das DC-Spektakel eroberte in Deutschland nicht einmal Platz 1.
„The Suicide Squad“ brachte trotz eines durchaus schwierigen Erbes alles mit, was es für einen Kino-Hit braucht. Der Quasi-Vorgänger „Suicide Squad“ musste sich zwar viel Kritik gefallen lassen, aber deswegen gab es beim erneuten Versuch ja auch eine Generalüberholung. Autor und Regisseur James Gunn („Guardians of the Galaxy“) erzählte seine eigene Geschichte, die den Film von David Ayer getrost ignorierte. Zudem versammelte er ein neues Starensemble um Idris Elba und John Cena, die wahrlich ausgefallene Superheld*innen verkörpern.
Die schnöden Zahlen sprechen nach dem ersten Wochenende aber leider eine deutliche Sprache: „The Suicide Squad“ enttäuschte an den Kinokassen. In Deutschland wählten 162.000 Besucher*innen den DC-Film, wie Blickpunkt Film berichtet. Damit übertraf der Streifen zwar „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“, der vor den Corona-Maßnahmen nur 140.000 Zuschauer*innen anlocken konnte. „Suicide Squad“ war aber vor gut fünf Jahren noch mit 500.000 Kinogänger*innen gestartet.
Der vergleichsweise geringe Andrang lässt sich zwar mit den Auswirkungen der Pandemie erklären, allerdings strömten bei „Fast & Furious 9“ unter gleichen Bedingungen über 500.000 Zuschauer*innen in die deutschen Kinosäle. Zumal „The Suicide Squad“ hierzulande nicht einmal die Spitzenposition erobern konnte.
Platz 1 der Kinocharts ging tatsächlich an „Kaiserschmarrndrama“, den siebten Film der Eberhofer-Krimireihe. Mit 217.000 Besucher*innen stellte der Titel sogar einen neuen Rekord innerhalb der Reihe auf, denn „Leberkäsjunkie“ konnte nach seinem ersten Wochenende 200.000 Kinogänger*innen vorweisen. Der sechste Teil musste dabei nicht einmal mit begrenzten Kapazitäten leben, allerdings wurden den deutschen Kinos für „Kaiserscharrndrama“ auch deutlich mehr Kopien als für den Vorgänger zur Verfügung gestellt; 489 Kopien beim neuesten Beitrag im Vergleich zu 274 bei „Leberkäsjunkie“, um genau zu sein.
Was die Zukunft der DC-Filme für euch bereithält, erfahrt ihr in unserem Video:
„The Suicide Squad“ überzeugt auch in den USA nicht
In den USA eroberte „The Suicide Squad“ zwar Platz 1, allerdings auch dort mit einem enttäuschenden Ergebnis. Die von Deadline berichteten 26,5 Millionen US-Dollar liegen dann doch recht deutlich hinter den Erwartungen, die von über 30 Millionen US-Dollar zum Start ausgegangen waren. Zwar gelang hier der beste Start eines R-Rated Films (erhöhte Altersbeschränkung, in Deutschland meist FSK 16 oder 18) in der Pandemie, aber auch der zweitschlechteste Kinostart im sogenannten DC Extended Universe (DCEU). Nur „Wonder Woman 1984“ lieferte mit 16,7 Millionen US-Dollar zum Start noch schlechter ab.
Es bieten sich mehrere Gründe für den schwachen Start von „The Suicide Squad“ an. Zum einen wäre da die Sorge um die Delta-Variante, das R-Rating verhindert eben auch, dass Familien mit Kindern den Film sehen können und dann wäre da noch HBO Max. Das zuständige Filmstudio Warner Bros. veröffentlicht in 2021 alle Kinofilme gleichzeitig bei dem Streamingdienst, was sicherlich einige potenzielle Kinogäste von einem Gang ins Lichtspielhaus abhält.
Diejenigen, die „The Suicide Squad“ gesehen haben, fanden ihn mehrheitlich aber offensichtlich gut. Bei Rotten Tomatoes gab es von den Kritiker*innen satte 92% positiver Bewertungen bei 259 Kritiken und die Zuschauer*innen zeigten sich mit 84% ebenfalls angetan. Entsprechend könnte ja noch die gute Mundpropaganda dafür sorgen, dass der DC-Film mit etwas Verzögerung auch an den Kinokassen überzeugt. Dann steigen auch die Chancen, dass „The Suicide Squad 2“ kommen könnte.
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