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The Statement

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The Statement: Die Geschichte eines ehemaligen Nazi-Scharfrichters, der das Ziel von Killern und Polizeiermittlern wird.

Poster

The Statement

Handlung und Hintergrund

Vor 50 Jahren tötete Pierre Brossard (Michael Caine), Mitglied einer geheimnisumwitterten katholischen Sekte, auf Befehl der nazitreuen Vichy-Regierung in Frankreich sieben jüdische Geiseln. Trotzdem wurde er nach Jahren des Untertauchens im Schoß der Kirche vom Präsidenten persönlich begnadigt. Nun jedoch tritt ein neues Gesetz bezüglich Verbrechen wider die Humanität in Kraft, und Brossard muss erneut fliehen. Diesmal ist allerdings nicht nur Vater Staat, sondern auch eine mysteriöse private Killertruppe hinter ihm her.

Ronald Harwood

Im dritten Reich war Pierre Broussard Scharfrichter unter der Vichy-Regierung. Seit Kriegsende führt er ein friedliches und ruhiges Leben in Frankreich, bis seine Vergangenheit ans Licht kommt und er als Kriegsverbrecher nicht nur von der Polizei verfolgt wird: Offensichtlich hat jemand Killer auf ihn angesetzt, die ihn beseitigen sollen, bevor er sich den Ermittlern gestellt hat. Broussard ist entschlossen, es mit seinen Verfolgern aufzunehmen.

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1992 in der Provence. Pierre Brossard lebt zurückgezogen in einem Kloster. Unauffällig und vom Leben gezeichnet, erweckt er den Eindruck, als könnte er keiner Fliege etwas zu Leide tun. Doch der Mann ist ein untergetauchter Nazi-Kriegsverbrecher und tötet noch immer kaltblütig jeden, der sein Geheimnis aufzudecken droht. Die Richterin Livi und ihr Helfer, Militäroberst Roux, sind dem Mann ohne Eigenschaften auf der Spur. Es entbrennt eine Hetzjagd auf Brossard, der von kirchlichen Kreisen unterstützt und Politgrößen gedeckt wird.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Norman Jewison
Produzent
  • David M. Thompson,
  • Mark Musselman,
  • Jason Piette,
  • Robyn Slovo,
  • Robert Lantos
Darsteller
  • Sir Michael Caine,
  • Tilda Swinton,
  • Jeremy Northam,
  • Alan Bates,
  • Matt Craven,
  • Ciarán Hinds,
  • Charlotte Rampling,
  • John Boswall,
  • Frank Finlay,
  • William Hutt,
  • Noam Jenkins,
  • David de Keyser,
  • John Neville,
  • Edward Petherbridge,
  • Colin Salmon,
  • Malcolm Sinclair,
  • Peter Wight,
  • George Williams
Drehbuch
  • Ronald Harwood
Musik
  • Normand Corbeil
Kamera
  • Kevin Jewison
Schnitt
  • Andrew Eisen,
  • Stephen Rivkin
Casting
  • Nina Gold

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,2
5 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

    1. Pierre Brossard ist zwar eine fiktive Person, doch der Roman „The Statement“ (auf Deutsch: „Hetzjagd“) von Brian Moore basiert auf historischen Fakten und Biografien. Ähnlich wie das Buch verbindet auch der Spielfilm von Regisseur Norman Jewison den ernsten geschichtlichen Hintergrund mit einer spannenden Krimiunterhaltung. Jewison („In der Hitze der Nacht“, „Mondsüchtig“) war daran gelegen, dass die Hauptfigur auch sympathische Züge trägt, mit denen sich das Publikum identifizieren kann. Der zweifache Oscar-Preisträger Sir Michael Caine sagt über seine Rolle: „Man muss jeden Menschen als Individuum betrachten und das Publikum seine eigene Meinung bilden lassen.“

      Gehetzt, herzkrank, oft in panischer Angst, manövriert der geistig agile Brossard seine Verfolger wie ein Geheimagent in seinen besten Zeiten aus. Der gläubige Mann betet ständig um Vergebung für seine Taten, doch möchte er wohl außerdem noch, dass ihm der Heilige Christophorus seine irdischen Verfolger vom Leibe hält. Dank seines Könnens, seines Alters und seiner Verletzlichkeit wirkt er sympathisch. Doch in der Wohnung seiner Ex-Frau Nicole (Charlotte Rampling), wo er sich auch verstecken will, kommt die verschlagene und kalte Seite seines Charakters zum Vorschein.

      Richterin Livi (Tilda Swinton) und Oberst Roux (Jeremy Northam) bilden, ähnlich wie in guten Polizeifilmen, ein gegensätzliches Ermittlergespann. Livi ist unter ihrer kühlen Oberfläche eine leidenschaftliche Person, die manchmal mit dem Kopf durch die Wand will. Roux zieht sie dann auf und sorgt in detektivischer Kleinarbeit dafür, dass sich die Puzzleteile zusammenfügen.

      Die spannende Nebenhandlung des Films ist das Innenleben der Kirchen und Klöster. Mit Brossard und mit den Ermittlern betritt man eine nach außen abgeschottete Welt, die ihre eigenen Gesetze hat. Nachdem sich für ihren Schützling Brossard das Blatt wendet, sind die Priester zunehmend bestrebt, nicht mit ins Verderben gezogen zu werden. Auch andere Figuren, wie der pensionierte Kommissar und selbst das Ehepaar, das ein kleines Café führt, buckeln nach oben und treten nach unten, je nachdem, welche Seite gerade oben ist.

      Fazit: Spannender Krimi, der Fragen aufwirft zum Umgang mit historischer und persönlicher Schuld.
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    2. The Statement: Die Geschichte eines ehemaligen Nazi-Scharfrichters, der das Ziel von Killern und Polizeiermittlern wird.

      Film und Politik zu kombinieren, Stellung zu beziehen und auf unangenehme gesellschaftliche Wahrheiten hinzuweisen, das versteht der Kanadier Norman Jewison in seinen Arbeiten bestens. Sein bevorzugtes Thema ist die Rassendiskriminierung, siehe etwa „In der Hitze der Nacht“, „Sergeant Waters - Eine Soldatengeschichte“ oder zuletzt „Hurricane“. In „The Statement“ geht es nun um einen französischen Nazi-Kollaborateur, den die Vergangenheit, der er sich nicht stellen mag, einholt. Den Kriegsverbrecher spielt Michael Caine, souverän wie immer - und allein seinetwegen lohnt schon der Kinobesuch. Auf dessen klingenden Namen ruhen denn auch die Erfolgaussichten dieses heiklen, souverän umgesetzten Stoffes.

      Der berüchtigte Nazi-Handlanger Paul Touvier inspirierte Romanautor Brian Moore („Black Robe“) 1997 zum hochgelobten Roman „The Statement“, den nun Norman Jewison und sein renommierter Drehbuchautor Ronald Harwood („Der Pianist“) mit viel Gespür und - zumindest für kanadische Verhältnisse - großem Budget für die Leinwand adaptiert haben. Nach einem kurzen Rückblick ins Jahr 1944 - sieben Juden werden von Hitlers willfähriger Vichy-Miliz zusammengetrieben und hingerichtet -, setzt die Handlung 1992 in der Provence ein. Hier lebt, zurückgezogen in einem Kloster, Pierre Brossard. Unauffällig, bebrillt, gebeugt und vom Leben gezeichnet, sieht der Mann aus, als könnte er keiner Fliege etwas zu Leide tun. Bis er sich gegen einen gedungenen Killer zur Wehr setzen muss, diesen mit einem gezielten Schuss blitzschnell ausschaltet und sich nonchalant der Leiche entledigt. Keine Frage, der Mann ist ein Profi - im Töten, Überleben und Fliehen.

      Routiniert setzt Norman Jewison, seit 1962 höchst erfolgreich im Kinogeschäft tätig und 1999 mit dem Irving G. Thalberg Award ausgezeichnet, seine Geschichte in Gang und stellt die Personen vor - den Kriegsverbrecher Brossard, seine gnadenlose Jägerin, die kompromisslose Richterin Livi (gegen den Strich besetzt: Tilda Swinton) sowie deren kompetenten Helfer, den Militäroberst Roux (unauffällig-solide: Jeremy Northam). Und dann geht sie los, die Hatz auf den hakenschlagenden Mann ohne Eigenschaften, der von höchsten kirchlichen Kreisen unterstützt und von Politgrößen gedeckt wird. Ähnlich wie bei „Der Schakal“ ist der Täter dabei seinen Häschern stets eine Nasenlänge voraus und entkommt immer wieder jeder noch so raffiniert gestellten Falle. Skrupellos geht er vor, gnadenlos, menschenverachtend und sucht anschließend sein Seelenheil beim Gebet und in der Beichte.

      Trotz hinreichend vorhandener, gut umgesetzter Action, perfektem Spannungsaufbau und ausgeklügelter Story liegt das Interesse des Filmemachers jedoch eindeutig anderswo. Um die langen Schatten der Vergangenheit geht es dem ewigen Moralisten Jewison, einmal mehr um Schuld und Sühne, um Täter und Mitläufer sowie - höchst brisant - die (mögliche) Mithilfe der Katholischen Kirche am Holocaust. Vergangenheitsbewältigung wird hier betrieben, präsentiert als spannendes Drama, getragen von vorzüglichen Schauspielern. Allen voran muss da der zweifache Oscar-Preisträger Michael Caine, der jüngst als „Der stille Amerikaner“ glänzte, genannt werden. Er trifft den Ton, in (Körper-)Sprache und Mimik, als Bittsteller, als eiskalter Killer und als entfremdeter Ehemann von Charlotte Rampling, der er in zwei grandiosen Szenen geradezu spürbar das Fürchten lehrt. Wunderbare Kurzauftritte absolvieren zudem der jüngst verstorbene Alan Bates, Ciarán Hinds („Lara Croft“) sowie Frank Finlay als Kommissar Vionnet.

      Auf technischer Ebene versiert, jedoch eher unauffällig gestaltet, spiegeln die lichtdurchfluteten, flirrenden Bilder Südfrankreichs (Kamera: Kevin Jewison) dennoch die hitzigen, brandgefährlichen Machtspiele derer wider, die in Wahrheit im Hintergrund die Fäden ziehen. Jäger und Gejagte, so lautet ein ehernes Gesetz beim guten Polit-Thriller, sind stets nur die Bauern auf dem Schachbrett. Die Züge führen andere aus - und die Kiebitze fiebern fasziniert mit. geh.
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