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The Shoe

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The Shoe: Kuriose Aschenbrödel-Geschichte in schöner Schwarz-weiß-Optik über die absurden Exzesse des Kalten Krieges.

Poster

The Shoe

Handlung und Hintergrund

Ein baltisches Küstenörtchen in den 50er Jahren: Ein Frauenschuh am Strand sorgt für Aufregung. Drei sowjetische Soldaten befürchten einen Eindringling, der die Grenze verletzt hat und geben Alarm. Fortan kämmen sie den lettischen Ort durch, selbst im Schlachthof suchen sie nach der Schuhbesitzerin, obwohl dort nur eine alte Frau arbeitet, und lassen jede greifbare Frau den Schuh anprobieren.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Laila Pakalnina
Produzent
  • Eric D'Arbeloff,
  • Michael D. Aglion,
  • Christoph Hahnheiser
Darsteller
  • Igor Buraks,
  • Vadims Grossmans,
  • Jaan Tatte
Drehbuch
  • Laila Pakalnina
Kamera
  • Gints Berzins
Schnitt
  • Sandra Alksne

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • The Shoe: Kuriose Aschenbrödel-Geschichte in schöner Schwarz-weiß-Optik über die absurden Exzesse des Kalten Krieges.

    Als Filmland war Lettland in den letzten Jahren nicht bekannt. Aber in dem baltischen Staat gibt es Talent. Bester Beweis: Laila Pakalninas ironischer Rückblick auf die Auswüchse des Kalten Kriegs, der 1998 mit Erfolg im „Certain Regard“ in Cannes lief.

    Die an der Moskauer Filmschule ausgebildete Regisseurin erzählt mit lakonischem Humor von einem Ereignis in den 50er Jahren, als die Küste Lettlands noch zur Grenze der UdSSR gehörte. Jeden Abend walzten sowjetische Traktoren den Strand glatt, damit jede menschliche Spur entdeckt werden konnte. Schließlich lauerte der Klassenfeind überall. Als Soldaten eines Morgens einen Frauenschuh am Strand finden, schrillen die Alarmglocken, die Militärs suchen in dem kleinen Dorf Leipaja nach subversiven Elementen bzw. der Trägerin des Schuhs und stoßen auf die Gleichmütigkeit und Schlitzohrigkeit der Bewohner. Nach und nach gefällt den Uniformierten das für sie ungewohnt freie Leben, der Auftrag gerät in den Hintergrund.

    Die Dokumentarfilmerin zeigt in ihrem Spielfilmdebut, wie im ganz normalen Alltag „Freund und Feind“ miteinander umgehen, die Letten sich mit den „Besatzern“ arrangieren, sie aber nie akzeptieren. In schwarz-weiß und mit sehr langen Einstellungen gedreht, wirkt der Film liebenswert altmodisch, strahlt eine Ruhe aus, die es erlaubt, sich auf Bilder ohne viel Worte einzulassen, setzt auf Symbolik (beispielsweise die riesigen Schatten der Grenzsoldaten als Metapher für die alles erdrückende Präsenz der Sowjets in dem kleinen Land). Und wenn am Ende - nachdem die weibliche Dorfbevölkerung im Rahmen der militärischen Untersuchung den gefundenen Schuh anpassen muß - des Rätsels lapidare Lösung an den Tag kommt, ist dies ein Hieb gegen jede Art von militärischer und autoritärer Herrschaft, die immer auf tönernen Füßen steht. Für risikofreudige Programmkinos sollte sich der Film-Einsatz lohnen. mk.
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