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The Elephant King

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The Elephant King: Ergreifende und melancholische Geschichte zweier Brüder, die in Thailand ihr Glück suchen.

Poster

The Elephant King

Handlung und Hintergrund

Anthropologe Jake (Jonno Robert) ist vor Schulden und der Staatsanwaltschaft aus New York nach Thailand geflohen, wo er Zuflucht im Suff und Vergnügen in billigen Nachtclubs sucht. Sein jüngerer Bruder, der schriftstellerisch ambitionierte Oliver (Tate Ellington), reist ihm nach - um von der kontrollsüchtigen Mutter (Ellen Burstyn) loszukommen und seine Depression zu überwinden. Er verliebt sich in das einheimische Barmädchen Lek (Florence Vanida Faivre). Doch die ist gekauft.

Melancholisches Aussteigerdrama um zwei Brüder, die vor ihrem verpfuschten Leben in den schmuddeligen Amüsierschuppen Thailands nach Frieden und Glück suchen. Falsche Erwartungen aber beschwören eine Tragödie herauf in der bewegenden Studie über Ausgestoßene.

Jake drohen in New York Prozess und Schulden. Sein jüngerer Bruder Oliver leidet an Depressionen. Kurz entschlossen nimmt Jake Oliver mit nach Thailand, um dort den Problemen zu Hause und ihrer dominanten Mutter zu entfliehen. Sie touren durch die Bars und Nachtclubs. Oliver verliebt sich in Bardame Lec. Doch die ist von seinem Bruder gekauft.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Seth Grossmann
Produzent
  • Emanuel Michael,
  • Tamar Sela,
  • Tom Waller
Darsteller
  • Ellen Burstyn,
  • Tate Ellington,
  • Jonno Robert,
  • Florence Vanida Faivre,
  • Josef Sommer,
  • Pawalit Mongkolpisit,
  • Debra Azar
Drehbuch
  • Seth Grossmann
Musik
  • Adam Balazs
Kamera
  • Diego Quemada Diez
Casting
  • Cassandra Kulukundis

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Das Langfilmdebüt von Seth Grossman, „The Elephant King“, zeigt das süße Leben, das zwei ungleiche Brüder aus Amerika in Thailand führen. Der schüchterne Oliver lässt sich vom draufgängerischen Jake von Bar zu Bar mitziehen und verliebt sich in die freundliche Thailänderin Lek. Der Partyrausch aber verwandelt sich für Oliver und Jake, die meinten, das Paradies gefunden zu haben, in einen Albtraum. Als das Geld knapp wird, mit dem Jake alles haben konnte, sieht es auf einmal düster aus.

      Zunächst erhält Oliver zuhause in New York verlockende Anrufe von Jake. Dass der ein verantwortungsloser Luftikus ist, erfährt man in einem ergreifenden Plädoyer seiner Mutter, gespielt von Ellen Burstyn: Sie schärft Oliver verzweifelt ein, den Bruder zurückzuholen, denn seine Schulden und Gerichtsverfahren bedrohen das elterliche Vermögen und zwingen sie, weiterzuarbeiten. In Chiang Mai trifft Oliver dann auf einen Bruder, der, hinreißend gespielt von Jonno Roberts, die Nächte durchmacht mit Alkohol, Drogen und Frauen.

      Es dauert nicht lange, bis auch Oliver seiner Mutter telefonisch mitteilt, er werde nicht mehr heimkommen. Denn er verliebt sich in die hart arbeitende Barkellnerin Lek, die mit ihm schläft. Doch dann kippt das naive Vergnügen in brutale Ernüchterung: Jake sagt seinem Bruder, dass er Lek für ihre Freundlichkeit bezahlt hat. In der Krise gibt Jake außerdem seinem fatalen Hang zum Jähzorn nach.

      Überspitzte Szenen des Dolcefarniente bergen das drohende Unheil schon längst in sich: Tagsüber liegt Jake auf einer Luftmatratze im Hotelpool, neben dem sein Elefant steht – aus einer Laune heraus kaufte er das Tier seinem Besitzer einfach ab. Der Elefant macht Dreck und bringt die Hotelverwalterin auf den Plan, doch Jake, umgeben von leeren Bierflaschen, die im Pool schwimmen, steckt ihr einfach ein paar Scheine zu. Jake und Oliver werden im Film von den thailändischen Personen sehr kritisch kommentiert. Leks Freund Daeng, Musiker in einer Touristenbar, lehnt sich gegen Jake auf.

      Die Kamera begleitet die Abenteuer der Brüder sehr unruhig und verwackelt. Mit schnellen Schnitten und reicher Musikuntermalung wird eine Atmosphäre erzeugt, in der sich die Eindrücke überschlagen und für die beiden Touristen doch immer nur bruchstückhaft bleiben. Ein harter Film als bitteres Lehrstück darüber, wie vergnügungshungrige Touristen ohne Ahnung davon, wie sie auf die Einheimischen wirken, die Schattenseite ihres Freiheitsrauschs erfahren.

      Fazit: Kritisches Lehrstück über zwei amerikanische Brüder, die in Thailand über die Stränge schlagen bis ihnen das Geld ausgeht.
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    2. The Elephant King: Ergreifende und melancholische Geschichte zweier Brüder, die in Thailand ihr Glück suchen.

      Zwei Brüder exilieren nach Thailand, wo sie in Billignachtclubs gebrochene Herzen heilen und verlorene Träume suchen. Glück ist nur eine Sinnestäuschung in der ergreifenden Elegie.

      Die schummrigen Bars und dekadenten Clubs im urbanen Thailand sind weit entfernt von den Traumstränden und Touristenattraktionen des Landes. Hierher zieht es Abendländer, wenn sie ihrem verkrachten Leben entfliehen wollen. Der ausschweifende Jake (Jonno Roberts), dem daheim in New York Prozess und Schulden drohen, feiert die Nächte exzessiv durch und will wie jeder anständige Alkoholiker seine Misere im Rausch vergessen. Er flüchtet auch vor einer kontrollsüchtigen Übermutter (Ellen Burstyn), unter deren Kuratel sein jüngerer Bruder Oliver (Tate Ellington) zum Depressiven wurde, weshalb ihn Jake aus der inneren Emigration mit einem Flugticket in sein reales Exil holt - was gleichwohl keine paradiesische Alternative, sondern ein Babel der Verlorenen ist. Unvergessliches Symbol dafür ist das ausgestoßene Elefantenbaby, das Jake für ein paar Dollar ersteht. Es verkümmert am Swimming Pool und stirbt. Immerhin blüht der schüchterne Oliver auf, was vor allem an der Zuwendung von Bardame Lek (Florence Faivre) liegt, die Jake für ihre Dienste bezahlt. Als der romantisch veranlagte Junge sich in sie verliebt, kommt es zur Tragödie, die sich jedoch anders darstellt, als die fatalistische Noir-Atmosphäre suggeriert.

      Das lebensnahe, ergreifende und stimmige Spielfilmdebüt von Seth Grossman (Regie und Drehbuch) besetzt die Lücke zwischen Mainstream und Arthouse; es überzeugt mit sensibler Handhabung und starken Darstellerleistungen. Im Club der gebrochenen Herzen, wo fast alles und jeder käuflich ist, sieht man das Unglück in den Gesichtern, was am ehesten bei Leks einheimischem Freund abzulesen ist, den sie auf Abstand hält. Die Perspektive verschiebt sich und es werden weitere Molltöne integriert, die nur für einige Zeit heller klingen, als der naive Oliver sein Glück vermeintlich gefunden hat. Wie eine klassische femme fatale stürzt Lek gleich drei Männer ins Verderben und hinterlässt blutende Herzen in einem herzzerreißend traurigen Abgesang. Sehr menschliche Charaktere driften an den Abgrund, buddhistische Einsichten in die Vergänglichkeit des Seins verleihen eine besonders tragische Würze. Heimkehr ist größte Furcht und zugleich stärkster Wunsch in diesem dennoch optimistischen Requiem für einen Traum.

      tk.
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