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Tatort: Züri brännt


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Tatort: Züri brännt: Vielversprechender Auftakt für den neuen Schweizer "Tatort" aus Zürich; das Duo Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher macht Lust auf mehr.

Tatort: Züri brännt

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Viviane Andereggen
Produzent
  • Lukas Hobi,
  • Reto Schaerli
Darsteller
  • Roland Koch,
  • Carol Schuler,
  • Anna Pieri Zuercher,
  • Rachel Braunschweig,
  • Aaron Arens,
  • Peter Jecklin,
  • Igor Kovac,
  • Michael Goldberg,
  • Karin Pfammatter,
  • Matthias Fankhauser,
  • Hans Hollmann,
  • Peter Hottinger,
  • Tiziana Jelmini
Drehbuch
  • Stefan Brunner,
  • Lorenz Langenegger
Musik
  • Fabian Römer
Kamera
  • Martin Langer
Schnitt
  • Constantin von Seld
Casting
  • Corinna Glaus,
  • Nora Leibundgut

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Tatort: Züri brännt: Vielversprechender Auftakt für den neuen Schweizer "Tatort" aus Zürich; das Duo Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher macht Lust auf mehr.

    Die erste „Tatort“-Episode mit dem neuen Zürcher Ermittlerduo führt in die Vergangenheit: Der Titel „Züri brännt“ weckt bei älteren Schweizern ungute Erinnerungen an die Jugendunruhen vor vierzig Jahren. Im Frühjahr 1980 lehnte der Stadtrat den Bau eines autonomen Jugendzentrums ab, genehmigte aber die viele Millionen Euro teure Renovierung des Opernhauses. Die Folge waren Proteste und Krawalle, die schließlich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führten. Der Dokumentarfilm „Züri brännt“ sorgte mit seinen Aufnahmen von Polizisten, die hemmungslos auf Demonstranten einprügeln, auch hierzulande für Empörung.

    Der Hintergrund verdeutlicht bereits, dass „Züri brännt“ kein „Tatort“ wie viele andere ist. Der Film beginnt mit den historischen Aufnahmen, die immer wieder aufgegriffen werden. Auf diese Weise verknüpft das Drehbuch von Lorenz Langenegger und Stefan Brunner die beiden Zeitebenen miteinander: In der Gegenwart ist ein unbekannter Mann erschossen und verbrannt worden. Die Vergangenheit kommt ins Spiel, als der Chef der Kriminalpolizei, Peter Herzog (Roland Koch), ein Paket mit einem Totenschädel erhält. Er gehört einer vor vierzig Jahren verschwundenen Polizistin, die damals als verdeckte Ermittlerin bei den Autonomen eingeschleust worden ist. Die Lösung des früheren Mordes ist der Schlüssel zur Aufklärung des aktuellen Falls.

    Schon allein die verzwickte Geschichte würde „Züri brännt“ zu einem besonderen Krimi machen, aber auch für die beiden Hauptfiguren hat sich das Autorenduo interessante Merkmale einfallen lassen. Langenegger und Brunner bedienen sich der beliebten Kontrastmethode: Die Kommissarinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) können sich auf Anhieb nicht leiden. Die blonde Grandjean ist Westschweizerin und hat daher einen leichten französischen Akzent. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen und ist überzeugt, dass die brünette junge Kollegin ihren Posten allein dem Nachnamen zu verdanken hat: Die Otts gehören zu den angesehensten Zürcher Familien. Denkbar unterschiedlich ist auch der berufliche Hintergrund: Ott ist beim deutschen BKA zur Profilerin ausgebildet worden, Grandjean kommt vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Das sanfte Lächeln täuscht; Ott hält sie für eine emotionslose Zynikerin.

    Die beiden Hauptdarstellerinnen interpretieren ihre Rollen allerdings differenzierter, als die Typisierung der Figuren nahelegt. Das Drehbuch verzichtet ohnehin auf schlichte Schwarzweißmalerei. Ähnlich ausgezeichnet ist die Besetzung: Carol Schuler wirkt oft als Komödiantin in hiesigen TV-Produktionen mit („Zweibettzimmer“). Die Theaterschauspielerin Anna Pieri Zuercher ist hingegen fürs deutsche Fernsehen eine echte TV-Entdeckung. Regisseurin Viviane Andereggen ist zwar ebenfalls Schweizerin, lebt aber in Berlin und hat in Deutschland auch ihre Filme gedreht, von ihrem famosen Debüt „Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut“ (NDR, 2015) über die grandios gespielte Komödie „Kein Herz für Inder“ (ARD, 2017) bis hin zum Cybermobbing-Drama „Rufmord“ (ZDF, 2019). Für die Bildgestaltung bei „Züri brännt“ war Martin Langer verantwortlich. Der vielfach ausgezeichnete deutsche Kameramann setzt hier immer wieder Akzente, mal durch ungewöhnliche Blickwinkel, öfter noch durch eine bemerkenswerte Lichtgestaltung. Langers Arbeit lässt den bilderreichen Film zudem ungewöhnlich aufwändig wirken. Optisch sehr effektvoll sind auch die Heimsuchungen aller Beteiligten durch einen Geist aus der Vergangenheit, was für recht gruselige Effekte sorgt. „Züri brännt“ ist ein vielversprechender Auftakt für den neuen Schweizer „Tatort“ und setzt hohe Maßstäbe für die weiteren Episoden. tpg.
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