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Tatort: Niedere Instinkte

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Tatort: Niedere Instinkte: Letzter Fall für die Leipziger Kommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke).

Poster

Tatort: Niedere Instinkte

Handlung und Hintergrund

Ein achtjähriges Mädchen ist wie vom Erdboden verschluckt. In gewisser Weise stimmt das sogar: Ein kinderloses Ehepaar hat die Kleine in einem raffiniert versteckten Raum im Keller untergebracht. Der Fall geht Saalfeld und Keppler ziemlich an die Nieren. Die Dünnhäutigkeit hat allerdings zur Folge, dass sich das Ex-Ehepaar wieder näher kommt. Als der Entführer bei einer Explosion stirbt und seine Frau alles leugnet, wird die Suche nach dem Kind zu einem Wettlauf mit dem Tod.

Darsteller und Crew

  • Simone Thomalla
    Simone Thomalla
  • Martin Wuttke
    Martin Wuttke
  • Maxim Mehmet
    Maxim Mehmet
  • Susanne Wolff
    Susanne Wolff
  • Jens Albinus
    Jens Albinus
  • Alexander Scheer
    Alexander Scheer
  • Peter Benedict
    Peter Benedict
  • Daniel Zillmann
    Daniel Zillmann
  • Jan Kruse
    Jan Kruse
  • Picco von Groote
  • Martha Keils
  • Victoria Sordo
  • Dominik Paul Weber
  • Sarina Radomski
  • Claudia Garde
  • Sascha Arango
  • Carsten Thiele
  • Colin Towns

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tatort: Niedere Instinkte: Letzter Fall für die Leipziger Kommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke).

    Nach zwanzig Filmen lässt sich das Fazit ziehen, dass der „Tatort“ aus Leipzig immer dann am besten war, wenn Kommissar Keppler die zentrale Rolle einnahm. Das hat mit der Figur zu tun, aber natürlich auch mit Martin Wuttke; und deshalb ist auch Fall Nummer 21, mit dem sich Saalfeld/ Keppler verabschieden, sehenswert.

    Als das Leipziger „Tatort“-Duo Saalfeld/Keppler 2008 mit „Todesstrafe“ seinen ersten Fall löste, hatte es einen sehenswerten Einstand. Der intuitive, aber sozial unverträgliche Analytiker war damals noch eine originelle Figur; und dass das Team ein Ex-Ehepaar war, gab den Geschichten zusätzliche Würze. Es gelang dem MDR jedoch nicht, das hohe Niveau zu halten. Einige Filme waren richtig gut und bleiben in Erinnerung, etwa ein gemeinsam mit dem WDR produzierter Doppel-„Tatort“ („Kinderland“ / „Ihr Kinderlein kommet“, 2012). Herausragend waren auch die Ermittlungen Eva Saalfelds gegen ihren totgeglaubten Vater, „Nasse Sachen“ (2011). „Absturz“ mit Matthias Brandt (2010) oder „Schwarzer Afghane“ (2013) waren ebenfalls bemerkenswert. Auf der anderen Seite gab es aber immer wieder seltsam kraftlose Episoden wie zuletzt „Blutschuld“.

    „Niedere Instinkte“ ist das erste Drehbuch von Sascha Arango, dem Schöpfer der früheren Sat.1-Krimireihe „Blond: Eva Blond!“, für das Duo aus Leipzig. Der zweifache Grimme-Preisträger („Der letzte Kosmonaut“, „Zu treuen Händen“) ist bekannt für seine oftmals schrägen Geschichten, die bei entsprechender Umsetzung regelmäßig zu den Höhepunkten des jeweiligen Fernsehjahres zählen (2014 zum Beispiel „Besondere Schwere der Schuld„). Der handlungsreiche Abschieds-„Tatort“ aus Leipzig fällt schon mit der ersten Einstellung aus dem Rahmen: weil Keppler durch seinen Kühlschrank hindurch direkt in die Kamera spricht. Dieser Bruch mit den Konventionen des Sonntagskrimis im „Ersten“ ist ein angemessener Auftakt für einen Fall, der im Grunde eine ganz normale Kriminalgeschichte erzählt, aber gerade auch dank der Umsetzung durch Claudia Garde immer wieder für eine Überraschung gut ist. Handlungskern ist die Entführung eines kleinen Mädchens: Ein Ehepaar erfüllt sich seinen Kinderwunsch, indem sich der Mann eines Sonntags kurzerhand in einer Unterführung die kleine Magdalena schnappt. Im Keller des Eigenheims hat das Paar ein raffiniert getarntes Versteck eingerichtet.

    Immer wieder zeigt die Kamera (Carsten Thiele) das Geschehen aus extremer Draufsicht. Man könnte auch sagen: aus gottgleicher Perspektive, denn das Mädchen hat tiefgläubige Eltern (Picco von Groote, Alexander Scheer), die einer sektiererischen christlichen Gruppierung angehören und ein sehr seltsames Verhalten an den Tag legen. Gleiches gilt aber auch für die Entführer. Die Besetzung mit Susanne Wolff und dem Dänen Jens Albinus war eine ausgezeichnete Idee, denn die beiden hervorragenden Bühnenschauspieler verleihen diesem merkwürdigen Paar eine gruselige Abgründigkeit. Andererseits konterkariert Arango die Bitterkeit des Falls immer wieder mit verblüffend witzigen Momenten. Auch diese Tonart gibt der Auftakt vor: Keppler steht in seiner Wohnung bis zu den Knien im Wasser, weil die Waschmaschine undicht ist. Apropos Tonart: Die Musik (Colin Towns) ist ebenfalls ungewöhnlich, passt aber perfekt zur Geschichte.

    Ein Großteil der Ermittlungen entspricht dem üblichen Krimigeschehen, aber auch in diesen Momenten suchen Arango und Garde nach Alternativen; und sei es, dass Saalfeld und Keppler zwischendurch ihre Wünsche in Form von kurzen Tagträumen ausleben dürfen. Dass Leipzig unter extremer hochsommerlicher Hitze leidet, ist ein weiteres markantes Merkmal dieses Films. Außerdem hat die emotionale Intensität des Falls zur Folge, dass Saalfeld und Keppler sehr dünnhäutig werden und auf diese Weise merken, wie viel sie noch füreinander empfinden. „Nichts geschieht ohne Grund“, sagt Keppler zwischendurch Richtung Publikum, und so darf das Duo nach einem ziemlich grimmigen Ende der Krimihandlung endlich jenen Gefühlen freien Lauf lassen, die schon von 2008 an in der Luft lagen. tpg.
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