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Tatort: KI

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Tatort: KI: In dem auf ganze eigene Weise faszinierenden Krimi aus München geht es mal wieder um die Frage, wie klug künstliche Intelligenz sein kann. In den letzten beiden Jahren haben die verschiedenen Fernsehfilmredaktionen der ARD ihre „Tatort“-Teams mit allen möglichen Facetten des Themas Künstliche Intelligenz (KI) konfrontiert. Auch wenn stets Menschen in die Taten verwickelt waren, so bezogen Filme wie „Hal“ (Stuttgart)...

Poster

Tatort: KI

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sebastian Marka
Produzent
  • Ronald Mühlfellner
Darsteller
  • Miroslav Nemec,
  • Udo Wachtveitl,
  • Dirk Borchardt,
  • Lisa Martinek,
  • Florian Panzner,
  • Janina Fautz,
  • Thorsten Merten,
  • Ferdinand Hofer,
  • Stefan Betz,
  • Robert Joseph Bartl,
  • Katharina Stark
Drehbuch
  • Stefan Holtz,
  • Florian Iwersen

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • In dem auf ganze eigene Weise faszinierenden Krimi aus München geht es mal wieder um die Frage, wie klug künstliche Intelligenz sein kann.

    In den letzten beiden Jahren haben die verschiedenen Fernsehfilmredaktionen der ARD ihre „Tatort“-Teams mit allen möglichen Facetten des Themas Künstliche Intelligenz (KI) konfrontiert. Auch wenn stets Menschen in die Taten verwickelt waren, so bezogen Filme wie „Hal“ (Stuttgart), „Echolot“ (Bremen), „Mord Ex Machina“ (Saarbrücken) oder zuletzt „Tiere der Großstadt“ (Berlin) ihren Reiz zu einem ganz erheblichen Teil aus dem Unbehagen gegenüber der Digitalisierung: weil die Programme einen Eigenleben entwickelten; die Geschichten machten sich also die auch von der „Terminator“-Reihe bediente Angst vor einer Herrschaft der Maschinen zunutze. „KI“, ein „Tatort“ aus München, spielt zwar ebenfalls mit diesen diffusen Gefühlen, aber diesmal ist die Künstliche Intelligenz nicht Täter, sondern Zeuge: Melanie, die Tochter eines Polizisten, ist spurlos verschwunden. Als sich Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl) im Zimmer des Mädchens umschauen, werden sie von Melanies Laptop angesprochen: „Maria“ ist eine Künstliche Intelligenz, die zur besten Freundin der nach der Scheidung der Eltern vereinsamten 14-Jährigen geworden ist. Als die Ermittler „Maria“ die Fotos von aktenkundigen Sexualstraftätern vorlegen, identifiziert das Programm einen der Männer. Weil die Haftrichterin die Zeugenaussage nicht akzeptiert, wird er wieder freigelassen; also nimmt der Vater die Bestrafung selbst in die Hand.

    Das Drehbuch stammt vom erfahrenen Autorenduo Stefan Holtz und Florian Iwersen, das neben diversen Venedig-Krimis nach Donna Leon und mehreren „Kluftinger“-Folgen mit „Verlorene Sicherheit“ auch die Vorlage für einen ausgezeichneten Zweiteiler aus der Reihe „Unter Verdacht“ geliefert hat. In dem Thriller geht es um einen islamistischen Bombenanschlag aufs Oktoberfest, also um die äußere Unsicherheit; „KI“ behandelt dagegen die innere Unsicherheit. Die beiden Ermittler stehen für den Zwiespalt im Umgang mit Künstlicher Intelligenz: Batic ist durchaus bereit, das Computerprogramm in die Ermittlungen mit einzubeziehen. Leitmayr, von Anfang an skeptisch, weil er davon ausgeht, dass die 14jährige Melanie bloß einer Teenagerlaune nachgegeben hat und schon wieder auftauchen wird, lässt sich nur widerwillig auf die Kommunikation mit Maria ein und verliert prompt regelmäßig die Beherrschung, wenn die KI abschweift, falsche Antworten gibt oder mit Gegenfragen antwortet.

    Diese Ebene der Handlung ist zwar höchst reizvoll, aber auch etwas mühsam, weil sich filmisch naturgemäß nur wenig ereignet, wenn eine Person mit einem Bildschirm kommuniziert. Hinzu kommt, dass der Hintergrund der Geschichte nicht ganz einfach ist. Holtz und Iwersen reduzieren die technische Ebene zwar aufs Nötigste, aber zur Sprache kommt sie trotzdem. Spannung im Sinn von herkömmlichem Nervenkitzel hat die Handlung ohnehin nicht zu bieten. Trotzdem entwickelt der Film eine hohe Intensität. Regie führte Sebastian Marka, der einige der interessantesten „Tatort“-Episoden der letzten Jahre inszeniert hat, allen voran „Die Wahrheit“ (2016), ein verstörender Münchener Krimi über die Machtlosigkeit der Polizei. Ähnlich sehenswert waren der Serienmörder-Thriller „Es lebe der Tod“ mit Ulrich Tukur sowie der herausragende Film-im-Film-Krimi „Meta“ aus Berlin. „KI“ erzählt eine völlig andere Geschichte, deren Reiz zumindest im Subtext eher auf einer philosophischen Ebene liegt. Das zeigt sich spätestens beim letzten Zwiegespräch zwischen Wachtveitl und Maria, als er das Programm davon überzeugen will, dass Rache ein Verbrechen sei und Schaden an der Seele zur Folge habe. Dank der sorgfältigen Bildgestaltung (Willy Dettmeyer) ist „KI“ aber auch optisch ein Genuss; Marka untermauert erneut seinen Ruf als Regisseur für besondere Filme. tpg.
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