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Tatort: Jagdzeit

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Tatort: Jagdzeit: Äußerst gut gelungener Münchner "Tatort" aus dem Hartz-VI-Milieu, der zudem mit Laura Baade eine großartige schauspielerische Entdeckung zutage fördert.

Poster

Tatort: Jagdzeit

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Peter Fratzscher
Produzent
  • Veith von Fürstenberg
Darsteller
  • Miroslav Nemec,
  • Udo Wachtveitl,
  • August Schmölzer,
  • Constantin Gastmann,
  • Antje Widdra,
  • Laura Baade,
  • Katja Bürkle,
  • Matthias Heidepriem,
  • Angela Ascher,
  • Jens Atzorn,
  • Pia Hänggi,
  • Paul Schopf,
  • Hans-Jürgen Silbermann,
  • Christof Arnold,
  • Josef Baum
Drehbuch
  • Peter Probst
Musik
  • Sebastian Pille
Kamera
  • Thomas Merker
Schnitt
  • Vera van Appeldorn

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tatort: Jagdzeit: Äußerst gut gelungener Münchner "Tatort" aus dem Hartz-VI-Milieu, der zudem mit Laura Baade eine großartige schauspielerische Entdeckung zutage fördert.

    Dieser Münchner „Tatort“ versteht es äußerst geschickt, soziale Missstände in eine fesselnde Handlung zu verpacken, in der sich auch noch Raum für komödiantische Einlagen findet.

    Die Geschichte ist einfach: An einer Münchener Tankstelle ist ein Mann mit dem eigenen Gewehr erschossen worden. Die 13jährige Vanessa hat die Tat beobachtet und den Täter erkannt, traut sich aber nicht, seine Identität preiszugeben; eine Geduldsprobe für Leitmayr und Batic (Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec).

    Seinen Reiz bezieht der Film weniger aus der Tat und den Ermittlungen, sondern aus der Konfrontation der beiden wohlversorgten Beamten mit der Welt von Hartz IV (Buch: Peter Probst). Natürlich zeigt Regisseur Peter Fratzscher das schöne München von einer völlig anderen Seite. Aber entscheidender ist seine Inszenierung der Gegenwelt. Es gibt nur wenige Schauspieler, die in der Lage sind, ganz normale Menschen glaubwürdig zu verkörpern. Um so wichtiger waren die Besetzung und die Führung der Darsteller. Gerade Katja Bürkle gelingt als Vanessas Mutter bis hin zu den gelben Nikotinfingern die bemerkenswert authentisch wirkende Verkörperung einer alleinerziehenden Frau, die sich nicht mehr auf die Straße traut. Entdeckung des Films aber ist Laura Baade als junge Zeugin. Ihre Leistung beeindruckt vor allem deshalb, weil sie auch im Rahmen der Rolle eine Rolle spielt, so dass ihre Darstellung die ganze Zeit etwas Doppelbödiges haben muss. Gleichzeitig verkörpert das Mädchen ein Dasein in stiller Verzweiflung, da es wegen seiner Korpulenz und seiner Armut immer wieder Ziel von Mobbing-Aktionen ist.

    Den stupenden Kontrast zu diesem Dasein bietet die Welt der vermeintlich Wohlhabenden: Gerd Zach, das Mordopfer, gehörte zur Führungsspitze eines Nahrungsmittelunternehmens und hatte im Armenviertel eine Tafel eingerichtet, wo er abgelaufene und falsch etikettierte Lebensmittel verschenkte. Selbst seine anspruchsvolle junge Frau (Angela Ascher) hatte jedoch keine Ahnung, dass ihr Mann längst arbeitslos war. Ausgerechnet die Ärmsten der Armen hat Zach um ihre Ersparnisse betrogen, um den eigenen Lebensstandard halten zu können.

    Amüsanter Ausgleich zur Hartz-IV-Tristesse sind die beiläufig eingestreuten kleinen Gemeinheiten zwischen den Kommissaren. Munition für ihre Verbalscharmützel bietet ein Dialektquiz im Radio, bei dem sich ausgerechnet der eingewanderte Kroate Batic als Kenner der bayerischen Mudart entpuppt. „Jagdzeit“ ist der letzte „Tatort“ der im Dezember verstorbenen und als Mutter von Leitmayr und Batic geltenden BR-Redakteurin Silvia Koller, die für eine Vielzahl preisgekrönter Krimis verantwortlich war. tpg.
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