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Tatort: Fette Hunde

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Tatort: Fette Hunde: Der herausragende Kölner "Tatort" kombiniert einen Drogenkrimi mit der Afghanistan-Problematik.

Poster

Tatort: Fette Hunde

Handlung und Hintergrund

Das afghanische Geschwisterpaar Amina und Milad hat sich auf eine höchst gefährliche Form des Drogenschmuggels eingelassen und Kondome mit Heroin geschluckt. Milad kostet die Aktion das Leben, seine Leiche wird auf einem Truppenübungsplatz entdeckt. Der Fundort ist nicht der einzige Hinweis auf die Bundeswehr: Amina war die Geliebte eines Soldaten, der gerade aus Afghanistan zurückgekehrt ist. Es handelt sich ausgerechnet um den Ehemann von Lissy, der früheren Kollegin von Ballauf und Schenk.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andreas Kleinert
Produzent
  • Sonja Goslicki
Darsteller
  • Klaus J. Behrendt,
  • Dietmar Bär,
  • Tessa Mittelstaedt,
  • Anna Loos,
  • Roeland Wiesnekker,
  • Maryam Zaree,
  • Wanja Mues,
  • Godehard Giese,
  • Reza Brojerdi,
  • Joe Bausch,
  • Max Hopp,
  • Oli Bigalke,
  • Rainer Galke
Drehbuch
  • André Georgi
Musik
  • Daniel Dickmeis
Kamera
  • Johann Feindt
Schnitt
  • Gisela Zick

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tatort: Fette Hunde: Der herausragende Kölner "Tatort" kombiniert einen Drogenkrimi mit der Afghanistan-Problematik.

    Die Kommissare aus Köln setzen zu Beginn der neuen TV-Saison einen Maßstab, an dem sich die weiteren Filme messen lassen müssen. Die Geschichte ist ungewöhnlich komplex und bei aller Bitternis immer wieder von beiläufig eingearbeiteten Humoresken durchzogen. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Ex-Kollegin Lissy (Anna Loos).

    Für die Handlung ist die Reminiszenz an alte Zeiten zwar keineswegs zwingend nötig, aber natürlich erhöht sie die Betroffenheit von Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär). Die Ereignisse sind ohnehin kein Fall wie jeder andere, denn die afghanischen Geschwister Amina und Milad haben sich auf eine lebensgefährliche Form des Drogenschmuggels eingelassen: Vor ihrer Abreise schlucken die Kuriere Kondome mit Heroin. Das Rauschgift kommt auf diese Weise einer Zeitbombe gleich, denn sollte die Magensäure ein Säckchen zersetzen, ist das der sichere Tod. Den Bruder kostet die Aktion das Leben, seine Leiche wird in einem Bunker gefunden. Dort treffen kurz drauf völlig übernächtigt auch Schenk und Ballauf ein: Gemeinsam mit Freunden haben sie die Rückkehr von Lissys Mann Sebastian (Roeland Wiesnekker) gefeiert. Der Berufssoldat war sieben Monate als Dolmetscher in Afghanistan und Amina (Maryam Zaree), wie sich später rausstellt, seine Geliebte.

    Schon allein diese Konstellation birgt besten Krimistoff, aber das Drehbuch von André Georgi ergänzt die Handlung um ein typisches Heimkehrerthema: Immer wieder machen kurze Erinnerungsschübe deutlich, dass Sebastian offensichtlich unter einem in Afghanistan erlittenen Trauma leidet. Seinen Kameraden geht es kaum besser: Matthias (Wanja Mues) hat der Einsatz einen Arm gekostet, Thomas (Godehard Giese) kehrt in eine von der Frau verlassene Wohnung zurück.

    Gerade der Kölner „Tatort“ hat ja eine lange Themenfilmtradition, die den Krimis nicht immer gut getan hat. Das ist diesmal völlig anders, die Afghanistan-Problematik drängt sich nie in den Vordergrund. Selbst eine Szene, in der ein Stiftungsvorsitzender über das Elend der Einheimischen doziert, ist integraler Bestandteil der Handlung, denn die Stiftung hat die Tickets der afghanischen Geschwister bezahlt, der Mann ist also hochgradig verdächtig und muss sich natürlich verteidigen. Andreas Kleinert hat für seine Umsetzung zudem einen Tonfall gefunden, der die Qualität des Drehbuchs noch betont. Das gilt vor allem für den Umgang mit der humoristischen Ebene. Selbst die bitteren Dramen des Regisseurs („Mein Vater, „Freischwimmer“) haben ja gern eine mindestens skurrile Note. Auch in „Fette Hunde“ gibt es solche Momente, die Kleinert aber sehr subtil inszeniert. Alles andere wäre auch unpassend gewesen, und das nicht nur wegen des Inhalts: Vor allem der parallel erzählte Einstieg ist ungemein dicht und berührend inszeniert, auch die Bildgestaltung gerade der Nachtszenen (Kamera: Johann Feindt) ist ausgezeichnet. Nicht zuletzt dank der vielen Außenaufnahmen wirkt der optische Aufwand ohnehin bemerkenswert, selbst wenn der „Tatort“ die Stadt Köln von ihren weniger schönen Seiten zeigt. Dass eine derart bittere Geschichte kein fröhliches Happy End haben kann, versteht sich fast von selbst. tpg.
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