Tatort: Alles kommt zurück

Tatort: Alles kommt zurück Kritik

Tatort: Alles kommt zurück: Lindholm trifft auf Udo Lindenberg in diesem witzigen bis aberwitzigen ersten Tatort von Detlev Buck.

Lindholm trifft auf Udo Lindenberg in diesem witzigen bis aberwitzigen ersten Tatort von Detlev Buck.

Im 20. Dienstjahr als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm ist Maria Furtwängler nun auch Co-Produzentin geworden. Die Idee zu diesem schrägen Abenteuer in Hamburg, in der ihre Figur neue Facetten zeigt, aber auch an die Grenzen ihrer Glaubwürdigkeit geführt wird, geht auf sie zurück, genauso wie die Einladung an den vielbeschäftigten und vor Einfällen sprühenden Uli Brée (zuletzt „Faltenfrei“), das Drehbuch zu schreiben. Gut, dass auch Detlev Buck gerade Zeit hatte, wie er selbst erzählt, um seinen ersten „Tatort“ zu drehen. Der atmet den lakonischen und spielerischen Humor des vielseitigen Könners in jeder Minute. Sogar eine markante Rolle als Kiezgröße mit Minipli hat er sich gegönnt und zelebriert sie genussvoll. Mit von der Partie sind Anne Ratte-Polle, feuerrot frisiert und gekleidet und herrlich over the top als teuflisch neben den Fakten ermittelnde Kollegin, und Theaterstar Jens Harzer, gerade bei den DAfF-Preisen für „Ruhe - Hier stirbt Lothar“ ausgezeichnet, in seiner ersten Rolle als Kommissar, der dafür ganz neue Zwischentöne auslotet und sich der verdächtigen Lindholm gegenüber ungewohnt öffnet. Und dann ist da noch Udo Lindenberg als geheimnisvolles Herz der Geschichte, der diesen Weihnachtstatort mit seiner Musik und seinen Auftritten adelt. Beim ihm zuhause im Hotel Atlantic spielt sich alles ab. Dort will die Göttinger Hauptkommissarin ihre erotische Seite ausleben und einen Chatbekannten treffen. Der liegt bei Lindholms Versuch, sich im abgedunkelten Zimmer an ihn zu schmiegen, mausetot und blutüberströmt im Bett, und die Kommissarin aus der Provinz gerät bei ihren Kollegen in einem Hotel voller Udos unter Mordverdacht. Womöglich ist sie aber auch nur in eine Falle getappt, und jemand will sich an ihr rächen. Den Spaß, den alle bei der Lösung des Falls haben, sieht man dem Fim an. Die Zuschauer werden ihn lieben.

Ulrich Höcherl.