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Sushi in Suhl

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Sushi in Suhl: Auf Tatsachen basierende, warmherzige Komödie über einen leidenschaftlichen Koch, der in der DDR seinen Traum vom Japan-Restaurant verwirklicht.

Handlung und Hintergrund

Anfang der 1970er Jahre hat der thüringische Koch Rolf Anschütz keine Lust mehr auf Klöße und Gulasch, und bringt nach einem Buch die tollsten japanischen Kreationen auf den Tisch. Den Einheimischen schmeckt’s und bald auch japanischen Gästen, nur die spießigen DDR-Funktionäre betrachten das Treiben skeptisch, bis die Geldquelle für den Staat sprudelt und das Lokal international das Ansehen des Landes mehrt. Erst bei einer Reise ins ferne Japan merkt der Mann, wie verwurzelt er zu Hause ist.

Anfang der Siebzigerjahre hat der thüringische Koch Rolf Anschütz keine Lust mehr auf Klöße und Gulasch und bringt nach Buchvorlage die tollsten japanischen Kreationen auf den Tisch. Den Einheimischen schmeckt’s und bald auch japanischen Gästen, nur die spießigen DDR-Funktionäre betrachten das Treiben skeptisch, bis die Geldquelle für den Staat sprudelt und das Lokal international das Ansehen des Landes mehrt. Erst bei einer Reise ins ferne Japan merkt Rolf, wie verwurzelt er mit zu Hause ist.

Ein leidenschaftlicher Koch verwirklicht sich in der DDR seinen Traum vom Japan-Restaurant und landet damit einen Volltreffer. Gefühlvolle Ostheimatkomödie, die eine fast unglaubliche, aber wahre Geschichte erzählt.

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Darsteller und Crew

  • Uwe Steimle
    Uwe Steimle
  • Julia Richter
    Julia Richter
  • Ina Paule Klink
    Ina Paule Klink
  • Thorsten Merten
    Thorsten Merten
  • Michael Kind
    Michael Kind
  • Marleen Lohse
    Marleen Lohse
  • Ernst-Georg Schwill
    Ernst-Georg Schwill
  • Christian Tramitz
    Christian Tramitz
  • Alexander Hörbe
    Alexander Hörbe
  • Axel Wandtke
    Axel Wandtke
  • Nils Nelleßen
    Nils Nelleßen
  • Thomas Koch
    Thomas Koch
  • Hilmar Eichhorn
  • Leander Wilhelm
  • Deborah Kaufmann
  • Angelika Böttiger
  • Gen Seto
  • Mark Pohl
  • Christoph Zrenner
  • Hans Joachim Heist
  • Yuki Iwamoto
  • Barbara Ferun
  • Carsten Fiebeler
  • Jens-Frederik Otto
  • Carl Schmitt
    Carl Schmitt
  • Margot Bolender
  • Gero Steffen
  • Monika Schindler
  • Günther Fischer
  • Rainer Oleak

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,7
3 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. In der DDR der 1970er Jahre hatte es ein Koch schwer, mit all den Einschränkungen lukullisch kreativ zu sein. So geht es auch Rolf Anschütz, der von der Weltküche träumt, doch letzten Endes immer nur Gulasch und Klöße zubereitet. Eines Tages aber trifft ihn die Inspiration in Form der japanischen Küche. Und Rolf Anschütz beschließt: Der Arbeiter- und Bauernstaat ist reif für Reiswein und Wasabi! Allerdings hat er da die Rechnung wohl ohne die Funktionäre gemacht. Denn die wehren sich gegen die imperialistischen Speisen. Zumindest am Anfang. Keine thüringische Legende, sondern das wahre Leben stand Pate für diesen zauberhaften Film von Regisseur Carsten Fiebeler. Den ambitionierten Koch, glaubhaft und mit Schalk verkörpert von Uwe Steimle, gab es ebenso wie die „Japan-Abteilung der Gaststätte Waffenschmied“, die anhand von liebevoll arrangierten Details und kleinen genialen Einfällen wieder aufersteht. Die Geschichte wird ganz ohne Kitsch und Übertreibungen erzählt, ein Blick mit Augenzwinkern geht in Richtung DDR-Funktionäre, ansonsten merkt man stets den warmherzigen Umgang mit Figuren und Geschichte. Am Ende des Films lernt Anschütz nicht nur Japan selbst kennen, sondern merkt auch, wie wichtig ihm seine Heimat ist. Und der Zuschauer hat es nicht schwer, dieses Gefühl nachzuempfinden. Die charmante und unglaubliche Geschichte eines kulinarischen Lebenstraums zwischen Sushi und Würzfleisch!

      Jurybegründung:

      Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.

      Deutsche Demokratische Republik. Thüringen. Suhl. HO-Restaurant Waffenschmied. Der Koch Rolf Anschütz und seine Frau und Sohn. Rolf ist es leid, nur Würzfleisch zu kochen. Er will das Besondere und ist fasziniert vom japanischen Essen. Er ist nicht nur fasziniert, er ist ein Besessener, der für seine Leidenschaft selbst die Familie aufgibt. Denn es ist gar nicht so einfach in der DDR, japanisches Essen des Klassenfeinds in einem staatlich gelenkten Gastronomiebetrieb durchzusetzen. Die Vorgesetzten: Wo käme man hin, wenn der Individualismus bei uns um sich greift und jeder macht was er will, einer der hier subversive Begehrlichkeiten eines Raubtierkapitalismus weckt.

      Der Sohn von Rolf Anschütz ist der Erzähler in diesem wundervollen mit viel Liebe zum Detail entstandenen Film, der die erstaunliche Erfolgsgeschichte zum einzigen weltberühmten japanischen Restaurant in der DDR begleitet. Die ersten Schritte wie der Vater alles auf Japanisch trimmt, Tische und Stühle mit dem Fuchsschwanz auf die richtige Höhe kürzt, und für seine besten Freunde aus den schmalen Ressourcen der DDR-Verkostungsmöglichkeiten Japanflair herbeizaubert. Dann der erste echte Japaner, der in diesem Lokal japanisch essen will, Nachhilfe leistet und zum Freund wird. Es folgen noch viele Japaner, dann viele Delegationen und vor allem DDR-Bürger. Fast 2 Millionen Menschen haben im Waffenschmied gegessen, getrunken und gefeiert. Selbst am japantypischen Pool für die Ganzkörperreinigung vor dem Essen fehlt es nicht und sorgt für Furore. Für die Völkerfreundschaft geht man eben gerne nackend baden und erzeugt ein Glücksgefühl der Gemeinsamkeit.

      Der Film beginnt langsam, lässt sich einige Zeit, uns die ersten Schritte des Ausbrechens aus der Alltagsroutine erleben zu lassen. Dann nimmt der Film Fahrt auf und mit hoher Dichte geht es auf die erstaunliche Reise dieser Erfolgsgeschichte, die den Koch bis nach Japan führt.
      Wir sehen viele authentische und charmante Details mit exzellenter Ausstattung bis hin zu einer gekonnt gedeckten Farbstimmung dieses Rückblicks auf eine verlorene Zeit. Die Darsteller, hervorragend besetzt, ergeben ein in sich geschlossenen Kosmos der Nostalgie, ohne ein Romantisieren der Verhältnisse. Im Zentrum des Films der Künstlerkoch, der seine Ideen lebt und sich nicht aufhalten lässt. So neben bei wird das aberwitzige Dumpfbackendenken der Funktionärsklasse fröhlich auf die Schippe genommen.
      Die Komödie entschleunigt die Fahrt am Ende, die Japanepisode im Krankenhaus nimmt die Spannung, wirkt zeitlich aufgesetzt. Aber das bedeutet für den Spaß an der komödiantischen Tragik dieses Sozial-Soziogramms mit seinem mikroskopischen Blick auf die DDR-Verhältnisse und ihren kleinen Wundern zwischen Würzfleisch und Sushi keinen Abbruch. Man geht fröhlich gestimmt und gesättigt aus diesem schönen Stück Kino.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Sushi in Suhl: Auf Tatsachen basierende, warmherzige Komödie über einen leidenschaftlichen Koch, der in der DDR seinen Traum vom Japan-Restaurant verwirklicht.

      Warmherzige Komödie über einen leidenschaftlichen Koch, der in der DDR seinen Traum vom Japan-Restaurant verwirklicht.

      So richtig klappt das beim ersten Mal nicht mit den Essstäbchen. Freunde von Rolf Anschütz können auch wenig mit Reis in Schälchen anfangen. Aber das ändert sich. Anfang der 1970er Jahre hat der Koch der HO-Gaststätte „Waffenschmied“ im thüringischen Suhl keine Lust mehr, nur Klöße und Gulasch köcheln zu lassen. Inspiriert vom Buch „Die Küchen der Welt“ bringt er nach und nach die tollsten japanischen Kreationen auf den Tisch, und ein Genosse aus der Pressestelle des Außenministeriums das erste Fläschchen obligatorischer Sojasauce aus dem dekadenten West-Berlin mit. Irgendwann steht sogar ein Japaner vor der Tür zum Testen. Dem „Schlitzauge“, wie die Kellnerin ihn nennt, schmeckt’s und bald speisen japanische Delegationen in der Provinz, machen auf niedrigen Stühlchen Kapitalismus und Sozialismus Geschäfte. Sushi statt Sättigungsbeilage, das kommt auch bei den Einheimischen an. Die Partei nutzt das Lokal zähneknirschend als Geldquelle und Aushängeschild der Völkerverständigung und akzeptiert sogar das rituelle Bad vor dem Mahl, die Plantscherei von nackten Gästen im Pool. Der japanische „Waffenschmied“ steigt in Europa zum Nummer Eins-Restaurant auf, zwei Jahre muss man im Voraus buchen, mit Westmark ging’s etwas schneller.

      Wer glaubt, das sei ein Märchen irrt. Der Film erzählt die fast unglaubliche Geschichte des Rolf Anschütz, der sich seinen Traum verwirklichte und sogar von Kaiser Hirohito persönlich empfangen wird. Uwe Steimle spielt diesen Mann, der erst im fremden Land merkt, wie verwurzelt er zu Hause ist, angenehm unprätentiös. Und Carsten Fiebeler gelingt ohne Übertreibung eine gefühlvolle aber nie kitschige Heimat-Komödie ganz ohne Ostalgie, die sich angenehm von anderen lauten Regional-Komödien abhebt. Kein bisschen Klamauk, sondern Warmherzigkeit und Sympathie für die Protagonisten prägen diese persönliche Geschichte, gleichzeitig ein Stück unbekannter DDR-Wirklichkeit. Die Funktionäre kriegen ihr Fett ab, liebevoll dagegen ist der Blick auf die sangesfreudigen Japaner, die ihren „Koch für den Weltfrieden“ mit dem Lied vom „Heideröslein“ in Tokio empfangen. Komisch, kurios und einfach köstlich ist dieses thüringisch-japanische Filmmenu, angerichtet mit einer wohl dosierten Prise Witz und Humor. Die Mischung sollte dem Zuschauer munden. mk.
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