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Spuren des Bösen: Sehnsucht

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Spuren des Bösen: Sehnsucht: Der achte Film aus der herausragenden Krimireihe mit Heino Ferch ist eine interessante Hommage an den Hitchcock-Klassiker „Das Fenster zum Hof„. Richard Brock sitzt wegen einer Schussverletzung vorübergehend im Rollstuhl. Weil er nicht schlafen kann, vertreibt er sich die Zeit, indem er seine Nachbarn mit dem Fernglas beobachtet, darunter auch eine offenbar alleinstehende Mutter mit ihrem Baby. Eines Nachts wird er...

Poster

Spuren des Bösen: Sehnsucht

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andreas Prochaska
Produzent
  • Josef Aichholzer
Darsteller
  • Heino Ferch,
  • Katrin Bauerfeind,
  • Sabrina Reiter,
  • Juergen Maurer,
  • Violetta Schurawlow,
  • Narges Rashidi,
  • Gerhard Liebmann,
  • Lukas Miko
Drehbuch
  • Martin Ambrosch

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der achte Film aus der herausragenden Krimireihe mit Heino Ferch ist eine interessante Hommage an den Hitchcock-Klassiker „Das Fenster zum Hof„.

    Richard Brock sitzt wegen einer Schussverletzung vorübergehend im Rollstuhl. Weil er nicht schlafen kann, vertreibt er sich die Zeit, indem er seine Nachbarn mit dem Fernglas beobachtet, darunter auch eine offenbar alleinstehende Mutter mit ihrem Baby. Eines Nachts wird er Zeuge, wie ein Mann in ihre Wohnung eindringt. Er ist überzeugt, dass die Frau ermordet worden ist, doch niemand glaubt ihm, zumal sie am nächsten Morgen anscheinend wieder auftaucht.

    Die Handlung erinnert derart deutlich an den Hitchcock-Klassiker „Das Fenster zum Hof“ (1954), dass die Parallelen kaum noch als Inspiration durchgehen. Der Film ist die achte Episode der ZDF-Krimireihe „Spuren des Bösen“ mit Heino Ferch als Psychiater, der die Kriminalpolizei immer wieder bei Ermittlungen unterstützt; die deutsch-österreichischen Koproduktionen von Martin Ambrosch (Buch), Andreas Prochaska (Regie) und David Slama (Bildgestaltung) gehören zum Besten, was das Genre hierzulande zu bieten hat. Tatsächlich ist „Sehnsucht“ eher als Hommage zu verstehen, zumal die Geschichte ganz eigene Akzente setzt, schließlich ist sie auch die Fortsetzung des herausragenden letzten Films der Reihe: „Wut“ (2018) war ein in jeder Hinsicht ungewöhnlich finsterer Polizeithriller. Am Ende waren die wenigen Überlebenden zutiefst versehrt, an Leib oder Seele oder beidem.

    Neben Brocks Tochter Petra (Sabrina Reiter) gibt es nur einen Menschen, der dem Psychiater glaubt, und dies ist eine weitere Parallele zu „Das Fenster zum Hof“. Bei Hitchcock hat James Stewart die männliche Hauptfigur gespielt, seine Filmpartnerin war Grace Kelly: Die Verlobte des Helden muss an seiner Stelle in die Höhle des Löwen und wird dort prompt vom Mörder überrascht. Für diesen Part hat sich Ambrosch ein schlüssiges Pendant ausgedacht: Aus Sorge um ihren Vater bittet Petra Brocks Kollegin Brigitte Klein (Katrin Bauerfeind) um Hilfe. Fortan machen sich die beiden psychiatrischen Koryphäen einen Spaß daraus, sich gegenseitig zu analysieren, und natürlich bleibt es nicht bei der geistigen Annäherung, selbst wenn sich Brock noch unnahbarer gibt als sonst.

    Während Prochaska bei „Wut“ alle Register des Thrillers gezogen hat, ist „Sehnsucht“ ein gänzlich anderer Film, selbst wenn Slamas düsteres Spiel mit Licht und Schatten gewohnt kunstvoll ist. Die Musik (Matthias Weber) signalisiert zwar schon früh, dass sich was zusammenbraut, aber Spannung kommt erst auf, als Brock die Kollegin ins Nachbarhaus schickt, um DNS-Proben des Babys und der vermeintlichen Mutter zu besorgen. Das Ergebnis wirft die Mordtheorie komplett über den Haufen: Das Baby ist eindeutig das Kind der Frau, der Mann ist Gatte und Vater, die Wohnung gehört dem Ehepaar, und alle zweifeln an Brocks Verstand; außer Brigitte. Gegen Ende wird allerdings auch „Sehnsucht“ zum Thriller.

    Anders als Hitchcock erzählen Ambrosch und Prochaska die Geschichte nicht ausschließlich aus der Perspektive der Hauptfigur, aber trotzdem ist der Transfer mehr als gelungen. Der Held von „Das Fenster zum Hof“ ist ein Fotoreporter, also ein Mensch, bei dem ein gewisser Voyeurismus zum Berufsbild gehört. Brock wiederum muss als Psychiater tiefe Einblicke in die menschliche Seele nehmen, ist also, wenn man so will, ebenfalls ein Voyeur, der allerdings ohne technische Hilfsmittel auskommt. Umso interessanter ist das Psychoduell mit der Kollegin. Kein Wunder, dass der Film dieser Idee die unterhaltsamsten Szenen verdankt. tpg.
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