Spring Breakers: Grell-grotesker Sex & Crime-Genre-Mix von Enfant terrible Harmony Korine um vier partywütige College-Girls, die nicht einmal vor Mord zurückschrecken.
Grell-grotesker Sex & Crime-Genre-Mix von enfant terrible Harmony Korine um vier partywütige College-Girls, die nicht einmal vor Mord zurückschrecken.
Neonfarbene Bilder, die fast in den Augen schmerzen. Die Sonne sticht gnadenlos vom Himmel. Halbnackte Mädels räkeln sich in aufreizenden Posen. Die Jungs wissen nicht, wohin sie zuerst schauen sollen. Tequila und Bier fließen in Strömen. Marihuana-Schwaden hängen in der Luft. Die Musik dröhnt, die Atmosphäre ist aggressiv. Chaos, Lärm und Ausgelassenheit. Leben als Party: Spring Break in Florida.
Ein Mann mit treuer Fangemeinde und ureigenem Stil ist Harmony Korine, unter anderem hat er mit
Larry Clark das Skrip zu „Kids“ geschrieben. Ein Filmemacher, der weiß wovon er erzählt. Mit seinem gnadenlos grellen, grotesk überzogenen „Spring Breakers“ macht er seinem Namen als enfant terrible Hollywoods einmal mehr alle Ehre - und liefert zugleich eine verführerische, von Oberflächenreizen getragene Arbeit ab, die für ein feierwütiges Teen-Publikum maßgeschneidert scheint.
Vier College-Girls, Candy (Vanessa Hudgens), Faith (Selena Gomez), Brit (Ashley Benson) und Cotty (Rachel Korine), steht der Sinn nach einem ausgelassenen Kurzurlaub in Florida. Weil das nötige Kleingeld fehlt, wird ein Coffee Shop überfallen. Der Coup misslingt, die Girls landen im Knast. Alien alias
James Franco, rappender Drogen- und Waffendealer mit blitzenden Goldgebiss, stellt die Kaution. Dafür sollen die Südstaaten-Schönheiten seinen Konkurrenten aus dem Weg räumen.
Sex, Drugs und Rock’n’Roll. Das ist hier ganz wörtlich zu nehmen. Dazu gesellen sich Raub, Rap und Lesben-Sex. Die Frauen zeigen den Männern wo der Hammer hängt. Lange Takes, endlose Wortkaskaden, schwarzer Humor. Viel Improvisation scheint beim Drehen im Spiel gewesen zu sein. Lüstern schwenkt Benoît Debies Kamera die Körper der formschönen Protagonistinnen, allesamt angesagte Jungstars, ab - knappe Bikinis, Netz-Tops, zerrissene Shorts, die mehr zeigen als verhüllen.
Viel linearer, viel narrativer als bei seinen vorangegangenen Filmen, „
Gummo“ oder „Mister Lonely“ beispielsweise, geht Korine hier vor, jugendliches Lebensgefühl und Rebellion fängt er perfekt ein. Ums endlose High ausschweifender Exzesse und bittere Abstürze geht es, die Bilder gleichen einem wüsten Fiebertraum. Hinzu kommt ein pumpender Soundtrack von Cliff Martinez („Drive“), auf dem unter anderem Tracks der Dubstep-Größe Skrillex und Multitalent Franco („
127 Hours„) zu hören sind. geh.
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