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Smile

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Smile: Das Techno-Drama mit Mercedes Müller erzählt von einer jungen Frau, deren Festivalbesuch zu einer Reise in die Unterwelt wird. Das klassische ZDF-Publikum wird mit Techno nicht viel anfangen können. Von den fünf Produktionen, die das „Zweite“ im Rahmen der Reihe „Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten“ zeigt, ist „Smile“ daher die einzige, bei der sich nachvollziehen lässt, warum eine Ausstrahlung um 20.15 Uhr...

Poster Smile 2018

Smile

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Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Steffen Köhn
Produzent
  • Eva-Marie Martens
Darsteller
  • Christoph Bach,
  • Catherine Flemming,
  • Nicole Mercedes Müller,
  • Hanna Hilsdorf,
  • Mehmet Sözer,
  • Julia Dietze,
  • Samia Chancrin
Drehbuch
  • Silke Eggert

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Das Techno-Drama mit Mercedes Müller erzählt von einer jungen Frau, deren Festivalbesuch zu einer Reise in die Unterwelt wird.

    Das klassische ZDF-Publikum wird mit Techno nicht viel anfangen können. Von den fünf Produktionen, die das „Zweite“ im Rahmen der Reihe „Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten“ zeigt, ist „Smile“ daher die einzige, bei der sich nachvollziehen lässt, warum eine Ausstrahlung um 20.15 Uhr nicht in frage kam. Steffen Köhn erzählt mit seinem szenischen Langfilmdebüt die Geschichte der jungen Mercedes (Mercedes Müller), die bei einem Technofestival mit dem DJ Boy (Mehmet Sözer) verabredet ist. Sie klaut ihrer Mutter (Catherine Flemming) kurzerhand die Kreditkarte und erlebt einen Abend, den sie aus vielerlei Gründen nie vergessen wird. Köhn, der das Drehbuch gemeinsam mit Silke Eggert und Prodromos Antoniadis geschrieben hat, gestaltet die Reise in die Nacht als eine Mischung aus „Alice im Wunderland“ und „Orpheus in der Unterwelt“, bei der sich irgendwann nicht mehr sagen lässt, ob es sich um Trip oder Traum handelt. Weil Boy bei einer Party auflegt, zu der die normalen Festivalbesucher keinen Zutritt haben, gerät Mercedes an verschiedene Gestalten, die ihre Hilfe anbieten, aber letztlich ausnahmslos eigene Interessen verfolgen. Am Ende gelingt es ihr zwar doch noch, die Party zu besuchen, aber das Wiedersehen mit Boy läuft völlig anders ab als erhofft.

    Sehenswert ist „Smile“ vor allem wegen der visuellen Kraft von Köhns Umsetzung. Der Film ist ausgesprochen farbenfroh und wirkt enorm aufwändig, zumal es zwischendurch immer wieder elektronisch generierte Ausflüge in die Tiefen des Weltraums gibt. Besonders gelungen ist der letzte Akt, als Mercedes wie in der griechischen Mythologie mit einem Boot den Styx überqueren muss, um zur Party zu gelangen; im Wasser treiben Leichen, und die Partygäste zeigen ein konstantes grausiges Grinsen, das wie das Zähnefletschen von Zombies wirkt. Regelmäßige Off-Kommentare einer unsichtbaren Beobachterin betten die Reise in einen esoterischen Kontext. Die Botschaften wirken allerdings wie Sinnsprüche aus einem Ratgeber für weibliches Selbstbewusstsein. Bei aller Faszination gibt es außerdem immer wieder Szenen, die schlicht zu lang geraten sind, weshalb die Geschichte zwischendurch regelmäßig an innerer Spannung verliert.

    Interessanterweise hat sich Köhn beim Tempo nicht von der Musik beeinflussen lassen. Es gibt keineswegs möglichst viele „cuts per minute“, im Gegenteil; die meisten Einstellungen sind sogar erstaunlich lang. Auch die Kameraführung (Mario Krause) ist vergleichsweise ruhig. Mercedes, die mit staunenden Augen durch diese ihr völlig fremde Welt wandert, ist die perfekte Projektionsfigur für Eltern, die schon immer wissen wollten, was ihre Kinder treiben, wenn sie unterwegs sind. Selbst Mercedes Müller, seit einigen Jahren eins der interessantesten jungen Gesichter des deutschen (Fernseh-)Films, kann jedoch nicht verhindern, dass „Smile“ trotz einer Länge von bloß 75 Minuten wie ein zu lang geratener Kurzfilm wirkt. Interessant ist allerdings der dokumentarische Aspekt. Viele Aufnahmen sind bei einem Musikfestival auf einer Donauinsel bei Budapest entstanden; für deutsche Veranstaltungen dieser Art gab es keine Dreherlaubnis. Ein Teil der Sets ist in alten Fabrikanlagen in der Nähe von Berlin und auf der Pfaueninsel im Wannsee nachgebaut worden. Allerdings erlaubt sich Köhn die eine oder andere künstlerische Freiheit. Die geschilderte Abzockerei entspricht fraglos der Realität, aber dass Mercedes noch mal zur Kasse gebeten wird, als sie das Festival früher verlassen will, ist (hoffentlich) satirische Überzeichnung. tpg.
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