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Sin Querer - Zeit der Flamingos

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Sin Querer: Poetischer Blick auf das alltägliche Drama des Lebens in einem Nest in Patagonien, das durch einen Fremden in Aufregung gerät.

Poster

Sin Querer - Zeit der Flamingos

Handlung und Hintergrund

Ingenieur Mario kommt in das abgelegene Nest San Lorenzo in Patagonien, um eine Landtrasse zu vermessen, von der sich die Bewohner den Einzug von Fortschritt und Wohlstand erhoffen. Statt dessen bringt Mario die verkrusteten Machtstrukturen durcheinander, indem er mit Hilfe von Dorfhure Gloria die kriminellen Machenschaften der Dorfwürdenträger aufdeckt.

Der Landvermesser Mario reist nach Patagonien, um dort Vorbereitungen für ein großes Bauprojekt zu treffen. Er trifft auf freundliche Dorfbewohner, die sich von dem Vorhaben Perspektiven für ihre Heimat versprechen. Doch als Mario einer Indio-Frau bei der Suche nach ihrem verschwundenen Vater hilft und auch noch die als Hure verschrieene Gloria zu seiner Geliebten wählt, schlägt die Stimmung plötzlich um. Und dann geschieht auch noch ein Mord, der alle Hoffnungen der Einheimischen zu zerstören droht…

Poetischer Blick auf das alltägliche Drama des Lebens in einem Nest in Patagonien, das durch einen Fremden in Aufregung gerät.

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Darsteller und Crew

  • Ángela Molina
    Ángela Molina
  • Dr. Albert Kitzler
    Dr. Albert Kitzler
  • Jürgen Jürges
    Jürgen Jürges
  • Daniel Kuzniecka
  • Patricio Contreras
  • Luisa Calcumil
  • Norman Briski
  • China Zorrilla
  • Ciro Cappellari
  • Graciela Maglie
  • Osvaldo Bayer
  • Tania Stöcklin
  • Gustavo Beytelmann

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Sin Querer - Zeit der Flamingos: Poetischer Blick auf das alltägliche Drama des Lebens in einem Nest in Patagonien, das durch einen Fremden in Aufregung gerät.

    „Die Zeit der Flamingos“ bricht an in dem abgelegenen Nest San Lorenzo in Patagonien, dem südlichsten Zipfel Argentiniens. Mit dem Regen bringen sie auch einen jungen Ingenieur, den Fortschritt im Gepäck. Ciro Capellaris erster Spielfilm nach seiner Abschlußarbeit an der DFFB „Hijo del Rio“ ist ein Dorf-Drama voller Poesie. Es entwickelt sich gemächlich, in dem Tempo, in dem der Fremde die dörflich-herrschaftlichen Strukturen durchschaut, mit ihren Herren in Konflikt gerät und die Hintergründe des Verschwindens eines Ureinwohners aufzudecken versucht.

    Die Kamera von Veteran Jürgen Jürges („In weiter Ferne so nah“) folgt beim Überfliegen der Dorfstraßen häufig der Subjektive der Dorfältesten Honorina, die mit ihrem Feldstecher das Treiben und die Umtriebe ihrer Mitbürger beobachtet. So sieht sie auch Ingenieur Mario (Daniel Kuzniecka aus „Amigomio“) ankommen. Der will das Land um San Lorenzo vermessen, um eine Landtrasse für einen Vergnügungsdampfer zu bauen. Die rechtschaffenen Dorfherren, der pathetische Reden schwingende Bürgermeister Maldonado, der herrschsüchtige Land- und Minenbesitzer Amado Bazan und der kranke Figueroa, versprechen sich Fortschritt und Reichtum in Form von Transportwegen für ihre Minenerzeugnisse (Blei, zur Tarnung des zu schmuggelnden Goldes). Mario weckt aber nicht nur die Geldgier der Herren, sondern auch romantische Gefühle bei den Frauen (und Amados Bruder). Das verwöhnte Bürgermeistertöchterchen ist an ihm interessiert, doch macht er die als Dorfhure verschrieene Gloria (Angela Molina, „Das obskure Objekt der Begierde“ von Bunuel), zu seiner Geliebten. Ein gekreuzigter Geier und eine Indianerin, die hartnäckig überall auftaucht und wieder verschwindet, stört die Ruhe vor dem großen Regen in der Ödnis. Rosa (Mapuche-Indianerin Luisa Calcumil) ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater. Doch geht das Leben erst einmal weiter seinen gewohnten Gang: Amado heiratet auf Betreiben seiner Mutter Honorina (nomen est omen) sein 13-jähriges Hausmädchen, nachdem er sie vergewaltigt hat, Glorias Mann, Figuero, stirbt, der Brückenbau geht planmäßig voran. Als es so aussieht, als ob sich der kollektive Traum von Fortschritt und Glück erfüllen könnte, machen ein Erdbeben und ein Mord alles zunichte. Mario macht sich wieder auf den Weg und läßt Gloria alleine zurück, die beteuert, daß sie „Sin querer“/ohne Liebe leben kann.

    In „Sin Querer - Zeit der Flamingos“ überschneiden sich Realität und Fiktion: San Lorenzo heißt eigentlich Jacobacci und ist die Fünftausend-Seelen-Ortschaft, in der Regisseur Cappellari aufgewachsen ist. Sein Vater, der dortige Arzt, spielt den Dorfarzt und auch andere Einwohner haben während des zweimonatigen Drehs Statistenrollen übernommen. Auch der von der Armee organisierte Brückenbau ist real und konnte in den Film integriert werden. Der junge Filmemacher, Fotograf und Kameramann (z.B. bei „Schwarzfahrer“) hat schon zwei frühere Filme („Hijo del Rio“ und eine Doku) seiner Heimat Patagonien gewidmet. Für „Sin querer - Zeit der Flamingos“ konnte er seinem internationalen Ensemble durchweg überzeugende Leistungen abgewinnen und schuf einen ruhigen Film, voller poetischer, manchmal zu bedeutungsschwangerer Bilder (nicht nur von den titelgebenden Flamingos), der auch seine humorvollen Momente hat. Ein Alltags-Drama über das beengte Leben in der argentinischen Provinz (einschließlich Ureinwohnerproblematik), das im krassen Kontrast zur Weite der beeindruckenden, kargen Landschaft steht. Für Programmkinos unbedingt ein Tip.hai.
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