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Fakten und Hintergründe zum Film "Selbst ist die Braut"

Fakten und Hintergründe zum Film "Selbst ist die Braut"

Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Poster Selbst ist die Braut

Selbst ist die Braut

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Produktion: Die Idee

Ein Element reizte Regisseurin Anne Flechter bei SELBST IST DIE BRAUT ganz besonders – die Komik. „Ich liebe Komödien, das liegt mir einfach im Blut“, sagt Fletcher. „Ich habe früher Improvisationstheater gemacht und bei einer Kabarett-Truppe mitgewirkt. Nichts macht mich glücklicher als Komik. Nach ‚Step Up‘ war es mein Ziel, eine Komödie zu drehen. Allerdings kann man sich nicht einfach so darauf stürzen. Erst muss man sich bewähren.“ Und Flechter bewährte sich – mit der romantischen Komödie „27 Dresses“ (2008). „Ich konnte mich also ein wenig im Komödien-Genre üben. Und dann kam dieses Skript, ‚Selbst ist die Braut‘, und es hatte so viel Witz“, erinnert sich die Regisseurin. „Sandra Bullock ist ein komödiantisches Genie. Es gibt wirklich niemanden, der ihr das Wasser reichen kann. Ich bin jetzt ein für alle Mal verdorben durch ihre Professionalität, ihr Talent, ihren Verstand, ihren Sinn für Humor – ihre Lebenseinstellung. Und Ryan Reynolds ist einzigartig – eine Mischung aus Jack Lemmon und Chevy Chase.“

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Produzent Todd Lieberman faszinierte die Prämisse des Films. „Die Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren Mann interessierte mich am meisten. Die Dynamik zwischen den beiden ist wirklich komisch“, führt Lieberman aus. „Dieser Typ hat sein ganzes Leben lang davon geträumt, im Verlagswesen zu arbeiten. Also zieht er nach New York – und endet als Sekretär dieser scheußlichen Chefin.“ Margaret Tate alias „die scheußliche Chefin“ war für Fletcher eine besondere Herausforderung: „Margaret ist eine toughe Geschäftsfrau, die sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentriert. Sie will nach ganz oben, das ist ihr einziges Ziel im Leben“, erklärt die Regisseurin. „Aber wenn man diese Person näher betrachtet, hat sie viele Brüche. Am Anfang ist sie knallhart, doch im Verlauf des Films wird sie wieder sie selbst.“

Autor Peter Chiarelli sieht Margaret als äußerst kompetente Geschäftsfrau. „Aber gerade als Frau musste sie ständig die Fassade aufrechterhalten, damit sie nur ja niemand für schwach hält“, so Chiarelli. „Das nimmt sie mit. Sie hat für ihren Erfolg viel geopfert. Die engste Beziehung hat sie zu ihrem Assistenten.“

„Meine eigenen Erfahrungen mit solchen überaus erfolgreichen Geschäftsführern und ihren Assistenten brachte mich auf die Idee zu dem Drehbuch“, fährt Chiarelli fort. „Sie führten tatsächlich eine Form von intimer Beziehung – obwohl die Chefs absolut nichts über ihre Angestellten wussten. Ich zielte immer auf die Komik ab, die darin liegt.“

So ging Chiarelli von folgender Grundidee aus: Was würde passieren, wenn ein solcher Boss seine menschliche Seite enthüllt? Eben dieser Boss ist Margaret Tate. „Ihr Part ist so angelegt, wie sonst die Männerrollen geschrieben werden – und das sind generell die saftigsten“, sagt Darstellerin Sandra Bullock. „Sie dürfen komplex sein, unattraktiv, mürrisch, amüsant und albern. So sind Frauenrollen normalerweise nicht angelegt.“ Ko-Star Ryan Reynolds stimmt ihr zu: „Sonst geben in Komödien immer die Kerle den Ton an. Es gefällt mir, wenn es mal andersherum ist. Hier ist Sandras Figur der Tyrann.“ Reynolds, der Margarets Assistenten Andrew spielt, gefiel gerade die Idee, dass die Tyrannin ihrem Element entrissen wird. „Diese Frau, ein echtes Alphatier, muss mit Andrew in die Wildnis von Alaska.

Sie hat drei Jahre mit diesem Typen verbracht, aber sie weiß rein gar nichts von ihm – nicht einmal, woher er kommt. Wie sie in diese kleine Gemeinde kommt und sich wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt – das ist wirklich köstlich.“ „Man hält Margaret für die Dominante, aber bald stellt man fest, dass dem gar nicht so ist: Andrew ist derjenige, der die Kontrolle übernimmt“, sagt Bullock. „Margaret ist selbst überrascht.

Jahrelang hat sie sich so 100-prozentig auf ihn verlassen, dass sie ihren Job ohne ihn gar nicht machen könnte. Deshalb will sie auch nicht, dass Andrew Karriere macht. Der Mann, der die Widerspenstige zähmen kann, braucht nicht herumzufuchteln oder laut zu werden. Er ist der Einzige, der genau weiß, warum sie so ist, wie sie ist.“ „Ich sehe Andrew als guten Kerl“, sagt Chiarelli. „Er hätte es sich leicht machen können. Er hätte einfach in Alaska bleiben und genau das tun können, was man von ihm erwartet – nämlich in das Familienunternehmen einzusteigen. Stattdessen hat er sich entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen. Er will nichts geschenkt, sondern nimmt den härtesten Job an, weil er weiß, dass das ihn weiterbringen wird.“

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„Zu Beginn des Films ahnt Margaret nichts von alledem“, fährt Chiarelli fort. „Für sie wird es eine echte Entdeckungsreise. Sie muss erkennen, dass sie es mit jemandem zu tun hat, der den unbequemen Weg gewählt hat und sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Margaret ist ihre Karriere ähnlich angegangen.“

„Der Film erinnert mich an die großartigen Komödien, in denen es um das Auf und Ab in Beziehungen geht. Solche Drehbücher werden nicht mehr geschrieben“, sagt Bullock. „An der Art, wie Anne Fletcher inszeniert, an der Ausleuchtung von Kameramann Oliver Stapleton und der Landschaft, die es in diesem Film zu sehen gibt, erkennt man gleich, dass wir hier keine leichte, oberflächliche romantische Komödie machen. Ich würde diesen Film eher als Screwball- Komödie beschreiben.“

Fletchers Regie und Chiarellis Drehbuch finden die richtige Balance zwischen Wortwitz und Slapstick. „Jeder in diesem Film spielt absolut ernst“, sagt Betty White. „Da wird nicht kokettiert: ‚Hey, das war eben ein witziger Satz. Hat das auch wirklich jeder mitgekriegt?‘ Sie reden ganz normal. Das macht es ja gerade so komisch.“ „Es ist wie in der Serie ‚Typisch Lucy‘“, lacht Malin Akerman. „Die Schauspieler bemühen sich nicht, komisch zu sein. Umso witziger und geistreicher ist das Ergebnis.“ Die Filmemacher ließen sich von einigen zeitlosen Komödien der Vergangenheit inspirieren. „Unser Film hat Tempo, so wie die großen Komödien der 40er und 50er Jahre mit Cary Grant und Jack Lemmon“, erklärt Produzent David Hoberman. „Auch wenn SELBST IST DIE BRAUT dialoglastig ist, legt er doch ein gehöriges Tempo vor. Wir wollten, dass Sandy und Ryan die Sätze des jeweils anderen beenden. Ihre Hassliebe sorgt dafür, dass die Zuschauer dranbleiben.“

Produktion: Das Casting

Für die Rolle der Margaret hatte die Produktion schon frühzeitig Sandra Bullock im Sinn. „Es macht wirklich Spaß, sie zu spielen, denn in jedem von uns steckt eine Margaret“, sagt Bullock. „Sie versucht gar nicht erst, sich zu rechtfertigen. Sie entschuldigt sich nicht. Keiner muss sie lieben. Sie hat einen Job zu erledigen, und sie wird ihn erledigen. Darin erkenne ich auch einen Teil von mir wieder.“ „Ich bin sehr froh, dass wir Sandra gewinnen konnten“, sagt Produzent Todd Lieberman. „Sie ist eine phänomenale Schauspielerin und kann jede Rolle übernehmen, aber Komödien sind ihre Spezialität – ein echtes Naturtalent. Die Leute lieben sie auch dann noch, wenn sie eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten spielt – so wie Margaret.“

Produzent David Hoberman fährt fort: „Sandra darf eine tolle Rolle spielen. Es gibt in diesem Film viele Slapstick-Einlagen; sie kann also all das machen, was ihre Fans sehen möchten. Sie ist ausgesprochen smart und hat stets den richtigen Instinkt, was ihre Rolle, das Skript und die Komik betrifft.“

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Fletcher war von Bullock genauso beeindruckt. „Sie ist ein Filmstar“, schwärmt die Regisseurin. „Sie erscheint zur Arbeit; sie weiß, was sie zu tun hat; sie macht ihren Job. Und die Chemie zwischen Ryan und ihr ist einfach perfekt.“

Ryan Reynolds gibt den geplagten Assistenten, der den Spieß schließlich umdreht. Da er die meisten Szenen mit Bullock hat, war es unerlässlich, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte. „Die beiden sind befreundet. Sie haben einen gemeinsamen Rhythmus, eine bestimmte Form, sich auszutauschen – es ist eine Art ständiges Geplänkel, ein Geben und Nehmen“, beschreibt Hoberman. „Sie haben einen Groove gefunden, der diese beiden Charaktere wirklich zum Leben erweckt.“

„Sandra und ich sind seit Jahren befreundet – und es ist toll, mit einer Freundin zusammenzuarbeiten“, bestätigt Reynolds. „Ich habe bei Komödien die Erfahrung gemacht, dass man erst nach der Halbzeit begreift, worin die Chemie mit deiner Partnerin besteht. Und man wünscht sich, man könnte noch einmal von vorn anfangen und alles neu drehen. Wenn diese Chemie aber schon vom ersten Drehtag an vorhanden ist, passiert einem das nicht.“

In puncto Komik macht man den beiden Stars jedenfalls nichts vor, betont Lieberman. „Es gibt ganze Szenen, in denen die Kamera auf Ryans Gesicht ruht. Er spricht kein einziges Wort, aber sein Gesicht sagt alles. Es ist unglaublich.“ Das Traumpaar Bullock und Reynolds wird von einem herausragenden Ensemble unterstützt. „Es ist dem großartigen Drehbuch und unseren beiden starken Hauptdarstellern zu verdanken, dass wir so tolle Leute für das Projekt gewinnen konnten“, freut sich Lieberman.

Als Andrews Großmutter „Gammy“ Annie stiehlt Betty White den Stars beinahe die Show. „Sie wird bald 90 und hat den Großteil ihres Lebens in Sitka, Alaska verbracht“, erläutert Autor Chiarelli. „Annie ist eine zähe Person. Sie erkennt diesen Zug in Margaret, und das mag sie an ihr. Auch wenn beide vordergründig wenig verbindet, haben sie im Grunde viel gemeinsam.“ „Das Publikum liebt Betty White“, schwärmt Fletcher. „Sie wirkt vor der Kamera so natürlich – eine Bildschirm-Ikone. Sie hat etwas an sich, das man einfach lieben muss, sowohl in natura als auch auf der Leinwand.“ „Ich habe großes Glück, dass ich so regelmäßig arbeiten darf“, sagt White. „Ich arbeite jetzt seit 60 Jahren.“

Auftritt Oscar Nuñez als Ramone: ein Einwohner des Ortes Sitka, der einer Vielzahl von Berufen nachgeht – darunter auch dem des Strippers. „Oscars Hingabe ist unerhört“, lacht Fletcher. „Man kann die Augen einfach nicht von ihm abwenden, man verknallt sich wahnsinnig in ihn.“ Tony®-Preisträger Denis O’Hare spielt den Beamten der Einwanderungsbehörde, Mr. Gilbertson, der Margarets Hochzeit mit Andrew unbedingt als Farce enttarnen will. „Wir haben viele, viele Gilbertsons vorsprechen lassen“, erinnert sich Lieberman. „Aber Denis war der Einzige, der es auf den Punkt brachte: die perfekte Mischung aus verkniffenem Beamtentum und Menschlichkeit, so dass man über den Kerl lachen konnte. Die Szenen mit ihm, Sandra und Ryan in der Behörde waren ein Riesenspaß.“

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Um Gilbertson davon zu überzeugen, dass ihre Verlobung nicht nur vorgetäuscht ist, reisen Margaret und Andrew nach Sitka, Alaska und verbringen das Wochenende bei Andrews Familie. „Alle Familien sind verkorkst“, meint Bullock. „Ganz gleich, wie harmonisch sie nach außen wirken – es gibt immer Spannungen. Väter und Söhne streiten genauso miteinander wie Mütter und Töchter, und genau darum geht es in diesem Film. Diese Familie ist vielschichtig, aber zugleich so liebevoll und offen, dass Margaret ganz überwältigt ist. Sobald man diese Menschen auf der Leinwand sieht, erkennt man, dass nicht alles im Reinen ist. Sie werden ihre Konflikte ausfechten, aber sie bleiben doch immer eine Familie.“ Als Andrews Eltern besetzten die Filmemacher die Schauspielveteranen Craig T. Nelson und Mary Steenburgen.

„Ryan hat mir erzählt, dass er schon als Kind immer wusste, dass Craig eines Tages seinen Filmvater spielen wird“, berichtet Lieberman. „Tatsächlich ist er der ideale Dad für Ryan Reynolds – nicht nur, was die Statur angeht, sondern auch die Empfindsamkeit.“

Für Sandra Bullock „beherrscht Mary Steenburgen die Balance zwischen Drama und Komödie. Sie kann dich mit einem einzigen Wort zum Lachen oder zum Weinen bringen. Mary wirkt so zart, aber das täuscht. Hinter ihrer Zerbrechlichkeit steckt ein Schelm, und sie weiß genau, was sie tut. In einer Komödie ernst und glaubwürdig zu bleiben, ist sehr schwierig.“

Für die Rolle der Gertrude – der quirligen jungen Frau, die Andrew zurückließ, als er nach New York ging – wählte Fletcher ein vertrautes Gesicht: Malin Akerman, die schon in Fletchers „27 Dresses“ mitgewirkt hat, spielt die Frau, die Margarets Pläne durchkreuzen könnte.

„Mit der Zeit ist Gertrude klar geworden, dass Andrew das Beste war, das ihr je passiert ist“, erklärt Akerman. „So was passiert: Man lässt jemanden ziehen und begreift zu spät, dass es ein Fehler war. Umso schwerer ist es für sie, ihn mit einer neuen Frau zu sehen.“ „Ich habe in der Vergangenheit viele verrückte, schräge Rollen gespielt“, fährt Akerman fort. „Es ist schön, zur Abwechslung mal das süße, liebe Mädchen zu sein.“

Aasif Mandvi als Margarets zänkischer Kollege Bob Spaulding sowie Michael Nouri und Gregg Edelman als ihre Arbeitgeber, die Margaret die Nachricht von ihrer Ausweisung überbringen, runden das Ensemble ab.

Produktion: Der Regiestuhl

Das Sagen bei SELBST IST DIE BRAUT hat die ehemalige Tänzerin und Choreografin Anne Fletcher, die 2006 mit dem Tanzfilm „Step Up“ ihr Regiedebüt gab. Fletcher festigte ihren Ruf als inspirierte, selbstsichere Regisseurin mit dem internationalen Kinohit „27 Dresses“ mit Katherine Heigl, James Marsden, Ed Burns und Malin Akerman in den Hauptrollen.

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Bei Schauspielern und Crew ist sie für ihren Einsatz und ihren Einfallsreichtum gleichermaßen beliebt und geschätzt. Wenn Fletcher am Set „antanzt“, ist sie so energiegeladen wie akkurat. Ihre Arbeit als Choreografin hat sie gut auf den Part der Regisseurin vorbereitet, findet Fletcher: „Beim Film wird für die Kamera choreografiert, nicht für die Bühne. Wir müssen jeden einzelnen Winkel bedenken. Früher habe ich die Charaktere heruntergebrochen. Ich las mir das gesamte Skript durch, um zu begreifen: Warum tanzen diese Leute? Woher kommen sie, und wo wollen sie hin, dass sie dazu tanzen müssen? Treibt das Tanzen die Geschichte voran? Man leistet also gewissermaßen die gleiche Beinarbeit wie ein Regisseur. Man weiß, wo man die Kamera positionieren muss, wie man eine Szene dynamisch oder intim wirken lässt. Ich glaube, es hilft, ein Auge dafür zu haben und zu wissen, dass es interessanter ist, wenn die Dinge in Bewegung sind.“

„Annes Energie ist körperlich“, sagt der erfahrene Kameramann Oliver Stapleton. „Bei ihr als Choreografin und Tänzerin sind Intuition und Instinkte stark geerdet. Das ist bei Regisseuren eher selten der Fall. Die meisten sind Intellektuelle, die nur schulteraufwärts existieren. Andere hören nur auf ihr Herz. Ich hatte nie zuvor mit einem Regisseur gearbeitet, der vom Körper ausgeht. Anne hat ihre ganz eigene Art, die Darsteller zu leiten, und damit meine ich nicht nur die physische Bewegung wie ‚Jetzt gehst du von A nach B‘. Sie hat einen unglaublich ausgeprägten Sinn dafür, wie eine Szene funktioniert.“

„Ihre Energie ist unerschöpflich“, sagt Bullock. „Das wird nur noch dadurch übertroffen, wie toll sie als Regisseurin ist. Ich habe lange nicht mehr mit jemandem gedreht, der so sorgfältig und durchdacht arbeitet und so begabt ist wie Anne. Ich freue mich immer, an das Set zu kommen, weil ich weiß: Wenn ich meine Arbeit mache, hat sie ihre tausend Mal besser gemacht. Sie weiß genau, worauf es bei jeder einzelnen Rolle ankommt. Sie erlaubt keinem, zu weit zu gehen. Und wenn man feststeckt, weiß sie genau, wie sie dich da wieder herausholt. Sie ist die perfekte Regisseurin.“

Produktion: Die Kostüme

Margarets eleganter, umwerfender Business-Look ist ihre„Rüstung“, sagt Bullock: „Je enger, strenger und respekteinflößender, desto besser. Sie weiß, dass sie gut aussieht. Aber ihre Kleidung ist weniger dazu gedacht, sie gut aussehen zu lassen. Margaret ist an Auflagen und Widerstände gewöhnt, und die strengen Kostüme geben ihr Sicherheit – den richtigen Rahmen sozusagen. Nimmt man ihr diese Rüstung ab, fällt sie buchstäblich auseinander.“

Bei Margarets Garderobe orientierte sich Kostümbildnerin Catherine Marie (Cat) Thomas an vergangenen Jahrzehnten: „Ich habe mich von den klaren Linien der 40er Jahre inspirieren lassen, denn Margaret ist sehr streng und beherrscht. Und Sandra war begeistert“, berichtet Thomas. „Unser Ausgangspunkt war die Silhouette der 40er, Kleider, wie sie von Katharine Hepburn und Rosalind Russell getragen wurden. Sandra hat tolle Beine, knielange Bleistiftröcke sind also ideal für sie. Trotzdem machten wir die Röcke etwas länger, damit sie noch eingeengter ist. Denn das wirkt sich auch auf ihren Gang aus. Das gefiel ihr. Sie ist sehr körperbetont. Sie hätte keine 10-cm-Absätze tragen müssen, aber sie sagte: ‚Nein, das ist super!‘ Ihr mögen zwar die Füße weh getan haben, aber die High Heels sorgten dafür, dass sie anders geht und steht.“ „Wir konnten uns nicht aus den Kaufhäusern bedienen“, fährt Thomas fort. „Bei den Entwürfen für Margaret ging es darum, Kleidungsstücke für eine erfolgreiche, äußerst selbstbeherrschte Powerfrau zu kreieren. Sie sollten Macht ausstrahlen, zugleich aber feminin sein.“

Am meisten Spaß hatte Thomas bei der Auswahl von Margarets Brautkleid, denn das Drehbuch gibt vor, dass sie Großmutter Gammys Kleid tragen soll. „Es ist eine Robe im Stil der späten 20er, frühen 30er Jahre“, erklärt Thomas. „Ziemlich ausgefallen. Sandra und ich liebten das Kleid, weil es sich von den meisten Hochzeitskleidern unterscheidet.“

Ryan Reynolds‘ Figur hat zwei Kleidungsstile, so Thomas. „Anne Fletcher und ich fanden, dass Andrew einen natürlichen Sexappeal haben sollte, ohne viel dafür tun zu müssen. Obwohl er aus einer reichen Familie stammt, will er sich beweisen. Seine Arbeitskleidung ist also sehr professionell. Aber als er mit Margaret zu ihrem Wochenendausflug aufbricht, ist sein Look entsprechend praktisch: Jeans, T-Shirt, Jacke. Denn er weiß natürlich, dass man sich in Sitka nicht auftakelt. Margaret kommt in Kleid und Stilettos – ein krasser Kontrast.“

Die weitaus größere Herausforderung für Thomas war, Oscar Nuñez alias Ramone für seine große Strip-Szene einzukleiden – oder besser: zu entkleiden. „Anne hatte dabei die 80er Jahre im Hinterkopf – so einen Typen, der in den späten 80ern stehen geblieben ist. Zusätzlich zu den Accessoires – die kleine Fliege und die Manschetten – steckten wir ihn in Reebok Turnschuhe aus den 80ern. Oh, und die Knieschützer. Noch ein schönes Detail.“

Produktion: Die Dreharbeiten

Abgesehen von einem Drehtag in New York City entstand SELBST IST DIE BRAUT fast vollständig im US-Bundesstaat Massachusetts. In der rauen Gegend nördlich von Boston stießen die Filmemacher auf grandiose Drehorte: die Städte Rockport, Manchester-by-the-Sea, Gloucester und Cape Ann. Mit Hilfe einiger relativ geringfügiger Veränderungen ließen sich alle in die Kleinstadt Sitka, Alaska verwandeln.

„Laut Drehbuch spielt die Geschichte in Sitka. Peter, der Autor, hat dort einen Sommer verbracht und kennt die Stadt sehr gut“, erzählt Produzent Lieberman. „Ich hielt das für einen grandiosen Schauplatz, den man so noch nie gesehen hat, vor allem nicht in einer Komödie.“

Nachdem die außergewöhnlichen Locations in Massachusetts gefunden waren, fing die Arbeit für Szenenbildner Nelson Coates erst an. „Anne und mir war es wichtig, dass unser Alaska echt wirkt, so als sei man wirklich dort. Wir wollten es nicht einfach nur kopieren“, sagt Coates. „Aber um den Ort Rockport in Sitka zu verwandeln, mussten wir fast 30 Geschäfte, Schaufenster und Straßenschilder „verkleiden“. Das war ziemlich aufwändig – fast so, als würde man einen Historienfilm drehen.“

Zu den tollsten Entdeckungen des Filmteams gehörte das wunderschöne Haus an der Küste bei Manchester-by-the-Sea. Es wurde der Familiensitz der Paxtons. Die Fassade des Hauses musste kaum verändert werden – abgesehen von indianischen Stilelementen wie Totempfählen. Und über einem großen Swimmingpool entstand das Areal, wo Andrews Hochzeit mit Margaretstattfinden sollte.

„In diesem Teil der Welt, von British Columbia bis zur Landzunge Alaskas, sind die Indianerstämme Nordamerikas noch sehr präsent“, erklärt Coates. „Anne und ich hatten schon früh darüber gesprochen, die typischen Malereien und Schnitzarbeiten zu integrieren. Zumal Betty Whites Figur, Großmutter Annie, Tlingit-Vorfahren hat.“

Das Innere des Hauses, erbaut im frühen 20. Jahrhundert und mit hellem Dekor, war da schon problematischer. Unter Berücksichtigung des Grundrisses stattete Coates die Zimmer ganz neu aus: mit dunklem Holz und Steinwänden samt einem Kamin, der eher an den PazifischenNordwesten erinnert.

„Ein Grund, warum dieser Teil von Massachusetts so viel Ähnlichkeit mit Alaska hat und sich so gut als Drehort eignete, sind die raue Küste und das Gefühl der Isolation, das man hier in einigen Häusern hat“, erläutert Coates. „Da wir fast drei Wochen im Haus der Paxtons gedreht haben, sollte es so wirken, als sei man auf einer Insel. Das Haus befindet sich auf einer Halbinsel, wir waren also am Wasser. Und durch die raue Küstenlandschaft fühlte es sich tatsächlich an, als sei man in der Gegend um Sitka, wo viele Berge direkt ins Wasser abfallen.“

Um die Lücke zwischen den Ansichten von Massachusetts und dem echten Sitka zu schließen, reiste das Team nach Alaska und bannte seine bergige Waldlandschaft auf Film.

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