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Schwester Weiß

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Schwester Weiß: Gelungene Tragikomödie um eine Ordensschwester, die sich um ihre leibliche Schwester kümmert, die bei einem Unfall Mann, Kind und Gedächtnis verloren hat.

Poster Schwester Weiß

Schwester Weiß

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Handlung und Hintergrund

Die Schwestern Martha (Zeljka Preksavec) und Helene Weiß (Lisa Martinek) könnten nicht unterschiedlicher sein: Während Martha als strenggläubige Nonne in einem schwäbischen Kloster lebt, ist Helene Mutter und überzeugte Atheistin. Ihre unterschiedlichen Überzeugungen führen oft zu erbitterten Streitereien zwischen den ungleichen Geschwistern. Besonders für Helene, die ihr Leben genießen will und strenge Moralvorstellungen ablehnt, ist Marthas Glaube völlig unverständlich. Doch das ändert sich, als Helenes Mann und Tochter bei einem tragischen Unfall ums Leben kommen. Von da an leidet Helene an retrograder Amnesie. Das heißt, sie kann sich an ihr Lieblingsessen erinnern, hat aber ihre eigene Familie vergessen. In dieser verwirrenden Situation nimmt ausgerechnet Martha ihre Schwester auf. Helene lernt das Klosterleben kennen und beginnt dort Halt zu finden. Doch kann sie der ihr fremden Martha vertrauen? Martha wiederum sieht endlich die Chance, Helene zum katholischen Glauben zu bekehren. Doch was passiert, wenn sich Helene wieder erinnert? Zu allem Überfluss entbrennt ein Streit über die „richtige“ Bestattungsform zwischen Martha und der restlichen Verwandtschaft. Während Helenes Schwiegermutter (Beatrice Richter) den letzten Wunsch des Sohnes respektieren und ihn zusammen mit seiner Tochter einäschern will, besteht Martha auf einer traditionell katholischen Beerdigung. Ihr Nichte hat sich für den katholischen Glauben interessiert und soll auch so ihre letzte Runde finden.

Hintergründe zu „Schwester Weiß“

Für den schwäbischen Regisseur Dennis Todorović ist es der zweite Spielfilm nach „Sasha“ (2010). Die warmherzige Tragikomödie wurde 2015 bei den Internationalen Filmtagen Hofer uraufgeführt. In seinem aktuellen Film greift der Regisseur Themen wie Moral, Glaubenszweifel und Intoleranz auf. Neben den Hauptdarstellerinnen sind Beatrice Richter, Sabine Hahn und Barbara Wittmann in Nebenrollen zu sehen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dennis Todorovic
Produzent
  • Ewa Borowski
Darsteller
  • Lisa Martinek,
  • Sabine Hahn,
  • Zeljka Preksavec,
  • Beatrice Richter,
  • Anna Ottmann,
  • Nele Swanton,
  • Barbara Wittmann,
  • Hyun Wanner,
  • Johanna Katharina Riebesam,
  • Alisa Nagel
Drehbuch
  • Dennis Todorovic
Musik
  • Peter Aufderhaar
Kamera
  • Andreas Köhler
Schnitt
  • Jonas Thoma

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,4
34 Bewertungen
5Sterne
 
(25)
4Sterne
 
(4)
3Sterne
 
(2)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(3)

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Kritikerrezensionen

  • Schwester Weiß: Gelungene Tragikomödie um eine Ordensschwester, die sich um ihre leibliche Schwester kümmert, die bei einem Unfall Mann, Kind und Gedächtnis verloren hat.

    Kann man eine Komödie über einen Streit über die Art der Beerdigung eines Kindes machen? Ja. Dennis Todorovic kann es. Mag man am Anfang skeptisch sein - die Ordensschwester im Titel und auf dem Plakat suggeriert ein schwermütiges Drama, das vorangestellte Zitat, der Psalm „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir“, irritiert - doch muss man unwillkürlich schmunzeln, wenn zu Beginn Schwestern und ihre Schutzbefohlenen mit hochgereckten Händen zum christlichen Lied tanzen. Und der Zuschauer wird auch später immer wieder schmunzeln, ja herzlich lachen, obwohl der Film von der wohl größten Tragödie erzählt, die einem Menschen widerfahren kann.

    Helen (Lisa Martinek) hat bei einem Unfall Mann und Tochter verloren und leidet seitdem an retrograder Amnesie. D.h. sie kann sich an Pippi Langstrumpf erinnern, aber nicht die Gesichter ihrer Lieben auf den Fotos oder ihre Wohnung wiedererkennen. Ihre Schwester (Zeljka Preksavec, die auch in Todorovic Regiedebüt „Sascha“ zu sehen war) nimmt sie in ihr Kloster auf, um sie zu überzeugen, die Tochter katholisch beerdigen zu lassen und nicht in einer freien Waldzeremonie wie von der Großmutter (Beatrice Richter) gewünscht. Todorovic erliegt nicht der Versuchung einer Religionssatire, auch wenn hehrer Bekehrungsanspruch auf weltlich-wirtschaftlichen Verwaltungshickhack stößt. Denn seine Schwestern jeden Alters verbindet echtes Gemeinschaftsgefühl. Das zu zeigen, gelingt nicht nur dank dem warmherzigen Blick des Regisseurs und Drehbuchautors, sondern auch dank der starken, nuancierten Performance seiner Darstellerinnen (nicht nur der drei genannten), die wie er Feingefühl für die Balance zwischen Tragik und Komik und perfektes Timing haben.

    Die Komik steckt im Wortwitz, in den pointierten Dialogen und der Situation, Helene müsste trauern, entdeckt aber wie ein Kind die Welt neu. Dabei wird die Tragik nicht unterschlagen, sie ist zu spüren, wird aber nicht ausgewalzt. Im Grunde erzählt Todorovic die Geschichte zweier (biologischer) Schwestern, die gegensätzliche Wege eingeschlagen haben, sich ein Leben lang gestritten haben und zusammenfinden, die eine wild, nach Freiheit und ins Ausland strebend , die andere brav, die bei den Eltern geblieben ist. Die Musik schlägt wie der Film einen burlesken Ton an, er ist fast komplett in schwäbischer Mundart gehalten und in der Provinz angesiedelt wie „Die Kirche bleibt im Dorf“. Einen ähnlichen Publikumserfolg wünscht man auch diesem ungewöhnlichen und gelungenen Film, der Glauben und Zweifel, Trauer und Familie mal ganz anders aufrollt. hai.
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