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Schönes Schlamassel

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Schönes Schlamassel: Rundum gelungene romantische Komödie mit Maxim Mehmet und Verena Altenberger über einen Mann, der sich als Jude ausgibt, um das Herz einer schönen Frau zu gewinnen.

Poster

Schönes Schlamassel

Handlung und Hintergrund

Für Beziehungen ist eine Lüge in der Regel keine gute Basis; für romantische Komödien umso mehr. Auf dieses beliebte Erzählmuster setzt auch „Schönes Schlamassel“: Buchhändlerin Anne (Verena Altenberger) hat ein Faible für alles Jüdische; das gilt auch für ihren Männergeschmack. Als sie sich den Arm bricht, lernt sie den Arzt Tobias Feinstein (Lasse Myhr) kennen, identifiziert ihn umgehend als Juden und ist gern bereit, sich mit ihm treffen. Tobias hat jedoch ein Auge auf ihre Freundin Laura (Lisa Wagner) geworfen und überredet seinen Freund und Kollegen Daniel (Maxim Mehmet) mitzukommen. Weil Anne ihn ebenfalls für einen Juden hält, ist sie prompt beeindruckt von seinem vermeintlich jüdischen Humor. Als sich die beiden ineinander verlieben, fragt sich Daniel zunehmend verzweifelt, wie er aus der Nummer wieder rauskommt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Wolfgang Murnberger
Produzent
  • Marc Conrad,
  • Maren Knieling
Darsteller
  • Verena Altenberger,
  • Lisa Wagner,
  • Maxim Mehmet,
  • Dieter Hallervorden,
  • Kirsten Block,
  • Peter Prager,
  • Lasse Myhr,
  • Monika John,
  • Erni Mangold
Drehbuch
  • Wolfgang Murnberger,
  • Peter Probst
Kamera
  • Peter von Haller

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Schönes Schlamassel: Rundum gelungene romantische Komödie mit Maxim Mehmet und Verena Altenberger über einen Mann, der sich als Jude ausgibt, um das Herz einer schönen Frau zu gewinnen.

    Für Beziehungen ist eine Lüge in der Regel keine gute Basis; für romantische Komödien umso mehr. Auf dieses beliebte Erzählmuster setzt auch „Schönes Schlamassel“: Buchhändlerin Anne (Verena Altenberger) ist Spezialistin für jüdische Literatur und hat überhaupt ein Faible für alles Jüdische; das gilt auch für ihren Männergeschmack. Als sie sich den Arm bricht - sie ist über ein Buch von Ephraim Kishon gestolpert -, lernt sie den Arzt Tobias Feinstein (Lasse Myhr) kennen, identifiziert ihn umgehend als Juden und ist gern bereit, sich mit ihm treffen. Tobias hat jedoch ein Auge auf ihre Freundin Laura (Lisa Wagner) geworfen, überredet seinen Freund und Kollegen Daniel (Maxim Mehmet) mitzukommen und nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich mit Laura abzusetzen. Anne kann zunächst nicht viel mit dem Gynäkologen anfangen. Das ändert sich jedoch schlagartig, als der Eindruck entsteht, Daniel sei ebenfalls Jude. Prompt ist sie beeindruckt von seinem vermeintlich typisch jüdischen Humor. Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden verlieben sich ineinander. Fortan schwebt die Frage, wie Daniel aus der Nummer wieder rauskommt, ohne Anne zu verlieren, wie ein Damokles-Schwert über dem fragilen Glück.

    „Schönes Schlamassel“ ist ein Film von Wolfgang Murnberger. Der Österreicher ist bekannt für bissige Komödien wie „Die Spätzünder“ oder „Kästner und der kleine Dienstag“, die meist einen ernsten Hintergrund haben. Das gilt in diesem Fall natürlich nicht minder, denn selbstredend kann man 2020 keine Geschichte über deutsche Juden erzählen, ohne den zunehmenden Antisemitismus zu thematisieren. Die große Stärke der Geschichte (Koautor: Peter Probst) liegt neben dem Handlungskern und den spritzigen Dialogen im Entwurf der weiblichen Hauptfigur: Anne ist Spross einer angesehenen Münchener Familie, die seit fast 200 Jahren einen offenbar lukrativen Handel mit Antiquitäten betreibt. Aus Sicht der Tochter klebt jedoch Blut am Vermögen: Ihr Großvater hat von Juden, die Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus verlassen mussten, Kunstschätze erworben; Anne betreibt eine besondere Form der Wiedergutmachung, indem sie alles verklärt, was jüdisch ist.

    Murnberger vermeidet es allerdings geschickt, die Buchhändlerin zur Karikatur werden zu lassen, zumal die Kamera (Peter von Haller) ohnehin geradezu verliebt in sie zu sein scheint. Die Figur trägt zwar satirische Züge, ist aber dank der herzlichen Ausstrahlung von Verena Altenberger äußerst liebenswert, weshalb sich gut nachvollziehen lässt, dass Daniel alsbald hin und weg ist. Anfangs ist der Frauenarzt ein Häufchen Elend, das der Ex-Frau nachtrauert, doch dann entwickelt er einen Charme und einen Humor, die ihn vermutlich selbst überraschen. Vom Judentum hat er zwar keine Ahnung, aber Tobias versorgt ihn mit den Wissensbissen, die nötig sind, um sich etwa bei Gesprächen über den Palästinenserkonflikt keine Blöße zu geben. Selbstverständlich bleiben immer noch genug Fettnäpfchen übrig.

    Clever ist auch die Idee, Daniels Scharade auf einer zweiten Ebene zu spiegeln: Anne arbeitet ehrenamtlich in einem jüdischen Seniorenheim. Schriftsteller Schlomo Wiesniewski (Dieter Hallervorden) hat es ihr besonders angetan. Der alte Mann hat als Kind ein Konzentrationslager überlebt und seine Erinnerungen aufgeschrieben. Tobias findet jedoch heraus, dass es sich zumindest bei einem Kapitel des Buches um die Erinnerungen von jemand anderem handelt, weshalb er eine Frage stellt, die Anne in Bezug auf Daniel nie in den Sinn käme: Ist Wiesniewski womöglich nicht mal Jude? Der Film berührt also durchaus ernste Aspekte, bleibt aber auch dank der munteren Musik (Roman Kariolou) stets Komödie. Darüber hinaus sorgen viele kleine Einfälle am Rande für große Heiterkeit. tpg.
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