Diverse Biere in Wölfis Kneipe und die obligatorische Leberkässemmel von Metzger Simmerl würden den Eberhofer Franz kulinarisch schon zufriedenstellen, ein Rehragout von der Oma bleibt aber trotzdem unerreicht. Auch sein Freund Rudi kann nur Gutes über die alte Dame berichten und nutzt jede Gelegenheit, um an ihrem Küchentisch Platz zu nehmen. Dargestellt wird die rüstige, bisweilen widerspenstige Oma Eberhofer von Enzi Fuchs, auf deren Karriere wir hier zurückblicken möchten.
Späte Paraderolle: Enzi Fuchs als Oma Eberhofer
Die auf den Romanen von Rita Falk basierenden Eberhofer-Krimis erfreuen sich seit 2013 stetig wachsender Beliebtheit, was neben dem bajuwarischen Lokalkolorit vor allem am Personal liegt. Sebastian Bezzel spielt als phlegmatischer Dorfsheriff die Rolle seines Lebens und auch der Rest des Ensembles wurde sorgfältig ausgewählt. Die 1937 in Regensburg geborene Enzi Fuchs glänzt als gutmütige, aber auch resolute Seele der Familie Eberhofer und feiert damit ein spätes Karrierehoch. Im Geschäft ist sie allerdings bereits seit den 1960er-Jahen.
So sah Enzi Fuchs 1971 aus
Die Schauspielerin Enzi Fuchs begann ihre Karriere in den 1960er-Jahren am Theater und stand bald darauf auch vor der Kamera, zunächst allerdings nur in kleineren Rollen. 1971 gehörte sie zum Ensemble des Spielfilms „Paragraph 218 – Wir haben abgetrieben, Herr Staatsanwalt“, der sich vordergründig mit der damaligen Debatte um die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs beschäftigte, im Endeffekt aber von den seinerzeit erfolgreichen Erotikfilmen im Stil von „Schulmädchen-Report“ profitieren sollte. Enzi Fuchs verkörperte darin eine Krankenschwester.
Anspruchsvollere Rollen im TV ab den 1980er-Jahren
Nach weiteren Nebenrollen in dubiosen Erotikfilmen bekam die seriöse Theaterschauspielerin Enzi Fuchs ab späten 1970er-Jahren auch im TV anspruchsvollere Rollen angeboten. 1981 beispielsweise war sie in der zweiteiligen Romanverfilmung „Die Rumplhanni“ als Hauserin zu sehen.
Endgültiger Durchbruch beim ZDF
Als Haushälterin Fanny in der TV-Serie „Zwei Münchner in Hamburg“ wurde Enzi Fuchs neben Uschi Glas und Elmar Wepper endgültig einem breiteren Publikum bekannt. Die in drei Staffeln zwischen 1989 und 1993 ausgestrahlte Serie war ein großer Erfolg für das ZDF.
Ausflug zu Sat.1
Ebenfalls als Haushälterin besetzt folgte für Enzi Fuchs nach dem Erfolg von „Zwei Münchner in Hamburg“ der Sprung ins Privatfernsehen. Zwischen 1992 und 1997 war sie in der Sat.1-Version der mittlerweile beim ZDF beheimateten Serie „Der Bergdoktor“ zu sehen.
Auf den Spuren von Miss Marple
Ebenfalls bei Sat.1 spielte Enzi Fuchs 1997 ihre erste echte TV-Hauptrolle. In der Serie „Sophie – Schlauer als die Polizei“ war sie als ältere Dame zu sehen, die der Regensburger Polizei bei der Aufklärung von Kriminalfällen behilflich war. Eine Ähnlichkeit zu den bekannten „Miss Marple“-Krimis war durchaus beabsichtigt.
Weitere TV-Rollen nach der Jahrtausendwende
Nach der Jahrtausendwende spielte Enzi Fuchs (hier abgebildet mit ihrem Ehemann Constantin Thrapsimis) wieder vorwiegend Nebenrollen, unter anderem in den Serien „Wilder Kaiser“ und „Samt und Seide“.
Enzi Fuchs spielte die Eberhofer-Oma nicht von Anfang an
Im ersten, 2012 noch für das Fernsehen produzierten Eberhofer-Krimi „Dampfnudelblues“ wurde die Oma des Polizisten noch von Ilse Neubauer gespielt. Erst im zweiten Film ( „Winterkartoffelknödel“ ) übernahm Enzi Fuchs die kultige Rolle.
Bayerischer Verdienstorden für Enzi Fuchs
Im Oktober 2022 wurde Enzi Fuchs vom Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Schauspielerin bereits auf eine über 60 Jahre andauernde Karriere zurückblicken, die immer noch nicht vorbei ist.
Neuer Eberhofer-Krimi kommt 2026
Nach längerer Pause soll der nächste Eberhofer-Krimi „Steckerlfischfiasko“ im Sommer 2026 in unsere Kinos kommen. Dann können wir uns neben Sebastian Bezzel auch wieder auf Enzi Fuchs freuen. Alle Infos zum Film findet ihr hier.