Red Tails: Abenteuer um die gleichnamige Fliegerstaffel im Zweiten Weltkrieg aus der Schmiede von George Lucas.
Produzent
George Lucas versammelt schwarze Jungstars zur actiongeladenen und effektvollen Würdigung des ersten afroamerikanischen Pilotengeschwaders der Militärgeschichte.
Zu den weniger prominenten Episoden des II. Weltkriegs gehört die Geschichte der 322. Jagdstaffel der Airforce, einem rein aus afroamerikanischen Piloten rekrutierten Geschwader, das bekannt wurde als die Tuskegee Airmen. Formiert 1939 auf Drängen eines liberal gestimmten Senats und gegen Kritikerstimmen, die der Ansicht waren, Schwarze wüssten mit komplexeren technischen Gerätschaften wenig anzufangen, bot die 322. fortan farbigen US-Bürgern die Möglichkeit, das Fliegen zu erlernen und ihren Mut für das Vaterland in Luftkämpfen im fernen Europa unter Beweis zu stellen. Stationiert zunächst in Nordafrika und Süditalien, erwarben sich die schwarzen Jagdflieger schnell einen guten Ruf als zuverlässige Begleitschutz von Bomberstaffeln und fügten staunenden Herrenmenschen umso empfindlichere Niederlagen zu. Im Zivilleben oder innerhalb der Militärhierarchie nutzte ihnen das wenig.
Bereits 1995 setzte eine aufwendige HBO-Produktion den „Tuskegee Airmen“ ein filmisches Denkmal, detailliert und pointiert beschrieb sie die alltägliche Diskriminierung im Süden (Tuskegee liegt im Herzen Alabamas), wo selbst deutsche Kriegsgefangene besser behandelt wurden als Farbige in Uniform. Nun hat sich
George Lucas der Story angenommen, eine opulente Kinoproduktion voller Pathos, Action und optischer Schauwerte daraus destilliert, und wie man es vom Schöpfer der „Star Wars“-Serie beinahe erwarten konnte, den Schwerpunkt auf effektvolle Luftschlachten gelegt.
Nur kurz verweilt man in Alabama, schnell eilt sich das Geschehen der Front zu, wo die Tuskegee Airmen erst mit Misstrauen empfangen und dann unverzichtbar werden. Junge Stars sind zu entdecken, wie sie zentralen Charakteren in verschiedenen Truppenteilen Charakter verleihen.
Cuba Gooding jr, der schon im alten HBO-Film dabei war, fällt die Rolle des alten Hasen zu, der mehr mit den Weißbroten in der eigenen Etappe als mit den „Gerrys“ an der Front zu kämpfen hat. Einer der Piloten beginnt eine Beziehung mit einer Italienerin, ein anderer landet in deutscher Kriegsgefangenschaft. Dreh- und Angelpunkt aber sind und bleiben die Luftkämpfe. Hier schlägt das Herz des Filmes, hier verschlägt es dem Betrachter durchaus mal den Atem. Es sei nicht leicht, einen Film über schwarze Helden finanziert zu kriegen, klagt Lucas. Das Ausland interessiere sich zu wenig dafür. „Red Tails“ könnte ihn bestätigen oder widerlegen. Den Versuch war es sicher wert. ab.