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Rana's Wedding - Jerusalem, Another Day

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Al qods fee yom akhar: Eine hoffnungsvolle Geschichte aus dem palästinensischen Alltag: Ein junges Mädchen kämpft gegen die Tradition und für ihre Liebe.

Poster

Rana's Wedding - Jerusalem, Another Day

Handlung und Hintergrund

Die 17-jährige Palästinenserin Rana (Clara Khoury) aus Jerusalem träumt vom gemeinsamen Dasein mit ihrem heimlichen Geliebten. Leider ist Khalil (Khalifa Natour) in den Augen des gestrengen Vaters (Zuher Fahoum) kein standesgemäßer Schwiegersohn. Der stellt seine Tochter vor die Wahl, entweder einen ihm genehmen Jüngling zu freien - denn Papa hat bereits eine Liste geschrieben - oder mit ihm nach Ägypten überzusiedeln. Aber Rana hat ganz andere Pläne im Sinn.

Ohne Drehgenehmigung und im Schatten des Einmarsches der israelischen Armee in die palästinensischen Gebiete schuf Hany Abu-Assad diese in den 60er Jahren angesiedelte, auf einer wahren Geschichte basierende Love Story mit Hoffnungsschimmer.

Die junge Palästinenserin Rana wird von ihrem Vater vor die Wahl gestellt, mit ihm nach Ägypten zu ziehen, oder einen Mann zu heiraten, den er für sie aussucht. An ihrem letzten Tag in Jerusalem macht sich Rana im Morgengrauen auf die Suche nach ihrem heimlichen Geliebten. Ihr Versuch, im Kriegsschauplatz Ost-Jerusalem eine Hochzeit mit ihm zu organisieren, führt sie in eine absurde und gefährliche Situation.

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Jerusalem, Anfang der 60er Jahre. Rana steht vor einem Dilemma: Entweder sie heiratet einen von zehn Männern, die ihr Vater für würdig befunden hat, oder sie muss mit ihm vor den israelischen Truppen ins ägyptische Exil fliehen. Also macht sich Rana nach Ramallah auf, in die Heimatstadt ihres heimlichen Geliebten. Nur zehn Stunden bleiben ihr, um einen Standesbeamten aufzutreiben, den Freund zur Ehe zu überreden und eine Spontan-Heirat zu arrangieren. Wahrlich nicht einfach inmitten einer besetzten Stadt im Ausnahmezustand.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hany Abu-Assad
Produzent
  • Bero Beyer,
  • George Ibrahim
Darsteller
  • Clara Khoury,
  • Khalifa Natour,
  • Ismael Dabbag,
  • Walid Abed Elsalam,
  • Sami Metwasi,
  • Zuher Fahoum,
  • Georgina Asfour,
  • Manal Awad,
  • Nasrin Buqa'i,
  • Houda Imam,
  • Bushra Karaman
Drehbuch
  • Ihab Lamey,
  • Liana Badr
Musik
  • Mariecke van der Linden,
  • Bashar Abd Rabbou
Kamera
  • Brigit Hillenius
Schnitt
  • Denise Janzée
Casting
  • Najwa Mubarky

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Rana's Wedding - Jerusalem, Another Day: Eine hoffnungsvolle Geschichte aus dem palästinensischen Alltag: Ein junges Mädchen kämpft gegen die Tradition und für ihre Liebe.

    Eine junge Frau im Ausnahmezustand: Zehn Stunden Zeit bleiben der Palästinenserin Rana, im Gewirr Ost-Jerusalems und der angrenzenden Westbank ihren Geliebten zu finden und einen Standesbeamten dazu, ansonsten wird ihr Vater sie nach Ägypten ins selbstgewählte Exil mitnehmen. Hany Abu-Assads augenzwinkernder Spielfilm erzählt auf tragikomische Weise vom arabischen Alltag an der Seite des scheinbar alles beherrschenden Nachbarn Israel. Alltäglichkeit bedeutet hier vor allem Organisationstalent und viel Geduld.

    Gedreht in Ost-Jerusalem und Ramallah (Westbank), versucht der vor allem im Dokumentarischen versierte Regisseur gar nicht erst, irgendwelche plakativen soziopolitischen Schock-Botschaften zu vermitteln. Vielmehr sprechen die - zugegebenermaßen inszenierten - Situationen eines ganzen Tages für sich. Etwa Ranas Flucht aus dem gut situierten Elternhaus zu ihrem Freund, einem Theaterschauspieler, ins chaotische Ramallah; dann die angstvolle Suche nach dem Standesbeamten, der wegen fehlender Papiere nicht einreisen kann; oder der Kauf des alles überstrahlenden Traurings, der ein kleines (Bomben-)Drama auslöst. Die lokalen und zeitlichen Zäsuren werden dabei durch jene Szenen an den israelischen Checkpoints geschaffen, an denen die (nicht-israelischen) Menschen mitunter stundenlang und ohne Grund warten müssen. Banale Nebensächlichkeiten werden somit zum schier unüberwindlichen Überlebensproblem, vergleichbar vielleicht mit Deutschland in der „Stunde Null“ nach Kriegsende.

    Dass die niederländisch-palästinensische Koproduktion „Rana’s Wedding“ (übrigens als erste ihrer Art ausschließlich mit Mitteln der Palestine Film Foundation finanziert) nicht in purer Larmoyanz erstickt, dafür sorgen neben den skurrilen Alltagssituationen (nachgestellt mit Schauspielern und Statisten an originalen Plätzen und ohne israelische Drehgenehmigung) die Akteure selbst, allen voran die in Israel aufgewachsene arabische Theaterschauspielerin Clara Khoury in ihrer ersten Kinorolle. Die Menschen scheinen bei ihren simplen Bemühungen um Normalität nicht zur Ruhe zu kommen, eine Pause gibt es nicht, und das „Auffangen“ erfolgt lediglich im Familienverbund, was per Handy und einer flickschusterartig organisierten Mobilität aufrecht erhalten wird. Die Akteure fügen sich in diesem unfreiwillig komisch wirkenden Kosmos nahtlos ein, wobei sicherlich die eigene Realitätserfahrung das ihre dazu beisteuert. Grundlage für diese leider gar nicht absurde Geschichte sind daher auch weniger die täglichen anonymen Nachrichten über Gewalt in Nahost, als vielmehr die eigene Lebensgeschichte der „Rana“-Drehbuchautorin Liana Badr.

    „Rana’s Wedding“ ist engagiertes Arthaus-Kino - ohne exotische Aufschneiderei über die Nahost-Problematik, sondern vielmehr kurzweiliges Fallbeispiel über die Strategie, die eigene Umwelt ein Stückchen lebenswerter und sinnvoller gestalten zu wollen. aw.
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