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Rain

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Rain: Neuseeland, 1972, Urlaub am Strand: Eine 13jährige entdeckt ihre Sexualität und die damit verbundene Macht.

Poster

Rain

Handlung und Hintergrund

1972. Die dreizehnjährige Janey (Alicia Fulford-Wierzbicki) verbringt den Urlaub mit kleinem Bruder und Eltern an einem paradiesischen Strand in Neuseeland. Als ihre Mutter dort den maskulinen Reizen eines auf einem Hausboot wohnenden Abenteurers und Fotografen erliegt, kann sich der zu passivem Sanftmut neigende Vater nicht überwinden, dem Urlaubsflirt ein Ende zu bereiten. Janey aber lässt es bei Beobachtungen nicht bewenden und macht ihrerseits dem Herren schöne Augen. Eine verhängnisvolle Rivalität zwischen Mutter und Tochter entbrennt.

Überwältigende Bilder voll geballter sinnlicher Kraft trugen Christine Jeffs‘ atmosphärisch wasserdichtem Familiendrama ein weltweites Kritikerlob ein, wie es in dieser Einigkeit von Feuilleton bis Branchenblatt nicht alle Tage geschieht.

Ein verschlafener Sommer im Strandhaus ihrer Eltern erwartet die junge Janey. Ihre Mutter betrinkt sich im Gartenstuhl und bandelt bei einer Party mit dem jungen Fotografen Cady an. Ihr Vater flüchtet sich in Reparaturarbeiten oder auch zur Flasche, während sich Janey rührend um ihren kleinen Bruder kümmert, bald aber auch Interesse für Cady bekundet.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Christine Jeffs
Produzent
  • Philippa Campbell,
  • John Toon,
  • Robin Scholes
Darsteller
  • Marton Csokas,
  • Alicia Fulford-Wierzbicki,
  • Sarah Peirse,
  • Alistair Browning,
  • Aaron Murphy
Drehbuch
  • Christine Jeffs
Musik
  • Neil Finn,
  • Edmund McWilliams
Kamera
  • John Toon
Schnitt
  • Paul Maxwell
Casting
  • Diana Rowan

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Rain: Neuseeland, 1972, Urlaub am Strand: Eine 13jährige entdeckt ihre Sexualität und die damit verbundene Macht.

    Ein düsteres Familiendrama 1972 in Neuseeland: Die Sommerferien am paradiesischen Strand wandeln sich durch sexuelle Rivalität zwischen Mutter und Tochter zum Alptraum. Mit der stilsicheren Verfilmung von Kirsty Gunns erfolgreichen, gleichnamigen Roman von 1994 gelingt Christine Jeff ein fulminantes Regiedebüt. Die amerikanische Presse verglich die Newcomerin schon mit Jane Campion. Und „Variety“ nahm sie in die Liste der „Ten Directors to Watch“ auf.

    Die ersten Bilder gaukeln eine Urlaubsidylle vor. Doch die Ruhe trügt. Das traurige und schreckliche Ende ist zu ahnen. Eine ganz normale Familie verbringt ein paar Sommertage im Bungalow am Meer. Mutter Kate zieht sich gerne mit Whiskey hinters Haus zurück, der hilflose Ehemann beschäftigt sich mit sinnlosen Aktivitäten, die 13jährige Janey (eine Entdeckung: Alicia Fulford-Wierzbicki) kümmert sich um den kleinen Bruder Jim, lehrt ihn Schwimmen und spielt mit ihm am Strand. Alkohol und Parties bringen den gelangweilten Erwachsenen Abwechslung. In das träge Leben platzt der vitale Fotograf Cady, ein auf dem Boot hausender Abenteurertyp, und weckt bei Kate Lust auf eine sexuelle Eskapade, die sie schamlos unter den Augen ihres Mannes beginnt. Aber auch Janey beobachtet das Treiben und wird zur Rivalin - verblühende Schönheit gegen knospende, ein ungleicher Wettbewerb. Wie die Mutter besucht das Mädchen den Kerl unangemeldet und will fotografiert werden, weil „Fotos die Seele spiegeln“. Um ihre Anziehungskraft zu testen, verführt sie den Womanizer bei einem Spaziergang im Wald, während Jim unbeaufsichtigt am Strand bleibt. Das Unglück nimmt seinen Lauf.

    Die Mischung aus Familientragödie und Coming-of-Age-Story ist zuallererst ein in Blau-, Grün- und Brauntönen gehaltenes visuelles Erlebnis mit einer faszinierenden Landschaft hinreißend fotografiert von John Toon. Aus Kosten- und Stilgründen wurde auf körnigem 16mm-Material gedreht. Der Look der siebziger Jahre ist perfekt. Regen fällt nie in „Rain“, aber die schnell dahinziehenden Wolkenformationen lassen Unheil ahnen, das drohende Gewitter ist Vorbote der familiären Katastrophe. Es dominieren Zwischentöne, gespannte Erwartungen und Vorahnungen, das etwas Furchtbares passiert, das niemand aufhalten kann, Schicksal eben. Auf der einen Seite die n Sticheleien zwischen den Eltern, die abweisende Haltung Kates - Zeichen für abgenutzte Liebe, auf der anderen Seite die Kids, die sich amüsieren, bis Janey als provozierende Lolita der Mutter Konkurrenz macht - die erste Zigarette, der erste Drink, der erste laszive Tanz, der erste Sex. Offen bleibt, ob sie aus Rache an der untreuen, die Kids vernachlässigenden Mutter oder aus wirklicher Neugier die Sexualität erkundet. Auf den ersten Blick weckt der vollständig von der New Zealand Film Commission finanzierte Film Assoziationen an „Virgin Suicides“ oder „Ratcatcher“, aber die Handlung, die Vielschichtigkeit und Konsequenz der Figuren geht in eine andere Richtung. Das Teilhaben an der Erwachsenwelt, das Austesten von Grenzen eskaliert zum gefährlichen Spiel mit dem Feuer, zur Explosion von verdrängtem Schmerz und unterdrückter Wut. Am Ende heißt Überleben nur noch Durchhalten, wenn Mutter und Tochter allein in eine ungewisse Zukunft aufbrechen. Diese melancholische Geschichte eines Sommers erzählt in dichter und emotional schwüler Atmosphäre von Vergänglichkeit, Kindheit und zu schnellem Erwachsenwerden. Nicht nur für Kiwi-Fans ein filmischer Hochgenuss. mk.
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