Hollywoodstar Michael Madsen ist im Alter von 67 Jahren an einem Herzstillstand gestorben. Er war einer von Quentin Tarantinos Lieblingsstars.
Er hat es nie ganz in den Hollywood-Olymp in die Ränge der absoluten Superstars der Traumfabrik geschafft; und doch war er stets präsent und schuf sich seine ganz eigene Nische, in der es so gut wie niemand mit ihm aufnehmen konnte: Michael Madsen war die personifizierte Coolness – wenn man sein Schauspieltalent zu nutzen wusste.
Das gelang nur wenigen Filmschaffenden wie Quentin Tarantino. Nun ist Madsen im Alter von 67 Jahren zu Hause im kalifornischen Malibu an einem Herzstillstand gestorben (via NBC News). Rettungskräfte konnten am Donnerstagmorgen nur noch seinen Tod feststellen.
In seiner langen Karriere von über 40 Jahren hat der 1957 in Chicago geborene Madsen vor allem in den Neunzigern in einigen bedeutenden und erfolgreichen Produktionen mitgewirkt, darunter in „Der Unbeugsame“, „Thelma & Louise“, „Free Willy – Ruf der Freiheit“, „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ und „Donnie Brasco“. Auch 2024 sind viele bekannte Persönlichkeiten von uns gegangen:
Michael Madsen war (beinahe) Quentin Tarantinos Muse
Doch es war Quentin Tarantino, der den Kult um Madsen erschaffen sollte, der ihn bis zuletzt umgab: Niemand anderes verstand es dermaßen, die ganz besondere Ausstrahlung des Schauspielers zu nutzen, um pure Leinwand-Magie entstehen zu lassen.
Unvergessen sind dessen minimalistischen Tanzschritte zum Stealers-Wheel-Song „Stuck in the Middle with You“ als Mr. Blonde in „Reservoir Dogs“. So cool und doch so furchteinflößend war niemand jemals wieder auf der Leinwand. Gemeinsam drehten sie noch die beiden „Kill Bill“-Rachethriller, den Western „The Hateful 8“ und Tarantinos Liebeserklärung an die Traumfabrik „Once Upon a Time… in Hollywood“, in der Madsen eine kleine Rolle hatte.
Tarantino hätte seinem Freund Madsen zum endgültigen Durchbruch als Top-Verdiener in Hollywood verhelfen können, hätte dieser es nicht abgelehnt, Vincent Vega in „Pulp Fiction“ zu spielen. Dabei war er die erste Wahl für die Rolle, die John Travoltas Karriere wiederbelebte.
In einem 2024er-Interview mit After Movie Diner lobte er die Liebe Tarantinos zum Film:
„Das Schöne an ihm ist, dass er der gleiche Typ geblieben ist, der er war, als wir ‚Reservoir Dogs‘ gedreht haben – mit dem gleichen Herzen und der gleichen Persönlichkeit; bis hin zu ‚Once Upon a Time… in Hollywood‘. Er ist ein großartiger Freund. Er hat mich fünfmal angeheuert. Einige der besten Filme, die ich jemals gedreht habe, waren mit ihm. Er erinnert sich an seine Freund*innen. Außerdem holt er Schauspielende aus der Vergessenheit zurück, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er liebt es, Filme zu drehen; und ich liebe es, in ihnen zu spielen.“
Alles für die Familie: Michael Madsen drehte fast alles – wenn die Bezahlung gestimmt hat
Madsen hat vor allem ab Mitte der 2010er-Jahre kaum ein Angebot mehr abgelehnt, auf IMDb werden über 300 Produktionen aufgelistet, in denen er teils nur in kleinen Rollen zu sehen ist. 18 Filme sind teils bereits abgedreht und werden noch erscheinen. Gegenüber The Independent begründete er seinen Arbeitseifer 2016 so:
„Was die Leute nicht immer verstehen, ist, dass ich in den Tagen von ‚Species‘ und ‚Mulholland Falls‘ und ‚The Getaway‘ meiner Familie einen bestimmten Lebensstil ermöglicht hatte. Ich war nicht bereit, mit meinen Kindern auf einen Campingplatz zu ziehen. Wenn mir also Arbeit angeboten wurde, war es nicht immer die beste, aber ich musste Lebensmittel einkaufen und den Tank mit Benzin füllen.“
Madsen, dessen jüngere Schwester Virginia Madsen ebenfalls Schauspielerin ist, hinterlässt vier Kinder.