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Propaganda: Türkischer Boxoffice-Hit, der durch Witz und hintergründige politische Anspielungen besticht.

Poster

Propaganda

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sinan Cetin
Produzent
  • Leyla Özalp,
  • Cemil Cetin
Darsteller
  • Metin Akpinar,
  • Kemal Sunal,
  • Meltem Cumbul,
  • Rafet El Roman,
  • Ali Sunal,
  • Meral Orhonsay,
  • Nazmiye Erol
Drehbuch
  • Sinan Cetin,
  • Gülin Tokat
Musik
  • Sezen Aksu
Kamera
  • Rebekka Haas
Schnitt
  • Aylin Tinel

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Propaganda: Türkischer Boxoffice-Hit, der durch Witz und hintergründige politische Anspielungen besticht.

    In der Türkei übertrumpfte Sinan Cetins schwungvolle Burleske sogar „Titanic“. Die Geschichte von einem braven Beamten, der auf Anordnung Ankaras einen Grenzzaun durchs Dorf zieht und damit ein Riesen-Chaos heraufbechwört, besticht durch Witz und hintergründige politische Anspielungen.

    Warner tritt mit diesem amüsanten Film von Sinan Cetin in die Fußstapfen von Constantin, die 1997 mit „Eskiya - Der Bandit“ den bisher vernachlässigten türkischen Kinomarkt in Deutschland knackte. Der Regisseur, schon durch „Berlin in Berlin“ bei uns bekannt, erzählt eine an Skurrilität kaum zu übertreffende Story aus dem Jahre 1948. In einem Dorf in der Nähe von Syrien geht das Leben seinen gemütlichen Gang, bis Mehdi nach zweijährigem Aufenthalt aus Ankara zurückkommt. Er ist jetzt „Grenzschutzbeamter“ und führt Gesetze aus, auch wenn sie völlig absurd sind. So soll die unmarkierte Grenze nach Syrien mitten durch das Dorf verlaufen, flugs wird ein Stacheldrahtzahn gezogen, der Freunde, Nachbarn und Liebende trennt. Wer die „Grenze“ übertreten will, benötigt einen Paß, den - bis auf einen windigen Gauner - keiner besitzt. So wohnen plötzlich Arzt, Lehrerin und Prostituierte im „Ausland“, wie auch die schwangere Verlobte von Mehtis Sohn. Als Beamter tut Mehdi alles für sein Land, auch wenn er dabei fast Frau, Familie und seinen besten Freund verliert. Nicht nur der Handel, auch das ganze soziale Leben bricht zusammen.

    In dieser tragikomischen Farce prangert Cetin vorauseilenden Gehorsam an, übertriebenes Pflichtbewußtein und Autoritätsgläubigkeit, macht sich gleichzeitig darüber lustig, indem er seine schlitzohrigen Protagonisten Mittel und Wege finden läßt, Bestimmungen zu unterlaufen. Da findet die „Sprechstunde“ des Arztes oder der Turnunterricht eben entlang des Zaunes statt, steckt man sich gegenseitig die notwendigen Waren zu oder schmaucht durch den Schlagbaum getrennt friedlich Seit‘ an Seit‘ die Wasserpfeife. Irgendwann läßt Cetin die Ironie in Ernst umschlagen, entwickelt sich die Schilderung des Schildbürgerstreiches zum kraftvollen Plädoyer für Freiheit und Zivilcourage mit unmißverständlichen Andeutungen auf die Politik. Wer will, kann viel herauslesen - einen Aufschrei gegen die willkürliche Trennung von Menschen durch Grenzen, gegen obrigkeitsstaatliches Denken und menschenverachtende Staatsraison bis hin zu subtilen Spitzen auf die brisante Kurdenfrage und Bürgerkrieg. Bei „Propaganda“ kann man Tränen lachen. Nicht nur die Multi-Kulti-Gemeinde sollte sich bei dieser mit deutschen Untertiteln versehenen Groteske bestens amüsieren. mk.
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