Stalags: Die Dokumentation beleuchtet das Phänomen israelischer Populär-Literatur, die 15 Jahre nach der Shoah vor KZ-artiger Kulisse Sadomasochismus zur Schau stellt.
Israel, Anfang der 60er-Jahre: Unter enormem Medien-Interesse läuft der Eichmann-Prozess an, der sich detailliert ins Leid von Juden in den Nazi-KZs vertieft. Zeitgleich erlebt die Porno-Literatur im Land in Form von „Stalag“-Heftchen einen Popularitätsschub. Darin wird ein sich später ebenso rächender alliierter Soldat des 2. Weltkriegs in einem deutschen „Sta(mm)lag(er)“ von SS-Frauen gefoltert und vergewaltigt. Tabus sowohl KZs wie auch Sex betreffend, sind damit teils in Verknüpfung gebrochen.
Pornografie und Holocaust: Die Dokumentation beleuchtet das Phänomen israelischer Populär-Literatur, die 15 Jahre nach der Shoah vor KZ-artiger Kulisse Sadomasochismus zur Schau stellt.
Ari Libskers („Circumcision“) im Original schlicht und treffend „Stalags“ betitelte Doku arbeitet mit Interviews unter anderem mit Fans der US-Vorbildern nachempfundenen Groschenhefte. Hinter deren englischen Autoren-Pseudonymen steckten Israelis. Dass dem Zusammenhang auch ein Realitätsbezug abgewonnen werden kann, veranschaulicht etwa das Beispiel der sogenannten „Buchenwald-Kommandeuse“ Ilse Koch: Sie soll ihre Rolle in der KZ-Leitung Internierten gegenüber exhibitionistisch-sadistisch ausgenutzt haben.