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Kein Tatort gestern: So gut ist der „Polizeiruf 110“ aus Rostock

Kein Tatort gestern: So gut ist der „Polizeiruf 110“ aus Rostock
© NDR / Christine Schroeder

Der „Tatort“ machte gestern Pause, aber dafür beglückte uns ein spannender „Polizeiruf 110“ und das Rostocker Ermittlerteam mit der neuen Folge „Söhne Rostocks“.

Welche Kommissare ermittelten gestern im „Polizeiruf 110“„Rostocks Söhne“

Kommissar Sascha Buckow (Charly Hübner) und seine Profiler-Kollegin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) ermitteln seit 2010 als Team. Ihre besondere Chemie ist ein wesentlicher Bestandteil der Filme und auch bei „Söhne Rostocks“ wieder hervorragend eingeflochten. Die Rostocker-Polizeiruf-Filme sind inhaltlich teilweise über Jahre miteinander verbunden, so werden die beiden Kriminaler auch in dieser Episode mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, was besonders für Katrin König ein echtes Problem aufwirft. Fans der Reihe können sich darauf optimal vorbereiten, wenn sie sich an die Folge „Für Janina“ erinnern, in der ein gewisser Guido Wachs eine Rolle spielt. Zu Gunsten der Gerechtigkeit hatte sich König für einen unorthodoxen Weg entschieden, den Täter hinter Gitter zu bringen, Buckow deckte sie dabei. Doch die Angelegenheit ist für beide noch nicht ausgestanden und dieser Guido-Wachs-Erzählstrang dürfte auch in den kommenden neuen Folgen weiter eine Rolle spielen.

Worum ging es im „Polizeiruf 110“ gestern?

Sascha Buckow ist gerade in der Nähe als ein Einbruch gemeldet wird. Generös sieht er von weiterem Rotwein trinken ab und begibt sich zum Ort des Geschehens. Dort begrüßt ihn der Jungunternehmer Michael Norden (Tilman Strauß) und es wirkt so, als handele es sich um einen Fehlalarm. Ein Geräusch in der Garage bewegt Buckow dazu, dass Tor zu öffnen und Zombie-artig fällt ein schwer verletzter Mann auf ihn drauf. Der 36-jährige Frank Fischer stirbt kurz darauf. Norden hat beim Anblick des Mannes sofort sein Auto aufgesucht und ist schnurstracks verschwunden. Schock oder Schuld? Der Mann ist einfach nicht mehr aufzufinden.

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Die Ermittlungen beginnen und konzentrieren sich zunächst auf eine verflossen Liebe Nordens, Beate Hövermann (Katharina Behrens). Diese hat massive Probleme mit ihrem halbwüchsigen Sohn Jon. Aber Michael Jordan will sie seit 17 Jahren nicht gesehen haben. Auch seine aktuelle Freundin Alex Viegel (Romina Küper) will nichts über dessen Verbleib wissen. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden auf eine Ungereimtheit nach der anderen und erfahren immer mehr aus dem Leben von Michael Norden. Zum Beispiel, dass er ein alter Schulfreund des toten Frank Fischers war.

Krizzis „Polizeiruf 110“-Kritik: „Söhne Rostocks“ ist spannend und endet mit üblem Cliffhanger

Dem Rostocker „Polizeiruf“ gelingt es von allen Teams am besten, private Querelen und Befindlichkeiten in die Krimigeschichte zu verweben. Dazu kommt die emotionale Verbundenheit von Buckow und König, die sich auch in dieser Folge wunderbar nebenbei ihre Liebe gestehen. Der Fall selbst ist spannend erzählt, hat mich persönlich aber nicht länger als die 90 Minuten selbst beschäftigt oder sonderlich berührt. Es geht um fiese Finanzgeschäfte und eine verkorkste Vater-Sohn-Beziehung, alles sehr nah an der Realität erzählt. Katharina Behrens als gebeutelte Mutter Beate, die ihren Sohn nicht in den Griff bekommt, sehr berührend. Das Drehbuch stammt von Markus Busch und bezaubert durchgehend mit guten Dialogen und dem typischen trockenen Humor der Rostocker.

Besonders imponiert hat mir aber der Erzählstrang um Guido Wachs. Schließlich hatte König damals gute Gründe für ihr Handeln, sie wollte Gerechtigkeit für einen bisher unbestraften Mörder. Aber sie hat Beweismittel gefälscht und Buckow hat das gedeckt. Jetzt ermächtigt sich das vermeintliche Justizopfer Wachs und rückt der Ermittlerin auf die Pelle, erst mit einem Brief und dann mit einem bedrohlichen Anruf.

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Wer das Rostocker Team so mag wie ich, ist nun tief beunruhigt. Der Vorfall kann die beiden ihre Karriere und uns den Krimi kosten. Buckow sagt, König soll die Füße stillhalten. Aber man merkt, dass sie ein schlechtes Gewissen  und Angst hat. Wachs will sich mit ihr treffen und mit ihr reden. Nachdem der Fall gelöst ist, kommen die beiden wieder auf das Thema zu sprechen und am Ende steht die Ratlosigkeit und Furcht, vor dem was nun noch bevorstehen mag. So gesehen handelt es sich um einen „Polizeiruf 110“ mit Cliffhanger. Ein unheilvoller Cliffhanger, für den Fans wie ich eine baldige Auflösung herbeibeten. Was wird siegen? Recht oder Gerechtigkeit? Und hält König diesen Druck aus, ohne in den Suff zu verfallen, wie es sich schon in „Söhne Rostocks“ kurz mit einem Flachmann andeutet?

Die „Polizeiruf 110“-Episode „Söhne Rostocks“ wird am Sonntag, den 19. Januar 2020 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt ist anschließend bei ONE zu sehen und dann sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. 

Ihr vermisst Mareks Tatort-Check? Er ist in der nächsten Woche wieder für euch da! Dann geht es zum „Tatort“ nach München und der Episode „Unklare Lage“.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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