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Polizeiruf 110: Fieber

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Polizeiruf 110: Fieber: Ein Kommissar landet in einer Klinik des Grauens, und ein "Polizeiruf" sprengt die Grenzen des Genres.

Poster

Polizeiruf 110: Fieber

Handlung und Hintergrund

Meuffels wird bei einer Geiselnahme lebensgefährlich verletzt. Im Krankenhaus trifft er einen Schulfreund, der über Nacht hohes Fieber bekommt und stirbt. Es ist nicht der erste ominöse Todesfall auf der Station; Meuffels‘ Zimmernachbar ist überzeugt, die Klinik führe an den Patienten Versuche durch. Der Kommissar will der Sache nachgehen, bewegt sich aufgrund starker Schmerzmittel aber ständig zwischen Wahn und Wirklichkeit. Und dann steigt auch seine Temperatur.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hendrik Handloegten
Produzent
  • Uli Aselmann,
  • Sophia Aldenhoven
Darsteller
  • Matthias Brandt,
  • Anna Maria Sturm,
  • Walter Sittler,
  • Georg Friedrich,
  • Peter Jordan,
  • Liv Lisa Fries,
  • Jürgen Tonkel,
  • Josef Ostendorf,
  • Burak Yigit,
  • Margarita Breitkreiz,
  • Ronald Kukulies,
  • Stephanie Eidt,
  • Monika Manz
Drehbuch
  • Alexander Buresch,
  • Matthias Pacht
Musik
  • Bertram Denzel
Kamera
  • Philipp Haberlandt
Schnitt
  • Vera van Appeldorn
Casting
  • Nina Haun

Bilder

Kritiken und Bewertungen

1,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Kritikerrezensionen

  • Polizeiruf 110: Fieber: Ein Kommissar landet in einer Klinik des Grauens, und ein "Polizeiruf" sprengt die Grenzen des Genres.

    Es gehört zum Merkmal und zur Qualität der „Polizeiruf“-Beiträge, die gewohnten Pfade des Sonntagkrimis zu verlassen, aber so weit wie diesmal durften es die Autoren selten treiben.

    Wäre der Sendeplatz nicht so seriös, würde der Film vermutlich „Klinik des Grauens“ heißen: Hauptkommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) wird bei einer Geiselnahme lebensgefährlich verletzt, kommt ins Krankenhaus und landet in einem Horrorhospital. Zumindest glaubt er das, und dies ist das Perfide am Drehbuch von Alex Buresch und Matthias Pacht: Da der Hauptkommissar unter starken Schmerzmitteln steht, kann er sich nie sicher sein, ob die Vorgänge tatsächlich so mysteriös sind, wie er glaubt; vielleicht bildet er sich das alles auch nur ein. Eindeutig ein Gespenst ist jedenfalls der Geiselnehmer (Georg Friedrich), der in seinem Zimmer auftaucht und um Vergebung bittet: Der Mann ist bei der Befreiung der Geiseln von mehreren Kugeln getroffen worden, schwebt nun zwischen Leben und Tod und vertreibt sich das Warten auf den Exitus als Halluzination des Polizisten. Der wiederum kann sich gar nicht auf seine Heilung konzentrieren, weil der Station, auf der er liegt, die Patienten abhanden kommen: Gestern noch hat er auf dem Flur seinen alten Schulfreund Detti (Josef Ostendorf) getroffen, heute sollte er entlassen werden. Statt dessen ist er überraschend gestorben; an nicht vorhersehbarem Nierenversagen, heißt es. Wie schon einige Tage zuvor der alte Talhuber. Beide bekamen aus heiterem Himmel hohes Fieber. Meuffels‘ fürchterlich schnarchender Zimmernachbar Kunert (Jürgen Tonkel) hat eine Erklärung für die ominösen Todesfälle: Er ist überzeugt, das Krankenhaus infiziere seine Patienten vorsätzlich, um ein neues Medikament zu testen; die Opfer würden dann im Keller in „Nulldreizehn“ entsorgt. Als eines Nachts auch Kunert verschwindet und Meuffels spürt, wie seine Körpertemperatur ebenfalls steigt, ahnt er, dass man auch ihn demnächst im Vorzimmer zur Hölle entsorgen wird.

    Gemeinsam mit seinem Kameramann Philipp Haberlandt schafft Grimme-Preisträger Hendrik Handloegten („Paul is Dead“, „Liegen lernen“) eine Atmosphäre, mit der sich jeder Thriller schmücken könnte. Die kotzgrün gestrichenen Flure erscheinen in immer wieder anderem, aber bevorzugt spärlichem Licht; bloß der Keller ist in leuchtendes Blutrot getaucht. Krasser Gegensatz zur Düsternis der Klinik sind die Berge, in denen Meuffels immer wieder unversehens erwacht, natürlich in Begleitung von Jürgen, dem Geiselnehmer.

    Äußerst reizvoll ist auch der Kontrast zwischen der Realität des Krankenhauses und den surrealen Elementen. Jürgens Schwebezustand zum Beispiel inszeniert Handloegten ganz buchstäblich, denn seine Manifestation trotzt den Naturgesetzen. Dennoch ist der Film immer wieder von verblüffender Heiterkeit. Der Humor ist allerdings vorwiegend makabrer Natur, wenn Meuffels zum Beispiel bei seiner Recherche im Leichentraum unter anderem auf das amputierte Raucherbein des Bettnachbarn und selbstredend auch auf den unvermeidlichen Jürgen trifft. Großen Anteil an der Wirkung dieser lakonischen Szene hat Liv Lisa Fries als Pflegekraft, die dem Kommissar unerschrocken zur Hand geht. Ohnehin ist Handloegtens Führung der Darsteller großartig. Matthias Brand erweist sich in den Sonntagskrimis ein ums andere Mal als Geschenk; diesmal sorgt gerade die Kombination mit dem auf schräge Figuren abonnierten Österreicher Friedrich für viele wunderbare Szenen. Ein Schmankerl ist auch die Gastrolle für Walter Sittler als Klinikchef, den Handloegten mit ganz einfachen Mitteln der Bildgestaltung als Halbgott in Weiß inszeniert. tpg.
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