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Pola X

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Pola X: Radikale amour fou von Frankreichs Kinowilden Leos Carax ("Die Liebenden von Pont Neuf").

Poster

Pola X

Handlung und Hintergrund

Pierre ist verwöhnt. Von Reichtum, Erfolg, liebender Mutter und süßer Braut. Und stößt alles ohne Vorwarnung von sich, als er der geheimnisvollen, verwahrlosten Unbekannten Isabelle begegnet. Die bedingungslose radikale Liebe der beiden verwirrten Seelen, die Isabelle zufolge Halbgeschwister sein sollen, produziert extreme Intimität, aber auch Verzweiflung.

Eigentlich könnte Pierre in seiner Heimat, der Normandie, das schönste Leben führen. Er hat Erfolg, genügend Geld, eine liebende Mutter und eine süße Braut. Doch das alles stößt er eines Tages plötzlich und ohne Vorwarnung von sich, als er der geheimnisvollen Unbekannten und völlig verwahrlosten Streunerin Isabelle begegnet. Die radikale Liebe der beiden verwirrten Seelen, die laut Isabelle Halbgeschwister sein sollen, produziert extreme Intimität, aber auch große Verzweiflung. In einer Künstlerkolonie findet das Paar schließlich seine Erfüllung.

Der junge Pierre bricht aus seinem geregelten Leben aus, als er die verwahrloste Streunerin Isabelle kennen lernt und sich in sie verliebt. Komplexes, beeindruckend photographiertes Drama von Leos Carax („Die Liebenden von Pont-Neuf“), der in seiner freien Adaption der Melville-Vorlage auf französische Stars wie Catherine Deneuve und Guillaume Depardieu zurückgreifen konnte.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Leos Carax
Produzent
  • Albert Prévost,
  • Raimond Goebel,
  • Bruno Pésery
Darsteller
  • Guillaume Depardieu,
  • Catherine Deneuve,
  • Yekaterina Golubewa,
  • Delphine Chuillot,
  • Petruta Catana,
  • Mihaella Silaghi,
  • Laurent Lucas,
  • Patachou,
  • Sharunas Bartas,
  • Samuel Dupuy,
  • Miguel Yeco
Drehbuch
  • Leos Carax,
  • Lauren Sedofsky,
  • Jean-Pol Fargeau
Musik
  • Scott Walker
Kamera
  • Eric Gautier
Schnitt
  • Nelly Quettier

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Pola X: Radikale amour fou von Frankreichs Kinowilden Leos Carax ("Die Liebenden von Pont Neuf").

    Nach „Der schmale Grat“ und „Eyes Wide Shut“ komplettiert „Pola X“ ein aufregendes Jahr der großen Comebacks. Sieben Jahre nach seinem exzessiven Liebesfilm „Die Liebenden von Pont Neuf“ wartet Leos Carax mit einem weiteren auf, der das Rätsel der Seele, kreative Krise und Erneuerung thematisiert, Materielles mit Ideellem vergleicht und in Cannes Unverständnis, Spott, aber auch Bewunderung erntete. Cineasten erwartet hier einen Film, der nicht leicht aus den Gedanken zu löschen ist - überwiegend aufgrund positiver Eindrücke.

    In seinem vierten Spielfilm ist erstmals ein Roman Basis für den französischen Autorenfilmer. „Pierre Or The Ambiguities“, Herman Melvilles 1852 erschienener Nachfolger für seinen philosophischen Koloss „Moby Dick“, gilt als umstritten, wobei Vokabeln wie „gescheitert“ oder „fehlgeschlagen“ oft in Begleitung von „faszinierend“ oder „grandios“ auftreten. Paarungen, mit denen im kritischsten Sinne auch die Verfilmung beschrieben werden könnte, die viele der Figuren, ihre Beziehungen und Antriebskräfte übernimmt, den Schauplatz aber vom Nordamerika des 19. Jahrhunderts in die Normandie der Gegenwart verlegt. Hier wie dort steht die Rebellion Pierres im Vordergrund, der die Liebe von Mutter und Braut sowie sein Leben in Luxus impulsiv aufgibt, als er seiner vermeintlichen Halbschwester begegnet. Neben den Selbstzweifeln und der Lebenszäsur, die auf Pierre ganz sicher, denkbar aber auch auf Carax und das Ex-Popidol Scott Walker (sein Debüt als Filmkomponist) zutreffen, gehören Seelenverwandtschaft, Vertrauen, bedingungslose Liebe, Erwartungsverweigerung und intime Nähe zu den Themen von „Pola X“, einem Akronym für den französischen Romantitel „Pierre, ou, les ambiguités“. Malerisch und verträumt bebildert, beginnt die französisch-deutsche Koproduktion mit dem scheinbar ausgefüllten Leben Pierres (Guillaume Depardieu) und seiner Beziehung zur Mutter (Catherine Deneuve), deren inzestuösen Charakter Carax deutlicher macht als Melville. Warum Pierre mit der verwahrlosten Streunerin Isabelle (bravourös: die Litauerin Katerina Golubeva) radikal eine neue, undefinierte Zukunft sucht, wird den Zuschauer mehr noch als den Leser aufgrund veränderter Zeit und Moral in Interpretationskrisen stürzen. Wenn das Paar schließlich in eine Art Künstlerkolonie zieht, um dort von der Hand in den Mund zu leben, wird Carax‘ Sympathie für das Leben auf der Straße erneut deutlich. Hatte der Vorgänger noch starke märchenhafte Züge, so ist „Pola X“ realistischer und sehr physisch inszeniert. Die Schönheit jugendlicher Wildheit seiner ersten Filme ist trotz skeptischerer Haltung noch spürbar. Das extreme emotionale Pathos spiegelt die Vorlage und treibt den Film mitunter nahe an die unfreiwillige Parodie. Aber seine Leidenschaft, Radikalität und Intimität vernebeln seine Probleme und bündeln sich einer der sinnlichsten Sexszenen der Filmgeschichte, die definitionsgemäß Hardcore ist, aber emotional und atmosphärisch davon so weit entfernt ist, wie dieser Film wohl von einer ungeteilten Umarmung durch Publikum und Presse. kob.
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