Ein falsches Gerücht über „Fluch der Karibik 6“ führte zu einer Welle von Online-Hass, die sogar in Morddrohungen eskalierte.
Die Zukunft des „Fluch der Karibik“-Franchise bleibt weiterhin ungewiss. Obwohl Produzent Jerry Bruckheimer bereits bestätigt hat, dass ein Reboot in Arbeit ist, gibt es bislang keine klaren und offiziellen Informationen zur Besetzung oder zum genauen Konzept. Besonders die Frage, ob Johnny Depp als Captain Jack Sparrow zurückkehren wird, sorgt weiterhin für Diskussionen, nachdem er aufgrund der Kontroverse um seinen Prozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard eigentlich von dem Projekt ausgeschlossen worden war.
Einige „Fans“ des Franchise trieben es jedoch eindeutig zu weit, als ein neues Gerücht verbreitet wurde, dass Depp ersetzt werden würde. Im Februar 2024 teilte Elon Musk einen Beitrag, in dem behauptet wurde, dass Disney plane, „The Bear“-Star Ayo Edebiri als Ersatz für Depp in einem neuen „Fluch der Karibik“-Film zu besetzen. Der Beitrag stammte vom rechtsgerichteten Account „Unlimited L’s“, der weder eine erkennbare Verbindung zu Hollywood noch fundiertes Fachwissen besitzt (via Variety). Musk kommentierte die Meldung lediglich mit den Worten: „Disney ist scheiße.“
Da Musk den Beitrag kommentierte, wurde er zahlreichen Nutzer*innen auf X (ehemals Twitter) ausgespielt. Die enorme Reichweite führte schließlich dazu, dass Edebiri Morddrohungen und rassistische Beleidigungen erhielt, wozu Edebiri in ihrer Instagram-Story jetzt Folgendes schrieb:
„Ich erinnere mich gerade daran, wie ich einige der heftigsten Morddrohungen und rassistischen Beleidigungen meines Lebens bekommen habe (keine Ahnung, ob es Platz 1 ist, aber definitiv in den Top 3) – wegen eines nicht existierenden Reboots eines Films, von dem ich noch nie gehört hatte, nur wegen [Elon Musk]. Er ist also nicht nur jemand, der doppelt den Hitler-Gruß macht und ein Faschist ist, er ist auch ein Idiot – aber na ja.“
Ein Film, in dem Edebiri tatsächlich mitspielt, ist der A24-Horrorfilm „Opus“, der am 24. April 2025 im Kino startet. Einen ersten Einblick gewährt euch dieser Trailer:
Nein, Ayo Edebiri ersetzt Johnny Depp nicht
Besonders wenn prominente Persönlichkeiten wie Musk solche Fake-News teilen oder kommentieren, können sie eine enorme Reichweite erzielen und unkontrollierte Wellen von Hass auslösen. Und dies ist kein Einzelfall – immer wieder geraten insbesondere Frauen, queere Personen und People of Color ins Visier digitaler Hasskampagnen.
In Edebiris Fall führte die Verbreitung einer völlig haltlosen Behauptung nicht nur zu persönlichen Angriffen, sondern zeigt auch, wie schnell Desinformation eskalieren kann – und sei es nur zu angeblichen Neubesetzungen in Filmen. Dies wirft erneut die Frage nach der Verantwortung von Social-Media-Plattformen und ihren Nutzer*innen auf – oder in dem Fall auch von ihren Vorsitzenden.